Die Afrikanische Union hat Gabun nach dem Militärputsch im Land aus ihrer Mitte suspendiert. Die militärische Machtübernahme wird von der AU streng verurteilt.
Menschen schwenken gabunische Nationalflaggen und feiern nach einem Militärputsch in den Straßen von Akanda, Gabun, 30. August 2023. Mitglieder der gabunischen Armee gaben am 30. August im nationalen Fernsehen bekannt, dass sie die Wahlergebnisse annullieren und dem Regime des gabunischen Präsidenten Ali Bongo, der zum Sieger erklärt worden war, ein Ende setzen würden. - EPA/STR

Nach dem Militärputsch in Gabun hat die Afrikanische Union die Mitgliedschaft des zentralafrikanischen Landes suspendiert. Man verurteile die Machtübernahme des Militärs, das den Präsidenten Ali Bongo abgesetzt habe, auf das Stärkste, teilte der Friedens- und Sicherheitsrat der Staatenorganisation am Donnerstagabend mit.

Die Teilnahme Gabuns an allen Aktivitäten der AU und ihrer Institutionen sei ab sofort bis zur Wiederherstellung der verfassungsmässigen Ordnung in dem Land ausgesetzt.

Nach Militärputsch: AU setzt Mitgliedschaft von Gabun und Niger aus

Die AU hatte erst vor wenigen Wochen auch die Mitgliedschaft des Niger ausgesetzt, nachdem das Militär dort Ende Juli die Macht übernommen hatte. Auch Burkina Faso, Mali, Guinea und der Sudan sind seit Putschen in diesen Ländern suspendiert.

Am Mittwoch hatte das Militär in Gabun die Machtübernahme verkündet, nachdem Ali Bongo nach offiziellem Ergebnis einer Wahl vom Wochenende für eine dritte Amtszeit gewählt worden sein soll. Als neuen Machthaber benannten die Putschisten den Chef der Präsidentengarde, Brice Oligui Nguema.

Vor dem Putsch waren erhebliche Zweifel daran geäussert worden, ob die Wahlen in dem zentralafrikanischen Land an der Atlantikküste unabhängig, frei und fair abliefen. Der mehr als 50 Jahre lang autokratisch regierenden Bongo-Familie wird seit langem Korruption vorgeworfen. Die rund 2,3 Millionen Einwohner Gabuns leben trotz Öl-Reichtums grösstenteils in Armut.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KorruptionArmut