Piraten hatten vor der Küste Nigerias den Frachter «Glarus» überfallen. Nach einem Monat liessen die Kidnapper die Matrosen frei.
Eine Aufnahme des Frachters «Glarus» auf der Internetseite der Reederei Massoel Shipping.
Eine Aufnahme des Frachters «Glarus» auf der Internetseite der Reederei Massoel Shipping. - www.massoel.com
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einem Monat wurde der Frachter «Glarus» vor der Küste Nigerias von Piraten entführt.
  • Seither wurde die Besatzung an einem unbekannten Ort festgehalten.
  • Jetzt wurden die Seeleute freigelassen.

Vor einem Monat wurde das Schweizer Frachtschiff «MV Glarus» vor der Küste Nigerias von Piraten gekapert. Seither wurde die zwölfköpfige Besatzung an einem geheimen Ort festgehalten.

Jetzt wurden die Seeleute befreit, wie Blake Sinclair vom MTI Network gegenüber dem «Blick» bestätigt. «Nach der ärztlichen Untersuchung sind die Männer auf dem Weg zu ihren Familien in ihren Heimatländern.» Die Piraten hatten Lösegeld gefordert. Ob dieses bezahlt wurde, sagt Sinclar nicht. Dies würde nur weitere kriminelle Handlungen dieser Art begünstigen. 

Die Schweizer Reederei lobt die Professionalität der Crew und deren Familien während der Geiselnahme. Die Männer hätten eine traumatische und herausfordernde Zeit hinter sich. Weil das Schiff unter Schweizer Recht steht, beschäftigt sich auch die Staatsanwalt Basel-Stadt mit dem Fall. Die Matrosen stammen aus den Philippinen, Kroatien, Bosnien, Slowenien, der Ukraine und Rumänien. Schweizer waren keine darunter.

Mit Getreide an Board

Die «Glarus» war am 22. September 45 Seemeilen südwestlich von Bonny Island entführt worden. Das Schiff war nach Angaben der Reederei mit Getreide an Bord zwischen Lagos und Port Harcourt unterwegs.

Die Piraten seien über lange Leitern an Bord gekommen, hätten den Stacheldraht, der die Brücke schützte, durchtrennt, die Kommunikationsanlagen am Schiff zerstört und zwölf der 19 Besatzungsmitglieder entführt. 

Laut «SonntagsBlick» handelt es sich um Piraten der Rebellenbewegung für die Befreiung des Nigerdeltas (Mend). Diese Rebellengruppe kämpft für eine höhere Beteiligung der Bevölkerung des Deltas an den Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung in der rohstoffreichen Region. Es ist nicht das erste Mal, dass die Rebellen ein Frachtschiff entführten.

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