In Montenegro hat ein Mann damit gedroht, eine Bank zu sprengen. Er forderte von einer insolventen Lebensmittelfirma die Auszahlung ausstehender Löhne.
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Polizeiabsperrung am Tatort. Foto: Jair Cabrera Torres/dpa/Symbolbild - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann in Montenegro drohte, eine Bank in die Luft zu sprengen.
  • Er ergab sich schliesslich der Polizei.
  • Der 36-Jährige forderte die Auszahlung ausstehender Löhne der insolventen Firma Primorka.

Mit der Forderung nach Bezahlung für die Opfer einer Unternehmensinsolvenz hat ein Mann in Montenegro eine Bank besetzt. Die Aktion in der Hafenstadt Bar ging am Dienstagnachmittag unblutig zu Ende.

Der 36 Jahre alte Besetzer hatte mehrere Stunden lang damit gedroht, die Filiale zu sprengen. Er ergab sich dann aber der Polizei, wie das Nachrichtenportal «vijesti.me» berichtete.

Zuvor hatte er die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Dritan Abazovic erhalten.

Ausstehende Löhne von Lebensmittelfabrik Primorka

Der Mann - selbst Sohn eines Opfers der Firmenpleite - hatte sich am Morgen in der Filiale verschanzt. Es wurden keine Geiseln genommen. Er forderte die Auszahlung der immer noch ausstehenden Löhne an die Arbeiter der Lebensmittelfabrik Primorka. Diese ging vor 13 Jahren pleite.

Bei Youtube veröffentlichte er Bilder, auf denen Brandsätze, Benzinkanister und angebliche Sprengvorrichtungen zu sehen waren.

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Eine Fabrik. Ein neues Gebäude wird bald in Jiangsu stehen.(Symbolbild) - Pixabay

Primorka war einer der grössten Lebensmittelverarbeiter der früheren jugoslawischen Teilrepublik Montenegro. Nach dem Zerfall des Vielvölkerstaates geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten. Eine Gruppe von Geschäftsleuten erwarb es im Rahmen der Privatisierung.

Mit Hilfe ihrer politischen Verbindungen nahmen die neuen Eigentümer Kredite von Millionen Euro auf. Die Bank, in deren Filiale sich der Mann verschanzte, gewährte sie. Mit der Auflage, den Beschäftigten ihre seit Jahren ausstehenden Löhne zu bezahlen.

Dies geschah jedoch nicht, die Eigentümer behielten das Geld weitgehend für sich selbst. Gegen sie ist ein Gerichtsprozess wegen Veruntreuung anhängig. Nach mehreren Jahren gibt es immer noch kein Urteil.

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