Am Samstag griffen militante Palästinenser Israel an. Das Land erklärte den Kriegszustand. Hier finden Sie die neusten Entwicklungen.
Tel Aviv
Zerstörung in Tel Aviv. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hamas haben eine «Militäroperation» gegen Israel gestartet.
  • Netanjahu erklärte den Kriegszustand und schwor Rache.
  • Auf beiden Seiten gibt es hunderte Tote, tausende Verletzte und unzählige Entführte.
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Am frühen Samstagmorgen hatte die islamistische Hamas Israel mit tausenden Raketen aus dem Gazastreifen heraus angegriffen. Zudem drangen Kämpfer der radikalislamischen Palästinenserorganisation nach Israel ein, griffen Soldaten sowie Zivilisten an und verschleppten nach Angaben der israelischen Regierung mindestens hundert Geiseln aus Israel in den Gazastreifen. In Israel wurden Armeeangaben zufolge bislang mehr als 700 Menschen getötet. Die Hamas meldete 413 Todesopfer. Verfolgen Sie hier die neusten Entwicklungen, den Ticker vom Vortag finden Sie hier.

23.19: Während Israels Armee den Kampf gegen Hamas weiterführt, hat es auch im Westjordanland wieder Auseinandersetzungen mit Toten gegeben. Bei Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften wurden am Montag nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah drei Palästinenser getötet. Ein 18-Jähriger soll demnach etwa versucht haben, mit einem Traktor eine Siedlung zu rammen. Zudem sei ein 16-Jähriger seinen Verletzungen nach einer Konfrontation mit Soldaten am Sonntag erlegen.

22.15: Im Gazastreifen haben inzwischen mehr als 137 000 Menschen in Notunterkünften der Vereinten Nationen Schutz gesucht. Wie das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) am Montagabend mitteilte, sind die Notunterkünfte bereits zu 90 Prozent belegt. UNRWA befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird.

21.39: Die Hisbollah im Libanon hat als Vergeltung für den Tod mehrerer Anhänger Raketen auf Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär am Montagabend mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

Die Schiitenorganisation Hisbollah beschrieb den Raketenangriff auf israelische Stellungen als Reaktion auf den Tod mehrerer eigener Anhänger. Drei Kämpfer seien in Folge der «zionistischen Aggression» ums Leben gekommen, hatte die Schiitenorganisation zuvor mitgeteilt.

Netanjahu will Notstandsregierung

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Opposition aufgefordert, ohne Vorbehalte in eine Notstandsregierung einzutreten. «Wir befinden uns in einem Einsatz für die Heimat, einem Krieg zur Sicherung unserer Existenz, einem Krieg, den wir gewinnen werden», sagte er bei einer Ansprache im Fernsehen.

Die Spaltungen unter den Israelis erklärte Netanjahu für beendet. «Wir sind alle vereint.» Auch die Führung solle sich nun zusammentun und mit der Opposition eine Notstandsregierung bilden.

21.25: Israels Armee hat die Menschen im Land angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär – offensichtlich mit Blick auf eine drohende militärische Auseinandersetzung mit der islamistischen Hamas – mit. Auch andere Ausrüstung für Notsituationen sollen sich die Bürger beschaffen und überprüfen, wo sich der nächst gelegene Luftschutzbunker befindet, hiess es Montag weiter.

Israel Palestinians
Israelische Soldaten. - keystone

20.55: Nach den Grossangriffen der islamistischen Hamas auf Israel gelten zwei Italiener als vermisst. Ein Vater und sein Sohn hielten sich in dem schwer betroffenen Kibbuz Beeri unweit des Gazastreifens auf und reagierten seit Samstag nicht auf Versuche der Kontaktaufnahme durch die Behörden, sagte Italiens Aussenminister Antonio Tajani am Montagabend im italienischen Fernsehen. Die beiden besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft.

Italien sei nun in ständigem Austausch mit den israelischen Behörden. Auch der Krisenstab des Aussenministeriums arbeite daran, die Vermissten aufzuspüren, so Tajani. «Ich hoffe, dass sie nicht gefangen genommen wurden und in den Gazastreifen gebracht worden sind.» Laut Tajani halten sich in Israel schätzungsweise rund 18'000 italienische Staatsbürger und Doppelstaater auf.

Zahl der Toten steigt auf 900

20.49: Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel laut Medienberichten auf 900 gestiegen. Wie das Pressebüro der Regierung mitteilte, wurden rund 2600 Menschen verletzt.

Allein in einem völlig zerstörten Kibbutz nahe des Gazastreifens mit rund 1000 Einwohnern wurden am Montag, dem ersten Tag der Suche, mehr als 100 Leichen geborgen, wie Medien unter Berufung auf Rettungskräfte meldeten. Dort würden weitere Todesopfer befürchtet.

20.33: 13'000 UN-Mitarbeitende befinden sich den Vereinten Nationen zufolge im Gazastreifen. «Sie sind offensichtlich nicht in der Lage, wegzugehen», sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Montag. «Sie konzentrieren sich darauf, im Rahmen ihres Mandats alles zu tun, was sie können, um der Bevölkerung zu helfen.» Es seien Angestellte des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) – die meisten von ihnen seien Palästinenser, etwa 300 seien internationale Mitarbeitende.

Israel hatte am Montag die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gazastreifens angeordnet. Die Vereinten Nationen haben eigenen Angaben zufolge Vorräte innerhalb des Gazastreifen angelegt. «Irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, werden uns die Vorräte ausgehen», so Dujarric.

20.05: Nach Angaben von Israels Präsident Izchak Herzog wurden seit dem Holocaust nicht mehr so viele Juden an einem Tag getötet wie bei den Terrorattacken der Hamas am Samstag. «Seit dem Holocaust haben wir nicht mehr erlebt, wie jüdische Frauen und Kinder, Grosseltern – sogar Holocaust-Überlebende – in Lastwagen gepfercht und in die Gefangenschaft gebracht wurden», sagte er am Montagabend nach Angaben seines Sprechers.

Izchak Herzog
Israels Staatspräsident Izchak Herzog hält eine Rede während der Eröffnungszeremonie des nationalen Holocaust-Gedenktages Jom Ha-Schoah in der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem. - keystone

Ganze Familien seien kaltblütig ermordet worden. «Wir werden mit voller Kraft und unerschütterlichem Engagement handeln, um diese Bedrohung für unser Volk zu beseitigen», so der Präsident. Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet.

Zahlreiche Hamas-Mitglieder gefangen oder getötet

19.45: Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Hunderte Hamas-Mitglieder in Gefangenschaft genommen. Hunderte Terroristen seien zudem im Gazastreifen und auch am Grenzzaun getötet worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Montag israelischen Medien zufolge. Derzeit dringen demnach keine Terroristen aus dem Gazastreifen mehr in Israel ein.

19.10: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Medienberichte dementiert, denen zufolge Ägypten Israel vor einem bevorstehenden Angriff aus dem Gazastreifen gewarnt hatte. Solche Berichte seien «absolut falsch», teilte Netanjahus Büro am Montag mit.

Benjamin Netanjahu
Netanjahu in der Knesset. - POOL/AFP

Israelische Medien berichteten zuvor, der ägyptische Geheimdienstchef Abbas Kamel habe Netanjahu zehn Tage vor dem Terroranschlag gewarnt, dass «etwas Ungewöhnliches, eine schreckliche Operation» im Bereich des Gazastreifens zu erwarten sei.

19.09: UN-Generalsekretär António Guterres hat Israel dazu angehalten, militärische Schritte im Gazastreifen im Einklang mit internationalem Recht durchzuführen. «Obwohl ich die berechtigten Sicherheitsbedenken Israels anerkenne, erinnere ich Israel auch daran, dass Militäreinsätze in strikter Übereinstimmung mit dem humanitären Völkerrecht durchgeführt werden müssen», sagte Guterres am Montag in New York.

«Ich bin zutiefst beunruhigt über die heutige Ankündigung, dass Israel eine vollständige Belagerung des Gazastreifens einleiten wird», sagte er. Zivilisten müssten jederzeit respektiert und geschützt werden. Zivile Infrastruktur dürfe nicht zum Ziel werden. Bereits am Wochenende hatte Guterres die Angriffe der militanten Hamas auf Schärfste verurteilt. Das bekräftige er erneut.

19.06: Ein Hisbollah-Kämpfer ist am Montag durch israelischen Beschuss getötet worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Schiitenorganisation der Deutschen Presse-Agentur. Israels Armee hatte am Nachmittag mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen, wie das Militär mitteilte.

Erdogan telefoniert mit Palästina und Israel

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und mit Israels Präsident Izchak Herzog über den Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel gesprochen.

Erdogan
Recep Tayyip Erdogan. - keystone

Erdogan habe im Gespräch mit Abbas erklärt, dass die Türkei alle Anstrengungen unternehme, um den Frieden in der Region wieder herzustellen, teilte das Präsidentenbüro am Montagabend mit. Bei dem Telefonat mit Herzog habe er gemahnt, dass jeder Schritt, der den Menschen im Gazastreifen schaden könnte, die Spirale der Gewalt in der Region weiterdrehe.

Das Verhältnis zwischen Israel und der Türkei ist schwierig, zuletzt hatte es aber eine Annäherung gegeben. Zu den kritischen Punkten gehört auch die Unterstützung Ankaras für die Hamas.

18.20: Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf rund 800 Menschen gestiegen. Das teilte das Pressebüro der Regierung am Montag mit. Rund 2600 Menschen seien verletzt worden.

Die Hamas hatte am Samstag bei ihrem massiven Angriff auch rund 150 Menschen aus Israel in den Gazastreifen verschleppt, wie es weiter hiess.

17.45: Wegen der zahlreichen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas rechnet eine Expertin nicht mit einem umfassenden militärischen Sieg Israels. «Gäbe es keine Geiseln, wäre Israel in einer völlig anderen Position. Aber es gibt sie. Und der Druck, diese Geiseln sicher nach Hause zu bringen, ist so gross, dass ich keine rein militärische Antwort erkennen kann», sagte die Chefin der Londoner Denkfabrik Chatham House, Bronwen Maddox, am Montag.

17.41: Nach dem Einfuhrstopp von Gütern in den Gazastreifen durch Israel soll die Bevölkerung in dem Küstengebiet Hilfslieferungen aus dem angrenzenden Ägypten erhalten. Israel hat das Küstengebiet als Reaktion auf den Angriff der islamistischen Hamas auf den Süden des Landes abgeriegelt. Hilfslieferungen verschiedener NGOs stünden nahe dem Grenzübergang bereit, teilte ein Vertreter der palästinensischen Botschaft in Rafah, dem ägyptischen Grenzübergang in den Gazastreifen, am Montag mit.

17.40: Die EU friert angesichts des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel die Entwicklungshilfezahlungen an die Palästinenser vorerst ein. Die Schweiz hält an ihren Zahlungen für das Uno-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) vorerst fest.

Die Arbeit des Hilfswerks sei derzeit alternativlos, sagte Aussenminister Ignazio Cassis am Montag vor den Medien. Die Vereinten Nationen hatten UNRWA 1949 gegründet, um palästinensischen Flüchtlingen zu helfen. Mittlerweile hat die Organisation über 30'000 Mitarbeitende und unterstützt rund fünf Millionen Palästinenser. Sie ist unter anderem in Jordanien, im Libanon und in den Palästinensergebieten im Gazastreifen sowie im Westjordanland tätig.

17.15: Bundesrat Ignazio Cassis hat sich vor den Medien zur Lage in Israel geäussert. Er verurteilt die Angriffe der Hamas auf Israel. «Die Schweiz ist solidarisch mit der Bevölkerung von Israel», sagte Cassis. Der FDP-Politiker spricht sich aber für eine Zwei-Staaten-Lösung aus.

Zudem hat Cassis über den Evakuierungsflug aus Israel gesprochen. Dieser war schnell ausgebucht. Die Nachfrage sei grösser gewesen als das Angebot, so der Tessiner Aussenminister.

Ignazio Cassis
Bundesrat Ignazio Cassis. - keystone

Es ist anzunehmen, dass der Iran beteiligt ist. Eine solche koordinierte Aktion könne wohl nicht von der Hamas alleine durchgeführt worden sein, sagt Cassis. Beweise gebe es aber nicht.

Meldungen über Verletzte, Tote und Entführte aus der Schweiz seien aktuell keine vorhanden. Für schnelles und koordiniertes Handeln setzte der Vorsteher des Departements für auswärtige Angelegenheiten eine Task Force ein. Diese soll zunächst die Schweizerinnen und Schweizer vor Ort unterstützen.

Weitere Aufgaben der Task Force seien ein ständiges Monitoring der Lage und alle erdenkliche Hilfe seitens der Schweiz vor Ort. Geleitet wird die Task Force von Botschafterin Maya Tissafi, der Chefin der Abteilung Mena (Region Mittlerer Osten und Nordafrika).

16.25: Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Das teilte das Militär am Montag mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

16.18: Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird. Ein UNRWA-Sprecher in Gaza sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag: «Gaza ist überfüllt. Die Lage der Menschen ist sehr schwer.»

Israel Palestinians
Rauch über dem Gaza. - keystone

Rund 74'000 Menschen haben den Angaben zufolge seit dem Wochenende Zuflucht in UNRWA-Gebäuden im Gazastreifen gesucht. Es wird erwartet, dass die Zahl weiter steigt. «Die Menschen suchen Zuflucht in den UN-Gebäuden, weil sie denken, sie sind sicher», sagte der Sprecher. «Erfahrungen aus vorigen Kriegen zeigen aber, dass auch schon Menschen in UN-Gebäuden ums Leben gekommen sind.»

15.36: Die Fluggesellschaft Swiss wird zusammen mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag einen Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück durchführen. In einer Medienmitteilung heisst es: «Auf diesem Weg sollen Schweizerinnen und Schweizer die Gelegenheit erhalten, zeitnah zurück in die Heimat zu fliegen.»

Der Flieger startet in Kloten um 12.15 Uhr und landet in Tel Aviv um 17.20 (Lokalzeit). Der Rückflug hebt um 18.15 Uhr ab und soll in Zürich um 21.35 landen. Vorgesehen ist eine Maschine des Typs A321. Buchbar ist der Flug nur über eine spezielle Hotline, die vom EDA an die Auslandschweizerinnen und -schweizer sowie die Reisenden in Israel kommuniziert wurde.

Weiter heisst es: «Die Sicherheit unserer Fluggäste und Besatzungsmitglieder hat oberste Priorität. Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage in Israel streicht Swiss alle geplanten Flüge von und nach Tel Aviv bis einschliesslich Samstag, 14. Oktober. Wir bedauern, diese Entscheidung so treffen zu müssen. Wir beobachten die Entwicklung der Lage genau und stehen weiterhin in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden. Darauf basierend entscheiden wir zu gegebener Zeit über die Wiederaufnahme der Flüge zwischen der Schweiz und Israel.»

15.26: Die EU setzt nach dem Hamas-Angriff die Hilfsgelder für die Palästinenser aus. Dabei geht es um rund 700 Millionen Euro an Entwicklungshilfe. «Alle Zahlungen werden sofort ausgesetzt», sagte EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi am Montag auf X, vormals Twitter. «Alle Projekte werden überprüft.» Neue Ausgaben, auch solche für das laufende Jahr, würden «bis auf Weiteres» zurückgestellt.

15.17: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach dem Hamas-Terrorangriff mit mehr als 700 toten Israelis eine harte Gegenreaktion angekündigt. «Wir werden den Nahen Osten verändern», sagte Netanjahu laut einer Mitteilung den Repräsentanten israelischer Ortschaften im Süden des Landes am Montag. «Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein.» Er betonte: «Wir sind erst am Anfang.»

15.07: Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat nach dem Grossangriff auf Israel einen Gefangenenaustausch gefordert. Die Palästinenserorganisation verlange die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen, sagte ein Hamas-Sprecher am Montag.

Wie viele israelische Frauen ausgetauscht werden sollen, sagte der Sprecher nicht. Der Golfstaat Katar vermittelt demnach. Ein Sprecher der israelischen Regierung wollte sich dazu nicht äussern.

15.05: Die israelische Armee hat am Montag nach eigenen Angaben mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom feindlichen Nachbarland Libanon aus nach Israel vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, teilte das Militär mit.

Nach israelischen Medienberichten kam es zu Schusswechseln. Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben. Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen. Auch am Montag gab es im Norden Israels erneut Raketenalarm.

15.05: Beim Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sind laut US-Informationen auch neun amerikanische Staatsbürger gestorben. Das bestätigte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Montag beim Fernsehsender CNN. Weitere Tote seien wahrscheinlich, sagte er weiter, ohne konkret zu nennen, wie viele US-Bürger noch in Israel vermutet werden.

15.00: Die Finanzmärkte haben besorgt auf die terroristische Attacke der islamistischen Hamas auf Israel reagiert. Spürbar waren die Reaktionen vor allem am Erdölmarkt, wo die Preise deutlich anstiegen. Auch der europäische Erdgaspreis kletterte, allerdings nicht nur wegen der Auseinandersetzung im Nahen Osten. Sichere Anlagen wie Staatsanleihen und Gold wurden tendenziell gesucht. Am Devisenmarkt stand die israelische Landeswährung Schekel unter hohem Druck. Die europäischen Börsen gaben überwiegend nach. Gefragt waren vor allem Rüstungs- und Ölwerte, abgestossen wurden dagegen unter anderem Airline-Titel.

14.44: Die SVP fordert «nach dem barbarischen Terror gegen Israels Bevölkerung» einen sofortigen Stopp der Schweizer Finanzhilfen an Palästinenser-Organisationen. Die Hamas müsse als Terrororganisation eingestuft und verboten werden, verlangte die Partei auf X (vormals Twitter).

Sämtliche Hamas-Anhänger und -Sympathisanten in der Schweiz müssten ab sofort vom Nachrichtendienst des Bundes (NDB) überwacht werden, schrieb die SVP am Montag weiter.

Ihr Nationalrat Lukas Reimann (SG) teilte ebenfalls auf X mit, Neutralität und Solidarität würden sich nicht ausschliessen. Er könne weiterhin für eine neutrale Schweiz eintreten, in welcher der Staat nicht Partei ergreife, und als Privatperson dennoch Partei für eine Seite ergreifen. So mache er es mit Israel.

14.34: Laut der israelischen Armee haben vom Libanon aus mehrere Personen Territorium Israels infiltriert. «In der Gegend sind Soldaten stationiert», steht in der Erklärung.

14.26: Der britische Premierminister Rishi Sunak hat am Montag eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra einberufen. Grossbritannien sei einer der engsten Verbündeten Israels, sagte Sunak in der Grafschaft Nottinghamshire. Er habe dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zugesagt, weiterhin diplomatische, geheimdienstliche und sicherheitstechnische Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Man bleibe im engen Dialog mit den Israelis, so der konservative Politiker weiter.

14.25: Nach US-Informationen sind bei den Angriffen der Hamas auf Israel vier amerikanische Staatsbürger gestorben. Dies hätten Vertreter aus Kreisen der nationalen Sicherheit und des Aussenministeriums in einer Lagebesprechung für Mitglieder des US-Senats bestätigt, teilte Senats-Mehrheitsführer Chuck Schumer am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit. Es werde befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch weiter steige, hiess es in dem beim Nachrichtendienst X verbreiteten Statement weiter.

14:20: Bei ihrem Überraschungsangriff feuerte die Hamas auch Raketen auf ein Musikfestival. Mindestens 260 Gäste kamen ums Leben, einige wurden als Geiseln genommen. Der Schweizer DJ Raffael Willi war auch vor Ort – und hatte «grosses Glück», wie er gegenüber «Blick» sagt.

israel
Raffael Willi hatte «grosses Glück»: Er kehrte ins Hotel zurück, bevor die Hamas ihren Angriff startete. - Instagram

Willi legte bis zirka 4.30 Uhr seine Musik auf der Bühne auf. Zwei Stunden später eröffnete die Hamas das Feuer. «Um fünf Uhr ging ich ins Hotel zurück. Dort hörte ich plötzlich Raketen», berichtet er.

Via Istanbul schaffte der Luzerner DJ es zurück in die Schweiz, obwohl viele Fluggesellschaften Israel da schon nicht mehr anflogen. Er hält fest: «Ich habe immenses Glück gehabt.»

14.10: Die FDP fordert vom Bundesrat die Einstufung der Hamas als Terrororganisation. Die Landesregierung müsse sicherstellen, dass die finanzielle Unterstützung der Schweiz nicht Terroristen, sondern der Bevölkerung zugute kommt. Vom Bund verlangt die FDP, schleunigst die Rückkehr gestrandeter Schweizer zu organisieren.

Den «schändlichen Terrorangriff der Hamas auf Zivilisten und den Staat Israel» verurteilt die FDP aufs Schärfste, wie sie am Montag mitteilte. Bisher war es gemäss der FDP vertretbar, mit allen Parteien in der Region zu sprechen. Die Angriffe liessen das nicht mehr zu. Der Dialog mit Personen, die solche Taten planen und unterstützen, sei nicht möglich.

Bei der Finanzhilfe will die FDP sicherstellen, dass sie nicht Terroristen unterstützt. Sie fordert eine Prüfung, ob die Entwicklungshilfe für Palästina sistiert oder abgebrochen werden soll. Ebenfalls zu prüfen sei, ob die Hilfe an Palästina-Organisationen, die mit der Hamas in Beziehung stehen, zu beenden ist.

14.00: Die Parlamentarische Gruppe Schweiz-Israel hat sich derweil zu dem Angriff der Hamas auf Israel geäussert. Sie verurteile diesen Terrorakt aufs Schärfste und spreche Israel und den betroffenen Menschen ihr tiefes Mitgefühl aus, heisst es in einer Medienmitteilung.

«Die Parlamentarier der Freundschaftsgruppe stehen klar zu Israel und seinem Recht auf Selbstverteidigung», heisst es weiter. Für die zahlreichen Opfer auf beiden Seiten trage nicht Israel die Verantwortung. «Sondern die islamistischen Kräfte, welche bisher nie vom Ziel abgekommen sind, Israel vernichten zu wollen.»

Die Freundschaftsgruppe appelliert an den Bundesrat und das Parlament, seine Haltung und Beziehung zur Hamas und insbesondere zum iranischen Regime zu überdenken. Mitglieder sind unter anderem die Nationalräte Therese Schläpfer (SVP/ZH), Gerhard Pfister (Mitte/ZG) und die Ständeräte Daniel Jositsch (SP/ZH) und Thierry Burkart (FDP/AG).

13:59: Im Gazastreifen steigt nach israelischen Gegenschlägen die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Mehr als 65 Menschen seien bei israelischen Luftangriffen getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Montag mit.

13:55: Der Bundesrat muss «endlich ein Hamas-Verbot umsetzen». Das verlangen der Schweizerische Israelitische Gemeindenbund (SIG) und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS). Gefragt sei nach den brutalen gezielten Terrorangriffen auf Zivilisten ein klarer Positionsbezug der Schweiz.

13:50: Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sollen nach palästinensischen Angaben auch vier israelische Geiseln getötet worden sein. Dies teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Flügel der islamistischen Hamas, am Montag mit. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Überreste der Ahmed-Jassin-Moschee. Israel hat als Reaktion auf den massiven Angriff durch die Hamas Luftangriffe im Gazastreifen durchgeführt. Foto: Mohammed Talatene/dpa
Die Überreste der Ahmed-Jassin-Moschee. Israel hat als Reaktion auf den massiven Angriff durch die Hamas Luftangriffe im Gazastreifen durchgeführt. Foto: Mohammed Talatene/dpa - sda - Keystone/dpa/Mohammed Talatene

13:40: Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel hat sich Russland offiziell besorgt gezeigt. «Wir beobachten mit grosser Sorge, was rund um Israel, im Nahen Osten, passiert», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge.

Es bestehe die Möglichkeit einer Ausweitung der Eskalation in der Region, fügte er hinzu und rief beide Seiten zum Einstellen der Gefechte auf.

13.12: Der Zürcher Gemeinderat Jehuda Spielman schreibt auf X (ehemals Twitter), sehr viele Schweizer Touristen würden derzeit in Israel feststecken. Mit zirka 30 Familien sei er persönlich in Kontakt.

«Ich fordere, dass nun vom EDA schnellstmöglich Rückreisemöglichkeiten für diese Schweizer Touristen sichergestellt werden», so Spielman. Denn für jüdische Schweizer Touristen sei es keine Option, über Jordanien oder Ägypten auszureisen. «Das wäre für sie lebensgefährlich!»

12.38: Nach dem grossangelegten Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sollen die Aussenminister der Europäischen Union an diesem Dienstag zu einem ausserordentlichen Treffen zusammenkommen.

«Ich berufe morgen eine Dringlichkeitssitzung der EU-Aussenminister ein, um die Situation in Israel und in der Region zu besprechen», schrieb der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Das Treffen soll im Hybrid-Format stattfinden, also teils persönlich und teils online.

12.24: Der Iran hat vor Angriffen auf das eigene Land gewarnt. «Sie sollten wissen, dass jeder idiotischen Aktion gegen den Iran mit einer verheerenden Antwort entgegnet wird», sagte Aussenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag in Teheran.

Er reagierte damit auf Spekulationen rund um eine mögliche Unterstützung des Irans beim Angriff der Hamas auf Israel und daraus folgenden mutmasslichen Gegenmassnahmen.

In einer Stellungnahme hatte die iranische UN-Mission in New York am Sonntag jegliche Verstrickung des Irans in den Angriff zurückgewiesen. Gleichzeitig bezeichneten die Vertreter der Islamischen Republik die Angriffe der islamistischen Hamas als «legitime Verteidigung gegen die Besatzung».

Kanaani selbst hatte der Hamas nach ihrem Angriff am Samstag gratuliert und diesen als «Wendepunkt» des bewaffneten Widerstands bezeichnet. Ein Militärberater des iranischen Religionsführers Ali Chamenei, der Kommandeur Rahim Safawi, sagte am Samstag: «Wir unterstützen diese Operation und wir sind sicher, dass auch die Widerstandsfront dieses Anliegen unterstützt.»

12.20: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Angriff der Hamas auf Israel erneut verurteilt und den militanten Islamisten das Prahlen mit Gräueltaten vorgeworfen.

«Niemand kann jemals vergessen, was die Terroristen in Israel getan haben», sagte Selenskyj am Montag in einer Videoansprache vor Parlamentariern aus den Nato-Mitgliedstaaten in Kopenhagen. Selenskyj zog zudem einen Vergleich zwischen den Grausamkeiten in Israel und denjenigen, die die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg erfahren hat.

12.17: Erneut müssen die Menschen in mehreren Städten Israels sich in Sicherheit bringen. Sowohl in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten wurde Raketenalarm ausgelöst. Noch gibt es keine Angaben zu Verletzten.

11.48: Israel hat nach dem verheerenden Grossangriff der islamistischen Hamas eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Verteidigungsminister Joav Galant sagte am Montag: «Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.» Man habe es mit Barbaren zu tun und werde dementsprechend handeln.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der Nacht zum Sonntag bereits einen grundsätzlichen Stopp der Einfuhr von Strom, Brennstoff und Waren in das Palästinensergebiet beschlossen. Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Der Gazastreifen zieht sich über eine Länge von etwa 40 Kilometer am Mittelmeer entlang und ist etwa sechs bis zwölf Kilometer breit.

11.45: Deutschlands Altkanzlerin Angela Merkel verurteilte die terroristischen Angriffe der Hamas auf den Staat Israel «auf das Schärfste». «Sie sind menschenverachtend und barbarisch.» Ihre Gedanken seien beim israelischen Volk und der israelischen Regierung.

11.40: Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel setzt Österreich die Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensern aus. «Wir werden alle Zahlungen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit vorerst auf Eis legen», sagte Aussenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Montag im Radiosender Ö1. Es handle sich um rund 19 Millionen Euro.

«Das Ausmass des Terrors ist so entsetzlich. Das ist ein derartiger Bruch, dass man nicht zur Tagesordnung übergehen kann», sagte Schallenberg. Österreich werde daher alle Projekte mit den palästinensischen Gebieten «auf den Prüfstand stellen und evaluieren». Über weitere Schritte werde mit den internationalen Partnern beraten.

11.30: In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten Israels hat es am Montag wieder Raketenalarm gegeben. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Verletzten. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen. Militante Palästinenser haben seit Samstag Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten davon zielten auf die Grenzorte zum Gazastreifen.

11.20: Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel sind im Zuge des israelischen Gegenangriffs mehr als 123'000 Palästinenser innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht. Das teilte das UN-Nothilfebüro (OCHA) in der Nacht auf Montag mit. Die Menschen seien aus Angst um ihre Sicherheit geflüchtet oder weil ihre Häuser zerstört worden seien, hiess es.

Die israelischen Streitkräfte hätten Wohnhäuser unter Beschuss genommen, berichtete OCHA. Laut dem Ministerium für öffentliche Bauten und Wohnen in Gaza sind 159 Wohneinheiten zerstört und 1210 schwer beschädigt worden. Durch die israelischen Luftangriffe entstanden laut OCHA auch Schäden an Wasser- und Sanitärinfrastruktur für mehr als 400'000 Menschen sowie an mehreren Gesundheitseinrichtungen.

11.12: Der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, hat Chinas Haltung nach dem Angriff der Hamas auf Israel kritisiert. Er sei enttäuscht über die Erklärung des chinesischen Aussenministeriums, die kein Mitgefühl oder Unterstützung für Israel zum Ausdruck gebracht habe, sagte er am Montag in Peking. Die Äusserungen fielen vor einem Treffen mit Chinas Aussenminister Wang Yi, wie Reporter vor Ort berichteten.

China hatte am Sonntag ein Ende der Gewalt gefordert. Alle Beteiligten sollten «Zurückhaltung üben, das Feuer sofort einstellen, die Zivilbevölkerung schützen und sicherstellen, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtert», hiess es in einer Mitteilung. Kritik kam auf, weil China die Grossattacke der Hamas nicht verurteilte. China sei gegen Gewalt an Zivilisten, sagte Aussenamtssprecherin Mao Ning am Montag in Peking. Die Volksrepublik sei Freund von Israel und Palästina. Eine Lösung des Konflikts sieht Peking nur im Dialog und in der Umsetzung einer «Zwei-Staaten-Lösung» sowie der Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates.

11.05: Hat Israel die Gefahr aus dem Gazastreifen unterschätzt? Einem ägyptischen Geheimdienstmitarbeiter zufolge habe sein Land Israel gewarnt. Man habe wiederholt von «etwas Grossem» gesprochen, sagt er zur Associated Press (AP). Die israelischen Beamten hätten sich aber auf das Westjordanland konzentriert.

«Wir haben sie gewarnt, dass eine Explosion der Situation bevorsteht, und zwar sehr bald, und dass sie sehr gross sein würde. Aber sie haben diese Warnungen unterschätzt», wird der ägyptische Beamte zitiert.

10.55: Israel mobilisiert wegen des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas rund 300'000 Reservisten. Dies sei die grösste Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher am Montag.

10.40: Gemäss dem Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) finden derzeit keine Kämpfe auf israelischem Boden mehr statt. Man sei in Kontrolle aller Gemeinden, heisst es laut dem «Guardian». Trotzdem sei es möglich, dass sich weiterhin Hamas-Kämpfer im Land befinden. Man evakuiere alle Gemeinden nahe der Grenze.

Die IDF führe im Gazastreifen alle vier Stunden Luftangriffe durch, sagte der Sprecher weiter. Dabei würden hunderte Ziele angegriffen. Es seien nur solche, bei denen sich Terroristen aufhalten.

10.30: Die Ereignisse im Nahen Osten verunsichern Investoren weltweit. Der Schweizer Leitindex startet im Einklang mit seinen europäischen Pendants mit Auftaktverlusten. Allerdings fallen diese vergleichsweise moderat aus, da etwa das Schwergewicht Nestlé mit seinen Kursgewinnen ein gewisses Gegengewicht bildet.

Der Angriff der islamistischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel am Wochenende fügt ein geopolitisches Risiko zu einem ohnehin schon fragilen Markt hinzu. Entsprechend ziehen die Rohölpreise an. Auch Edelmetalle und Staatsanleihen als «sichere Häfen» sind gesucht, sagt ein Händler. Die US-Anleihemärkte bleiben derweil feiertagsbedingt geschlossen. Die steigenden Ölpreise dürften den anhaltenden Inflationsdruck verstärken und damit den Zinssorgen weitere Nahrung geben, warnen Börsianer. Dennoch sei es schwierig, das Ausmass der Kursbewegungen bei geopolitischen Schocks vorherzusagen, ergänzt ein Marktteilnehmer.

10.16: Nach Grossangriffen der islamistischen Hamas auf Israel reagieren erste Länder mit Evakuierungsflügen aus der Region. Ungarn, Polen und Rumänien haben jeweils über 200 Staatsbürger in Sicherheit gebracht.

10.10: Die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Angreifern der islamistischen Hamas im Grenzgebiet haben auch am Montag weiter angedauert. An rund sieben bis acht Orten in Israel seien noch Spezialkräfte an aktiven Feuergefechten beteiligt, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Darüber hinaus sei es nicht auszuschliessen, dass weitere militante Kämpfer in israelisches Gebiet eindringen. «Ich kann den Fakt nicht leugnen, dass immer noch Leute reinkommen», sagte Hecht.

Medienberichten zufolge kam es in der israelischen Stadt Sderot in einem Schwimmbad zu heftigen Schusswechseln mit mehreren israelischen Verletzten. Das israelische Militär teilte mit, die Fallschirmjägerbrigade befinde sich in einem «hartnäckigen Kampf», bei dem Soldaten Sderot durchsuchen, «um die Stadt von Terroristen zu befreien». Sderot liegt etwa einen Kilometer vom Gazastreifen entfernt.

09:27: Bei dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sind auch zehn Nepalesen getötet worden. Sie hätten auf einem Bauernhof im Kibbuz Alumim in der Nähe von Gaza gearbeitet, teilte die nepalesische Botschaft in Tel Aviv am Sonntagabend mit.

Sie seien Teil eines Programms der israelischen Regierung gewesen, im Zuge dessen nepalesische Studierende mehrere Monate lang landwirtschaftliche Arbeit in Israel verrichten können, hiess es weiter. Die Botschaft suche zudem nach mindestens einer vermissten Person. Mindestens vier weitere Nepalesen seien verletzt worden.

Für Menschen aus dem armen Himalaya-Land Nepal ist das viel reichere Israel ein beliebtes Land zum Arbeiten. Rund 4500 Nepalesen seien dort als Hausangestellte oder Altenpfleger tätig, teilte Aussenminister Narayan Prakash Saud mit. 265 weitere seien Teil des Landwirtschaftsprogramms der israelischen Regierung.

08.24: Die Ölpreise haben am Montag mit deutlichen Aufschlägen auf den schweren Angriff der islamistischen Hamas auf Israel reagiert. In der Spitze kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89 US-Dollar, ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde zeitweise mit mehr als 87 Dollar gehandelt.

Zuletzt kostete ein Barrel Brent zur Lieferung im Dezember 87,32 US-Dollar und damit 2,74 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass WTI zur November-Lieferung stieg um 2,93 Dollar auf 85,72 Dollar.

Der Nahe Osten ist eine der ölreichsten Regionen der Welt. Kommt es dort zu Spannungen oder Auseinandersetzungen, steigen am Erdölmarkt in aller Regel die Risikoaufschläge. Eine Gefahr stellt etwa eine Ausweitung des Konflikts zwischen der Hamas und Israel dar. In der Region liegt auch die Strasse von Hormus, die für den Seetransport von Rohöl eine erhebliche Bedeutung hat.

07.20: Einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge hat der Iran die Hamas bei der Planung des Angriffs auf Israel geholfen. Vergangenen Montag habe das Land bei einem Treffen in Beirut grünes Licht gegeben. Der Iran und die Hamas haben dem Bericht zufolge seit August zusammengearbeitet. Das schreibt das Blatt unter Berufung auf hochrangige Mitglieder der Hamas und der libanesischen Terrorgruppe Hisbollah.

US-Sicherheitsbehörden haben eigenen Angaben zufolge bisher keine konkreten Hinweise für die Zusammenarbeit. Israels Präsident Izchak Herzog machte den Iran aber mitverantwortlich für den Angriff. Das Land hatte die Hamas-Attacke zuvor begrüsst.

05.13: Die Hamas benutzt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Zivilisten als «menschliche Schutzschilde». Zudem verstecke die Hamas im Gazastreifen «terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten», erklärten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am Montagmorgen in einem Beitrag auf der Plattform x (vormals Twitter). In einer mit Fotos versehenen Auflistung von «Kriegsverbrechen der Hamas» führten die IDF des Weiteren an, dass die Hamas Leichen «schändet und verstümmelt», «absichtlich Zivilisten tötet», entführe und als Geiseln halte.

04.02: Israel hat im Süden rund 100'000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte in der Nacht zum Montag. Die Aufgabe sei, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen. Zugleich werde man dafür sorgen, dass die Hamas den Gazastreifen nicht mehr regieren könne.

Ein israelischer Militärsprecher bezifferte die Zahl der nach Israel eingedrungenen bewaffneten Palästinenser in der Nacht zum Montag auf etwa 1000. Die Kämpfe im Süden Israels dauerten weiter an, erklärte er weiter. «Unsere Soldaten kämpfen und jagen weiter die letzten Terroristen, die sich noch innerhalb von Israels Territorium befinden.»

03.15: Die israelische Luftwaffe hat weitere Ziele im Gazastreifen bombardiert. Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hiess es.

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Die israelische Luftwaffe hat auch am Sonntagabend Angriffe auf Gaza-Stadt durchgeführt. - keystone

01.42: Nach Angaben der US-Regierung in Washington sind in Israel auch US-Bürger getötet worden. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA bestätigte am Sonntag (Ortszeit) den Tod «mehrerer US-Bürge» und sprach den Opfern und ihren Familien sein Beileid aus. Weitere Details nannte er nicht.

Insgesamt wurden in Israel und im Gazastreifen bis Sonntagabend mehr als tausend Todesopfer gemeldet. Unter ihnen befanden sich auch mehrere Ausländer, darunter zehn Menschen aus Nepal, zwei Ukrainerinnen und eine Französin.

00.01: Israels Armee attackiert eigenen Angaben zufolge weiterhin Stellungen der Hamas im Gazastreifen. Kampfflugzeuge hätten Ziele der in der Küstenenklave herrschenden Hamas in einem mehrstöckigen Gebäude beschossen, teilte das Militär am Sonntagabend mit. Auch eine Kommandozentrale sei getroffen worden. Ein Boot der Marine zerstörte Armeeangaben zudem drei auf Israel gerichtete Raketenwerfer. Das Militär habe auch den Versuch eines Gaza-Mitglieds vereitelt, auf israelisches Territorium vorzudringen.

23.08: Im Grossraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes hat es am späten Sonntagabend wieder Raketenalarm gegeben. In der Küstenmetropole waren Explosionen zu hören, von denen die meisten vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden. Zuvor heulten unter anderem in südlich von Tel Aviv gelegenen Orten die Warnsirenen.

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