Allein auf einem Festival-Gelände in Israel wurden mindestens 260 Leichen gefunden. Zeugen schildern den Horror und die Hinrichtungen der vielen Opfer.
So sah das Nova-Festivalgelände nach dem Angriff der Hamas aus. - X / @samueloakford

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Hamas-Angriffen in Israel wurde auch ein Musikfestival attackiert.
  • Unter Beschuss der Terroristen versuchten die Besucher zu fliehen – Chaos brach aus.
  • Bisher haben Rettungskräfte mindestens 260 Leichen vorgefunden.
  • Zeugen berichten, die Terroristen hätten einen nach dem anderen umgebracht.
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Nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am Samstagmorgen werden immer neue grausame Details bekannt. Einsatzkräfte fanden allein auf dem Gelände des Nova Festival in der Negev-Wüste zwischen Gaza und Israel mindestens 260 Leichen.

Das berichtete die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend. Hamas-Kämpfer attackierten am Samstag die Teilnehmer des Musikfestivals und verschleppten auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen.

Augenzeugen berichten von Massaker

Medien zitierten Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen. Im Netz kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die Feiernden vor den Schüssen der Angreifer fliehen.

Die Feierlichkeiten zum jüdischen Fest Sukkot wurden durch den Beschuss aus Gaza abrupt unterbrochen. Danach brach das grosse Chaos aus. Denn: Die Besucher hatten keine Möglichkeit, sich zu verstecken und gerieten in Panik.

Denken Sie, dass sich die Lage am Gazastreifen bald beruhigen wird?

Besucher schilderten, wie sie sich in Büschen versteckten, während einer nach dem anderen getötet wurde. Dort verharrten sie mehrere Stunden – wie die «Dailymail» unter Berufung auf israelische Medien berichtet, traf das Militär erst nach fünf Stunden ein.

Ein Rettungshelfer erzählte gegenüber «Kan News», es sei «ein Massaker». «So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Es war ein geplanter Überfall. Als die Leute aus den Notausgängen herauskamen, warteten dort bereits Trupps von Terroristen auf sie und begannen, sie einfach abzuknallen.»

Komplettes Chaos: Nach dem Angriff versuchen sich die Festival-Besucher in Sicherheit zu bringen. - Twitter/ @jengelmayer

Eine weitere Überlebende sah «überall Menschen sterben». «Sie gingen von Baum zu Baum und schossen von zwei Seiten überall hin.» Ein weiterer schildert gegenüber der «Times»: «Wir hörten Schüsse und erkannten später, dass die Bewaffneten auf diejenigen zielten, die versuchten, von der Party zu fliehen – sie warteten auf sie.»

«Auf dem Gelände des Raves wurden Frauen vergewaltigt, neben den Leichen ihrer Freunde», wird eine weitere Person von «tabletmag» zitiert.

Drohnenbilder vom Sonntagnachmittag nach dem Massaker zeigen, wie verlassene Fahrzeuge auf einem Feldweg stehen. Die «Washington Post» hat die Bilder als echt eingestuft.

Autos stauten sich bei der Flucht an

Tal Gibly, eine Festivalbesucherin, berichtete «CNN» von Raketenangriffen, die gegen 6.30 Uhr begannen und Hunderte von Menschen in Angst versetzten. Gibly filmte ihre Flucht durch das schnell leer werdende Festivalgelände. In den Aufnahmen sind Explosionen zu hören und jemand ruft «Ima'le», ein Ausdruck des Schreckens in Israel.

Zur gleichen Zeit griffen militante Gruppen aus Gaza auch israelische Panzer und Soldaten an. Als die Menschen versuchten mit ihren Autos zu fliehen, kam es zu Staus – dann begann der Beschuss.

Verwüstung in Israel
Die Hamas griff nicht nur das Festival, sondern mehrere Orte in Israel an.
Israel-Gaza-Krieg
Die Hamas töteten beim Nova-Festival über 350 Besucherinnen und Besucher.
Hamas-Truppen
Dabei haben die palästinensischen Angreifer auch einige Besucher entführt, unter anderem auch eine deutsche Staatsbürgerin.

In weiteren Videos ist ein israelisches Militärfahrzeug zu sehen, das gegen die Fahrtrichtung fährt. Jemand schreit: «Fahr! Fahr vorwärts!» Daraufhin verliessen Gibly und ihre Freunde ihr Auto und rannten davon.

Auf Social-Media kursieren Aufnahmen (Video oben), die Hunderte fliehende Festivalbesucher zeigen. Man hört Schüsse und sieht Menschen zu Boden fallen. Es ist unklar, ob sie Schutz suchen oder getroffen wurden.

Mehrere Besucher entführt

Gibly berichtete von erschreckenden Szenen: Sie sah Tote und Verletzte am Strassenrand, darunter zwei tote Festivalbesucher in einem Van. «Es war so beängstigend. Ich habe viele Freunde, die sich stundenlang im Wald versteckten und beschossen wurden», sagte sie.

Nach und nach kamen auch Details über Geiseln des Angriffs ans Licht. In einem viralen Video sind eine israelische Frau und ihr Freund zu sehen, die entführt werden. Die Familie hofft derweil auf ihre sichere Rückkehr.

In einem weiteren von «CNN» bestätigten Video wird eine bewusstlose Frau gezeigt – Shani Louk mit deutscher-israelischer Staatsbürgerschaft. Ihr Cousin hat gegenüber der «Washington Post» bestätigt, dass Louk das Musikfestival besucht hat. Gegenüber «CNN» bestätigte auch die Mutter ihre Identität. Weder Aufenthaltsort noch Zustand von Louk sind zu diesem Zeitpunkt bekannt.

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