Am späten Samstagabend hatte Iran zum ersten Mal in der Geschichte Israel direkt angegriffen. Wie geht es weiter? Die Entwicklungen gibt es hier im Ticker.
Israels bodengestütztes Raketenabwehrsystem «Iron Dome» wehrt iranische Geschosse ab. - X@JackStr42679640

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals in der Geschichte hat der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen.
  • Trotz internationaler Warnungen wurden rund 300 Drohnen & ballistische Raketen abgefeuert.
  • Die Mehrheit der Geschosse konnte abgewehrt werden, nur wenige schlugen laut Israel ein.
  • Israel hat angekündigt, dass es eine Antwort auf den Angriff geben werde.
Ad

Am späten Samstagabend hatte Iran einen Vergeltungsschlag lanciert und Drohnen und ballistische Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Die israelische Luftabwehr konnte zahlreiche der über 300 Drohnen und Raketen abfangen. Auch die USA, Grossbritannien sowie Jordanien sollen Drohnen und Raketen vom Himmel geholt haben.

Laut dem israelischen Militärsprecher schlugen nur wenige Raketen auf israelischem Gebiet ein. Ein siebenjähriges Mädchen erlitt durch das Schrapnell einer Rakete eine schwere Kopfverletzung, ansonsten gab es keine Verletzten beim Grossangriff.

Fürchten Sie sich vor einem Flächenbrand im Nahen Osten?

Der Iran hat den Angriff als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt. Die Führung in Teheran warnte ausserdem eindringlich vor einem erneuten Gegenschlag.

Israel hat angekündigt, auf den iranischen Angriff zu reagieren. Unklar ist noch wie der Gegenangriff aussehen soll und wann er stattfinden wird. Laut Berichten, will das Kriegskabinett eine Eskalation im Nahen Osten aber verhindern. Die Entwicklungen vom Dienstag gibt es hier.

13.42: Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wird in Kürze nach Teheran reisen und die Atomgespräche mit der iranischen Seite wieder aufnehmen. Das gab Irans Atomchef Mohammed Eslami am Mittwoch bekannt.

11.25: Irans Präsident Ebrahim Raisi hat seine Warnung an Israel vor einem Gegenschlag erneuert. Falls Israel auch nur die geringste «Aggression» gegen den Iran ausüben sollte, wäre die iranische Antwort «verheerend», und die Israelis würden es bitter bereuen.

09.50: Bei Angriff auf Israel haben der Iran und seine Verbündeten nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant mehr als 500 Geschosse abgefeuert. Diese Zahl bestätigte eine Sprecherin Galants am Mittwoch.

Die Armee hatte zuvor von mehr als 300 Geschossen allein aus dem Iran gesprochen. An der Attacke waren jedoch nach Medienberichten auch mit Teheran verbündete Milizen im Libanon, in Syrien, im Jemen und im Irak beteiligt.

Israel-Militär hat Vorgehen gegen Iran entschieden

05.50: Das israelische Militär hat entschieden, wie gegen Iran und seine Stellvertreter vorgegangen werden soll. Auf den Zeitpunkt habe man sich aber noch nicht geeinigt, das schreibt die «Jerusalem Post». IDF-Stabschef Generalleutnant Herzi Halevi deutete an, dass der Zeitpunkt des Angriffs nicht sehr unmittelbar bevorstehe.

Er sagte: «Wir möchten den Bürgern in dieser Pessachwoche zumindest ein fast normales Leben ermöglichen, weil wir Ihnen und Ihrer Bereitschaft voll und ganz vertrauen.» Das könnte natürlich auch eine Taktik sein, um den Iran in Sicherheit zu wiegen.

Iran Israel
Israels Militärchef Herzi Halevi hat eine Reaktion auf Irans Angriff angekündigt. - Keystone

Als Optionen für einen Angriff gibt es in den internationalen Medien verschiedene Spekulationen. Diese reichen von einem Angriff auf iranische Nuklearangriffe über einen Angriff auf Drohnen- oder ballistische Raketenanlagen, bis hin zur Tötung bestimmter Personen. Einiges deutet auf die Beteiligung der Luftwaffe hin.

04.55: Das US-Militär hat erfolgreich zwei Drohnen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz aus dem Jemen abgefangen. Es kam dabei niemand zu Schaden.

Auch US-Regierung kündigt neue Sanktionen gegen den Iran an

03.22: Die USA werden neue Sanktionen gegen den Iran verhängen. Das teilte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Die Sanktionen richten sich demnach gegen das Raketen- und Drohnenprogramm der Islamischen Republik, gegen Unterstützer der iranischen Revolutionsgarden sowie gegen das iranische Verteidigungsministerium.

Die Schritte würden mit Alliierten und Verbündeten inklusive der G7-Staaten koordiniert wie auch mit den Spitzen von Demokraten und Republikanern im US-Kongress, hiess es in der Mitteilung. Weiterhin arbeiteten das Pentagon sowie das US-Regionalkommando Centcom daran, die Verteidigungsfähigkeiten in der Region zu stärken.

Zuvor hatte bereits die EU neue Sanktionen gegen den Iran angekündigt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Joe BidenRegierungLuftwaffeHuthiSchweizer ArmeeEU