Iran hat einen Vergeltungsschlag mit Drohnen- und Raketenangriff gegen Israel lanciert. Die neuesten Entwicklungen gibt es hier im Ticker.
Israels bodengestütztes Raketenabwehrsystem «Iron Dome» wehrt iranische Geschosse ab. - X@JackStr42679640

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals in der Geschichte hat der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen.
  • Trotz internationaler Warnungen wurden rund 300 Drohnen & ballistische Raketen abgefeuert.
  • Die Mehrheit der Geschosse konnte abgewehrt werden, nur wenige schlugen laut Israel ein.
  • Ein Mädchen erlitt durch Schrapnell einer Abfangrakete eine schwere Kopfverletzung.
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Die militärischen Spannungen im Nahen Osten hatten zuletzt sich extrem verschärft, nachdem bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf das Botschaftsgelände des Irans in Syrien am 1. April zwei iranische Brigadegeneräle getötet worden waren. Am späten Samstagabend hat Iran nun einen Vergeltungsschlag mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» lanciert und dabei Drohnen und ballistische Raketen in Richtung Israel abgefeuert.

Die israelische Luftabwehr konnte zahlreiche der über 300 Drohnen und Raketen abfangen. Auch die USA, Grossbritannien sowie Jordanien sollen Drohnen und Raketen vom Himmel geholt haben. Laut dem israelischen Militärsprecher schlugen nur wenige Raketen auf israelischem Gebiet ein. Ein siebenjähriges Mädchen erlitt durch das Schrapnell einer Rakete eine schwere Kopfverletzung, ansonsten gab es keine Verletzten beim Grossangriff.

Fürchten Sie sich vor einem Flächenbrand im Nahen Osten?

Der Iran hat den Angriff als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt und vor einem erneuten Gegenschlag gewarnt. «Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen», teilte die iranische UN-Vertretung mit.

Iran launches attacks on Israel
Hunderte Drohnen wurden in der Nacht vom Iran auf Israel abgefeuert. EPA/ATEF SAFADI - keystone

Offen war zunächst, ob Israel auf den massiven iranischen Vergeltungsschlag mit einem Gegenangriff reagieren würde. Israelische Medien berichteten in der Nacht auf Sonntag jedoch, dass mit einer «erheblichen Reaktion» zu rechnen sei. Ausserdem hatte Verteidigungsminister Jav Galant bereits am Freitag gesagt, dass «ein direkter iranischer Angriff eine angemessene israelische Antwort» erfordern werde. Hier gibt es alle Neuigkeiten im Ticker:

22.30: Israels Armeesprecher Daniel Hagari hat den iranischen Drohnen- und Raketenangriff auf Israel als beispiellosen Angriff bezeichnet, der auf eine beispiellose Verteidigung gestossen sei. «Dies war das erste Mal, dass eine solche Koalition gegen die Bedrohung durch den Iran und seine Stellvertreter im Nahen Osten zusammenarbeitete», sagte er über die Zusammenarbeit mit internationalen Verbündeten bei der Abwehr der Raketen, «angeführt von den Vereinigten Staaten – zusammen mit Grossbritannien, Frankreich und anderen Partnern.»

«Wir sind weiterhin in höchster Alarmbereitschaft und beurteilen die Lage», betonte Hagari. «In den letzten Stunden haben wir Einsatzpläne für Angriffs- und Verteidigungsmassnahmen genehmigt.»

Gleichzeitig habe Israel nicht die Mission in Gaza aus den Augen verloren, «unsere Geiseln aus den Händen des iranischen Stellvertreters Hamas zu befreien.» Die Hamas habe kürzlich den Vorschlag der Vermittler zur Freilassung von Geiseln abgelehnt. «Hamas und Iran wollen den Nahen Osten in Aufruhr versetzen und die Region eskalieren lassen», sagte der Armeesprecher.

22.25: UN-Generalsekretär António Guterres hat vor dem Sicherheitsrat dringend zur Deeskalation aufgerufen. «Der Nahe Osten steht am Rande des Abgrunds», sagte Guterres am Sonntag bei einer Sondersitzung des Gremiums in New York. «Die Menschen in der Region stehen vor der realen Gefahr eines verheerenden grossen Konflikts. Jetzt ist die Zeit, zu entschärfen und zu deeskalieren. Jetzt ist die Zeit für maximale Zurückhaltung.»

«Wir haben eine gemeinsame Verantwortung, auf Frieden hinzuarbeiten», sagte Guterres vor dem Sicherheitsrat. «Weder die Region noch die Welt können sich mehr Krieg leisten.»

21:32: Irans Nationaler Sicherheitsrat hat Israel vor einer militärischen Antwort auf die Vergeltungsschläge gewarnt. «Wenn das zionistische Regime weiterhin Bösartigkeiten gegen den Iran fortsetzen will, wird es eine Antwort erhalten, die mindestens zehnmal grösser ist als der jüngste Angriff», zitierte das Portal Nur News unter Berufung auf eine Mitteilung des Rats. Iran habe die kleinste Form der Bestrafung für Israel gewählt und lediglich Militäreinrichtungen attackiert, hiess es in der Mitteilung weiter.

Bei der Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» hatte Irans Militär in der Nacht zu Sonntag mit einem massiven Raketen- und Drohnenangriff Vergeltung für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien geübt. Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

Das mächtige Gremium befasst sich mit Fragen rund um die nationale Sicherheit. Neben dem Präsidenten als Vorsitzenden gehören dem Rat mit rund einem Dutzend Mitgliedern mehrere Minister und Generäle an. Der Rat trifft Entscheidung über dem Parlament, die nach Zustimmung durch den Religionsführer final sind.

USA mahnt zu Sorgfalt bei Vergeltungsschlag

21:28: US-Präsident Joe Biden hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Darstellung aus Washington dazu angehalten, einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran und dessen Folgen sorgfältig abzuwägen.

biden netanjahu
ARCHIV - US-Präsident Joe Biden (r) und Benjamin Netanjahu haben ein angespanntes Verhältnis. - keystone

In dem Telefonat zwischen den beiden am Samstagabend (Ortszeit) habe Biden Netanjahu «sehr deutlich» gemacht, dass man «sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation nachdenken» müsse, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Sonntag in Washington. Dies sei etwas, worüber man mit der israelischen Seite und anderen ständig im Dialog sei. Biden habe ebenso deutlich gemacht, dass die USA Israel dabei helfen würden, sich zu verteidigen.

Israel habe der US-Regierung in vergangenen Gesprächen klargemacht, nicht auf eine signifikante Eskalation mit dem Iran aus zu sein, sagte der US-Regierungsvertreter. «Das ist nicht das, wonach sie suchen. Sie wollen sich selbst schützen und sich verteidigen», sagte er. Der direkte Angriff des Irans auf Israel am Wochenende schürt Sorgen vor einem Flächenbrand in Nahost.

21:26: Nach dem iranischen Grossangriff auf Israel hat Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock eine Verschärfung der Sanktionen gegen Teheran gefordert. «Wir haben ja schon in Brüssel Sanktionen wegen den Drohnen auf den Weg gebracht mit Blick auf Russland», sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag in der ARD-Sendung «Brennpunkt». «Ich werbe intensiv dafür, dass wir die ausweiten mit Blick auf den Iran, weil wir sehen, wie gefährlich sein Agieren derzeit ist.»

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte nach einer Schalte der G7-Gruppe am Sonntag bereits gesagt: «Mit Blick nach vorne werden wir über zusätzliche Sanktionen gegen den Iran beraten, insbesondere, was die Drohnen- und Raketenprogramme des Irans angeht.»

Iran und USA kommunizieren dank Schweizer Hilfe

21:07: Der Iran steht vor und nach den Angriffen auf Israel in Kontakt mit den USA. Im Kontakt zwischen Teheran und Washington sollen offenbar Schweizer Vermittler eine zentrale Rolle gespielt haben. Das sagt ein hochrangiger Beamter der Biden-Administration gegenüber «Reuters».

Er sprach davon, dass die USA und der Iran «eine Reihe von direkten Kommunikation über einen Schweizer Kanal» hatten. Weitere Details gab der Beamte nicht bekannt.

Er wies jedoch die Schilderung Irans von sich, man habe die Länder in der Region 72 Stunden vor dem Angriff gewarnt. Das sei nicht wahr.

20:57: Der israelische Präsident Izchak Herzog hat in einem Interview des britischen Fernsehsenders Sky News den Angriff Irans auf Israel als «wirklichen Krieg» bezeichnet. Nach Angaben der israelischen Regierungspressestelle sagte Herzog am Sonntag in dem Interview: «Es ist an der Zeit, dass die Welt diesem Reich des Bösen in Teheran gegenübertritt und dem iranischen Regime klarmacht, dass es damit nicht durchkommt.»

Er wies auch auf die Verbündeten des Irans hin, etwa die Huthi-Miliz im Jemen, die durch Angriffe auf Schiffe im Roten Meer weltweit zu höheren Lebenshaltungskosten beitrage und erwähnte iranische Drohnen, die im Ukraine-Krieg von russischer Seite zum Einsatz kämen. «Wir sind hier, um Europa vor diesem Reich des Bösen zu schützen, und es ist an der Zeit, dass das klar wird», betonte Herzog.

20:52: Südafrika hat sich über die Gefahr einer Gewalteskalation nach dem iranischen Grossangriff auf Israel «zutiefst besorgt» geäussert. Alle Parteien sollten «äusserste Zurückhaltung walten lassen und jede Handlung vermeiden, die die Spannungen in einer besonders fragilen Region eskalieren lassen würde», teilte das Aussenministerium am Sonntag mit. Südafrika forderte die internationale Gemeinschaft und den UN-Sicherheitsrat auf, sich für nachhaltigen Frieden einzusetzen.

Die südafrikanische Regierung forderte zudem wiederum einen sofortigen Waffenstillstand und humanitären Zugang zum Gazastreifen. Ende Dezember hatte Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen angeblich im Gaza-Krieg begangener Verstösse gegen die Völkermordkonvention verklagt. Israel hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen.

Iran soll USA über Angriff auf Israel informiert haben

20:47: Der Iran soll diverse Staaten – darunter auch die USA – vor seinem Grossangriff auf Israel informiert haben. Anlässlich einer Medienkonferenz sagte der iranische Aussenminister Hossein Amirabdollahian: «Früh am Sonntag teilten wir in einer Nachricht an das Weisse Haus mit, dass unsere Operation begrenzt und minimalistisch sein würde und auf legitime Verteidigung und die Bestrafung des israelischen Regimes abzielte.»

Und weiter: «Etwa drei Tage vor unseren Einsätzen haben wir unsere Freunde und Nachbarn in der Region darüber in Kenntnis gesetzt, dass Irans Antwort auf Israel sicher, legitim und unwiderruflich war.»

Laut einem Bericht von «Reuters» sollen die USA dem Iran via Türkei geantwortet haben. So bekräftigten die USA, dass sich die Operation «innerhalb bestimmter Grenzen» bewegen müsse.

20:14: Wenige Stunden nach dem iranischen Angriff auf Israel und vor einer drohenden Reaktion des israelischen Militärs haben die Aussenminister Russlands und des Irans vor «neuen gefährlichen Provokationen» gewarnt. Diese könnten nach Meinung des russischen Aussenministers Sergej Lawrow und seines iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian zu verstärkten Spannungen in Nahost führen.

«Wie festgestellt wurde, können eine weitere Eskalation der Situation in der Region und neue gefährliche provokative Handlungen zu einer Zunahme der Spannungen im Nahen Osten führen», berichtete das russische Aussenamt am Sonntag über den Inhalt des Telefonats der beiden Minister.

Nach Meinung der Minister sollte sich vielmehr der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit dem Fall befassen. «Die Verhinderung solcher Szenarien und die Beseitigung ihrer Ursachen sollte Gegenstand der vorrangigen Aufmerksamkeit des UN-Sicherheitsrates sein», hiess es.

20:11: Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat am Sonntag dem Kommandeur des US-Zentralkommandos (CENTCOM) für Unterstützung bei der Abwehr des iranischen Drohnen- und Raketenangriffs gedankt. Die enge Zusammenarbeit des Militärs beider Staaten habe zu einer starken Verteidigungskoalition geführt, die sich in der vergangenen Nacht bewährt habe, sagte ein Armeesprecher am Sonntag.

Mädchen nach Verletzung durch Rakete im Koma

19:29: Während die meisten iranischen Geschosse abgefangen werden konnten, erlitt ein Mädchen durch Schrapnell einer Rakete eine schwere Kopfverletzung. Gegenüber «Israel Hayom» gibt nun ihr Vater neue Details bekannt.

Der Vater von Imen sagt: «Eine Rakete ist auf das Haus gefallen, in dem wir schliefen.» Das Kind, dessen Altersangaben von Bericht zu Bericht zwischen 7 und 10 Jahren schwanken, wurde von ihrem Bruder ins Spital gebracht.

Dort befindet sich Imen immer noch in Behandlung. Das Mädchen liege im Koma und müsse künstlich beatmet werden. Möglicherweise stehe eine weitere Kopfoperation bevor.

Hisbollah jubelt über Angriff

19:11: Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hat den iranischen Angriff gegen Israel am Sonntag als «tapfere und weise Entscheidung» bezeichnet. In einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme beglückwünschte die Schiitenmiliz den Iran zu dem Angriff mit Drohnen und Raketen.

Die Islamische Republik habe trotz Drohungen, Druck und Einschüchterungsmassnahmen von ihrem natürlichen Recht Gebrauch gemacht, hiess es darin weiter.

18:48: Der britische Aussenminister David Cameron hat in einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt. «Ich habe deutlich gemacht, dass der Iran diese rücksichtslosen Angriffe stoppen, deeskalieren und die »MSC Aries« freilassen muss», schrieb Cameron am Sonntag bei X (früher Twitter).

US-Präsident Joe Biden
US-Präsident Joe Biden hat kein Interesse an einer Eskalation im Nahen Osten. - dpa

Das Containerschiff «MSC Aries», das unter portugiesischer Flagge fährt und in britischem Besitz ist, war am Samstag von der Marine der iranischen Revolutionsgarden beschlagnahmt worden.

G7-Staaten verurteilen Angriff

18:09: Die G7 verurteilen «einstimmig» den Angriff des Irans auf Israel. Zu den G7-Staaten gehören die USA, Deutschland, Italien, Frankreich, Grossbritannien, Kanada und Japan. Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates , teilte nach einer Videokonferenz via X mit, dass man alle Seiten zur «Zurückhaltung» aufrufe.

Er schrieb: «Wir werden alle unsere Bemühungen um eine Deeskalation fortsetzen. Eine schnellstmögliche Beendigung der Krise im Gazastreifen, insbesondere durch einen sofortigen Waffenstillstand, wird einen Unterschied machen.»

Die Lage im Nahen Osten werde nächste Woche auf der Tagung des Europäischen Rates weiter vertieft werden.

17:51: Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat die US-Regierung deutlich gemacht, es nicht auf eine Eskalation der Situation im Nahen Osten anzulegen. «Wir wollen nicht, dass die Situation eskaliert. Wir sind nicht auf einen grösseren Krieg mit dem Iran aus», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, am Sonntag.

Das habe US-Präsident Joe Biden bereits deutlich gemacht. Die USA würden Israel weiter dabei helfen, sich zu verteidigen. «Ob und wie die Israelis nun reagieren werden, wird an ihnen liegen», sagte Kirby.

17:05: Die EU hat den Angriff des Irans gegen Israel mit Drohnen und Raketen auf das Schärfste verurteilt. «Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine Bedrohung für die regionale Sicherheit», teilte EU-Chefdiplomat Josep Borrell am Sonntag im Namen der Staatengemeinschaft mit. «Wir appellieren an alle Parteien, äusserste Zurückhaltung zu üben.» In dieser äusserst angespannten regionalen Situation könne eine weitere Eskalation in niemandes Interesse sein, so Borrell weiter.

16:43: Die israelische Armee hat am Sonntag Ziele im Osten des Libanons angegriffen. Kampfflugzeuge des Militärs hätten als Reaktion auf die in der Nacht auf den Norden Israels abgefeuerten Raketen eine bedeutende Hisbollah-Waffenproduktionsstätte in der von der Schiitenmiliz beherrschten Gegend von Nabi Sheet in der Nähe der Stadt Baalbek angegriffen, teilte die Armee mit. Nach Angaben von libanesischen Sicherheitskreisen und der proiranischen Hisbollah sind drei Menschen verletzt worden.

Libanesische Sicherheitsquellen berichteten, dass ein zweistöckiges Gebäude von den israelischen Kampfflugzeugen getroffen worden sei. Die Hisbollah sei in dem Gebiet daraufhin in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden.

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Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell. - keystone

16:34: Die jemenitischen Huthi-Rebellen stellen sich hinter den Iran. Die von Teheran unterstützte Miliz im Jemen hat den iranischen Angriff gegen Israel als gerechtfertigt bezeichnet. Es sei eine berechtigte Antwort auf das «Verbrechen» in Damaskus, teilte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam am Sonntag mit. Das ist ein Verweis auf den mutmasslich israelischen Angriff auf das Konsulargebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus am 1. April.

Auch Syrien verteidigt den iranischen Angriff und spricht von einem «legitimen Recht auf Selbstverteidigung».

15.17: Nach dem Angriff hat das israelische Aussenministerium gefordert, der Iran müsse einen Preis für die Aggression bezahlen. Dazu gehöre als sofortige Reaktion die Einstufung der iranischen Revolutionsgarden, die die Angriffe durchgeführt hätten, als Terrororganisation, hiess es in der Mitteilung vom Sonntag

15.16: Im Namen der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den iranischen Luftangriff auf Israel verurteilt. «Wir in der Ukraine kennen den Schrecken solcher Angriffe durch Russland sehr gut, weil es die gleichen Shahed-Drohnen und russischen Geschosse einsetzt, die gleiche Taktik kombinierter Luftangriffe.» Das schrieb Selenskyj am Sonntag im sozialen Netzwerk X.

EU-Chefdiplomat beruft Sondersitzung der Aussenminister ein

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Hussein Salami, Kommandeur der Iranischen Revolutionsgarde, bei einer Ansprache in Teheran. - keystone

14.48: Die Aussenminister der Europäischen Union kommen zu ausserplanmässigen Gesprächen zusammen.

Er habe für Dienstag eine ausserordentliche Video-Sitzung der EU-Aussenminister einberufen, schrieb der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Sonntag auf der Plattform X. «Unser Ziel ist es, zur Deeskalation und Sicherheit in der Region beizutragen.»

14.34: Der Iran hat nach Worten seines Aussenministers Verbündete in der Region im Vorfeld über einen Angriff auf Israel unterrichtet.

«Natürlich haben wir unseren Freunden in den Ländern der Region 72 Stunden vor der Operation mitgeteilt, dass die Antwort des Irans in Form einer legitimen Verteidigung definitiv und sicher ist», sagte Hussein Amirabdollahian laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna am Sonntag. Ob den Verbündeten damit auch der genaue Zeitpunkt mitgeteilt wurde, war nicht klar.

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Hamas-Kämpfer im Gazastreifen. (Archivbild) - AFP/Archiv

Iran: Operation «begrenzt in Ausmass und Grösse»

12.56: Der massive Vergeltungsschlag auf Israel hätte nach Darstellung der iranischen Revolutionsgarden deutlich stärker ausfallen können. «Wir haben eine Operation begrenzt in Ausmass und Grösse gegen das zionistische Regime ausgeführt», sagte der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami, laut der Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag.

12.29: Der Iran hat nach eigenen Angaben die Botschafter Deutschlands, Grossbritanniens und Frankreichs einbestellt. Das iranische Aussenministerium begründete die Massnahme am Sonntag mit «unverantwortlichen Positionen» der Länder bezüglich des iranischen Angriffs auf Israels.

12.15: Russland ist besorgt wegen der Eskalation im Nahen Osten und gibt dem Westen eine Mitschuld daran. Der Iran berufe sich bei seinem Raketenangriff auf Israel auf das Selbstverteidigungsrecht nach Artikel 51 der UN-Charta nach der Attacke auf die iranische Botschaft in Damaskus, erklärte das russische Aussenministerium in Moskau.

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Dauerausstellung von im Iran produzierten Raketen und Satellitenträgern in einem Erholungsgebiet im Norden Teherans. Vahid Salemi/AP/dpa - dpa

Hamas begrüsst Irans Angriff auf Israel

12.10: Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat den Grossangriff des Irans auf Israel begrüsst. Es sei Teherans «natürliches und verdientes Recht», den jüdischen Staat nach dem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor knapp zwei Wochen anzugreifen, hiess es einer Mitteilung am Sonntag.

12.01: Zahlreiche Flughäfen im Iran sind nach dem Grossangriff auf Israel noch bis Montag ausser Betrieb. Wie die iranische Nachrichtenagentur Isna am Sonntag berichtete, seien neben dem Hauptstadtflughafen bei Teheran auch weitere Städte betroffen.

11.47: Irans Revolutionsgarden haben nach den Worten von Präsident Ebrahim Raisi dem Erzfeind Israel eine «Lektion» erteilt. «Die Bestrafung des Aggressors, die das aufrichtige Versprechen des mächtigen und weisen Führers der Islamischen Revolution war, hat sich erfüllt», sagte Raisi laut einer Mitteilung des Präsidialamts.

Israel: «Wenn Iran Israel angreift, greifen wir Iran an»

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Iraner jubeln über den nächtlichen Angriff auf Israel. - keystone

11.41: Israel will nach dem iranischen Grossangriff nach den Worten von Aussenminister Katz sein Vorgehen genau abwägen. Er betonte in einem Interview des israelischen Armeesenders am Sonntag: «Wir haben gesagt: Wenn der Iran Israel angreift, werden wir im Iran angreifen. Und dieses Bekenntnis ist immer noch gültig.»

Die konkrete Frage einer möglichen Reaktion werde allerdings in einem angemessenen Rahmen unter Vorsitz von Regierungschef Benjamin Netanjahu besprochen. Katz vertraue darauf, dass dort die angemessenen und richtigen Entscheidungen getroffen werden.

10.51: Israels Nachbarland Jordanien hat beim nächtlichen Angriff des Irans mit Drohnen und Raketen mehrere Flugobjekte abgefangen. Das teilte das jordanische Kabinett dem Fernsehsender Al-Mamlaka zufolge am Sonntag nach einer Sitzung mit. Jordanien liegt zwischen dem Iran und Israel.

G7-Treffen am Nachmittag geplant

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Bundesrat Ignazio Cassis steht dem Departement des Äussern EDA vor. - keystone

09.32: Italien hat ein Treffen der G7-Gruppe einberufen. Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Industriestaaten sollen am frühen Sonntagnachmittag zu einer Videoschalte zusammenkommen, um über Teherans Angriff zu diskutieren, hiess es in einer Mitteilung.

09.13: Irans Militärführung hat den Grossangriff auf Israel als erfolgreich bewertet. «Der Grund für diese Operation war die Überschreitung der roten Linien durch das zionistische Regime, die für uns nicht tragbar war», zitierte die Nachrichtenagentur Isna am Sonntag Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri.

08.40: Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari hat die Idee, der Angriff des Irans auf Israel könnte eine Art geplanter Show ohne echte Schadensabsicht gewesen sein, vehement zurückgewiesen.

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Der Generalstabschef der iranischen Streitkräfte, General Mohammed Bagheri. (Archiv) Foto: Vahid Salemi/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Vahid Salemi

«Ich glaube, der Iran wollte Ergebnisse erzielen und dies ist ihm nicht gelungen», sagte Hagari am Sonntag im Gespräch mit Journalisten. Der Einsatz ballistischer Raketen durch den Iran sei eine klare Eskalation gewesen.

Schweiz verurteilt Angriff auf Israel

08.36: Die Schweiz hat den nächtlichen Angriff von Iran auf Israel mit deutlichen Worten verurteilt und alle Seiten zu Besonnenheit aufgerufen.

«Die Schweiz verurteilt die koordinierten Angriffe aus Iran gegen Israel aufs Schärfste», teilte das Aussendepartement am Sonntagmorgen auf der Plattform X mit. Der Angriff erhöhe die Risiken für die Region erheblich.

Israel-Präsident dankt Militär

08.30: Der Iran hat Israel vor einem Gegenangriff gewarnt. «Sollte das israelische Regime erneut einen militärischen Angriff durchführen, wird die Antwort des Irans mit Sicherheit stärker und entschlossener ausfallen», zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna aus einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres.

07.54: Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem abgewehrten Grossangriff auf sein Land beim israelischen Militär, seinem Volk und dem Verbündeten USA bedankt. «Seid gesegnet, liebe Soldaten und Kommandeure», schrieb Herzog am Sonntagmorgen auf der Plattform X.

07:45: Der israelische Luftraum ist am Sonntagmorgen wieder geöffnet worden. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv funktioniere wieder normal, berichteten israelische Medien. Der Luftraum war sieben Stunden lang geschlossen. Der Flughafen Ramon im Süden solle vorerst weiter geschlossen bleiben, hiess es.

Israel: 99 Prozent der Geschosse abgefangen

US-Präsident Joe Biden
US-Präsident Joe Biden telefonierte mit Netanjahu. Miriam Alster/AP/dpa - dpa

07.30: Israels Militär hat nach eigenen Angaben 99 Prozent der Geschosse aus dem Iran abgefangen. Teheran habe «mehr als 300 Bedrohungen verschiedener Art losgeschickt», sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag.

Hagari sprach von einem «sehr bedeutsamen strategischen Erfolg». Von 170 unbemannten Flugkörpern, die der Iran losgeschickt habe, seien «null auf das israelische Gebiet vorgedrungen».

06.13: US-Streitkräfte haben nach offiziellen Angaben mehr als 70 Drohnen und mindestens drei ballistische Raketen während des iranischen Angriffs auf Israel abgewehrt. Die Raketen seien dabei von Kriegsschiffen im östlichen Mittelmeer abgefangen worden.

Biden Mideast Tensions
Joe Biden wird über die Ereignisse in Israel auf dem Laufenden gehalten. (Adam Schultz/The White House via AP) - keystone

06.01: Nach Angaben der israelischen Armee sind derzeit keine weiteren Raketenstarts in Richtung Israel bekannt. Es herrsche aber weiterhin höchste Alarmbereitschaft, berichtet «Haaretz.com».

Biden: USA wird sich nicht an offensiven Operationen gegen Iran beteiligen

05.55: Biden hat Netanjahu gegenüber klargestellt, dass sich die USA nicht an offensiven Operationen gegen den Iran beteiligen würden. Das erklärte ein hochrangiger Regierungsvertreter gegenüber dem Nachrichtensender «CNN».

05.35: Gegenüber der «New York Times» haben zwei israelische Beamte von rund 185 Drohnen, 110 Boden-Boden-Raketen und 36 Marschflugkörper gesprochen, die Iran auf Israel abgefeuert habe. Obwohl die meisten Raketen aus dem Iran abgeschossen wurden, kamen einige auch aus dem Irak und dem Jemen, heisst es.

Nahost
Demonstranten auf einer anti-israelischen Versammlung. Der Iran hat erstmals Israel direkt angegriffen. Vahid Salemi/AP - dpa

Biden bestätigt Drohnen-Abschüsse

05.22: Biden hat bestätigt, dass das US-Militär dabei geholfen hat, iranische Drohnen und Raketen abzuwehren. In einer Erklärung des Weissen Hauses heisst es: «Auf meine Anweisung hin hat das US-Militär im Laufe der vergangenen Woche Flugzeuge und Zerstörer zur Abwehr ballistischer Raketen in die Region verlegt, um die Verteidigung Israels zu unterstützen. Dank dieser Einsätze und der aussergewöhnlichen Fähigkeiten unserer Soldaten konnten wir Israel helfen, fast alle Drohnen und Raketen abzuschiessen.»

Weiter schrieb der US-Präsident, dass er am Sonntag «die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten zusammenrufen» werde, um eine «gemeinsame diplomatische Reaktion auf den dreisten Angriff des Iran zu koordinieren».

05.05: Die Angriffswelle aus dem Iran auf Israel scheint abgeklungen zu sein. Das haben zwei US-Beamte der Nachrichtenseite «CNN» gegenüber bestätigt. Die Angriffe hätten demnach etwa fünf Stunden angedauert.

Iran Israel
Israel wurde in der Nacht massiv aus dem Iran mit Drohnen beschossen. - keystone

55 Raketen von Libanon auf Israel abgefeuert

04.55: Nach Angaben eines israelischen Militärsprechers wurden in der vergangenen Stunde mehr als 55 Raketen vom Libanon auf Israel abgefeuert. Zuvor waren nach Angaben der israelischen Verteidigungskräfte am Freitag etwa 40 Raketen aus dem Südlibanon auf Israel abgefeuert worden.

04.34: Auf den von Israel besetzten Golanhöhen sind nach Angaben der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) etwa 25 Geschosse aus dem Libanon abgefeuert wurden. Die IDF machte keine Angaben über die Art der abgefeuerten Geschosse oder ob sie abgefangen wurden.

Keine Verletzten durch iranische Angriffe

04.30: Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes gab es keine Berichte über Verletzungen, die direkt durch iranische Angriffe verursacht wurden. Der Rettungsdienst Magen David Adom (MDA) teilte jedoch mit, er sei zu insgesamt 31 Personen gerufen worden, die leichte Verletzungen erlitten hätten, während sie sich auf dem Weg in Schutzräume befanden. Die meisten hätten während der Drohnen- und Raketenangriffe Panikattacken erlitten.

Zuvor teilte die MDA mit, ein siebenjähriges Mädchen habe durch das Schrapnell einer Rakete, die zum Abfangen eines iranischen Geschosses abgeschossen wurde, eine schwere Kopfverletzung erlitten.

04.06: Israel hat eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats beantragt, um den Angriff Irans auf Israel zu verurteilen und das Korps der Iranischen Revolutionsgarden als terroristische Organisation einzustufen. Aus Diplomatenkreisen hiess es, dass Treffen in New York könne noch am Sonntag stattfinden, wahrscheinlich um 22 Uhr MESZ.

Nahostkonflikt - Israel
Das israelische Luftabwehrsystem «Iron Dome» feuert, um vom Iran abgefeuerte Raketen abzufangen. Tomer Neuberg/AP - dpa

03.20: Das israelische Sicherheitskabinett habe Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant befugt, Entscheidungen über das weitere Vorgehen dem Iran gegenüber zu treffen, berichtete der Fernsehsender Channel 12.

Israelischer Heimatschutz gibt Entwarnung

02.44: Der israelische Heimatschutz hat nach dem Grossangriff Irans vorerst Entwarnung gegeben. Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hiess es in einer Mitteilung auf der Webseite des Heimatschutzes.

Das israelische Fernsehen berichtete um 03.50 Uhr Ortszeit (02.50 Uhr MEZ), Israel gehe davon aus, dass der Angriff aus dem Iran abgeschlossen sei.

Israels Militärsprecher: Nur wenige Raketen in Israel eingeschlagen

02.33: Der Iran hat bei seinem Grossangriff auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen eingesetzt. Darunter seien Dutzende Boden-Boden-Raketen, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag. «Die grosse Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch ausserhalb der Grenzen Israels abgefangen», sagte Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Dabei sei ein Mädchen verletzt worden. Ausserdem wurde Hagari zufolge eine Militärbasis im Süden des Landes getroffen und leicht beschädigt.

Israelische Kampfflugzeuge hätten mehr als zehn iranische Marschflugkörper ausserhalb des israelischen Staatsgebiets abgefangen, erklärte der Militärsprecher. Dutzende unbemannte Flugkörper seien ebenfalls ausserhalb von Israel gestoppt worden. «Das Ereignis ist noch nicht vorbei», sagte Hagari. Es würden noch Drohnen abgefangen, auch Raketenangriffe seien weiterhin möglich. Dutzende Flugzeuge seien noch in der Luft. Die Armee unternehme alles Notwendige, um die Bürger Israels zu schützen, so Hagari.

Explosionen im Nordirak – Sirenen am US-Konsulat

Israel Massenpanik
Joe Biden hat nach dem Angriff auf Israel seine Unterstützung für das Land betont. - Keystone

02.26: Im Nordirak ist es nach dem iranischen Angriff gegen Israel zu mehreren Explosionen gekommen. Augenzeugen und kurdischen Medien zufolge gingen in der Nacht zum Sonntag rund 20 Raketen in der Provinz Erbil nieder, wo unter anderem ein US-Konsulat und eine US-Militärbasis liegen.

02.10: In Syrien ist nach dem iranischen Angriff gegen Israel laut Menschenrechtsaktivisten die Luftabwehr aktiviert worden. Die Luftabwehr der Regierungstruppen habe versucht, israelische Raketen und Flugzeuge abzufangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit.

Es habe aktuell aber keinen direkten israelischen Angriff auf Ziele in Syrien gegeben. Stattdessen habe Israel iranische Raketen über Syrien abschiessen wollen. Die Luftabwehr sei in mehreren Teilen des Landes aktiviert worden.

Dieses von Iran verbreitete Video soll Einschläge auf dem israelischen Luftwaffenstützpunkt Nevatim zeigen. - X@iraninarabic_ir

«Erhebliche Reaktion» Israels erwartet

02.05: Nach dem Grossangriff des Irans ist nach israelischen Medienberichten mit einer «erheblichen Reaktion» Israels zu rechnen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet sich mit seinem engsten Ministerkreis über das weitere Vorgehen.

US-Präsident Joe Biden betonte währenddessen auf X erneut die Unterstützung für Israel: «Ich habe mich gerade mit meinem nationalen Sicherheitsteam getroffen, um über den neuesten Stand der Angriffe Irans auf Israel zu sprechen. Unser Engagement für die Sicherheit Israels vor Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter ist eisern.»

Der Mehrheitsführer des US-Repräsentantenhauses, Steve Scalise, kündigte eine Sitzung der Kongresskammer zu dem Angriff an. «Das Repräsentantenhaus steht fest an der Seite Israels und es muss Konsequenzen für diesen unprovozierten Angriff geben», hiess es in der Erklärung des Republikaners.

Luftwaffenstützpunkt als Hauptziel des iranischen Angriffs

01.58: Ein Hauptziel der iranischen Angriffswelle ist offenbar der israelische Luftwaffenstützpunkt Nevatim. Über den Militärstützpunkt im Herzen des Landes erhält Israel regelmässig US-amerikanische Waffenhilfe geliefert. Auf in sozialen Medien zirkulierenden Aufnahmen sind Einschläge zu sehen.

In einer Erklärung teilte Iran mit, die Revolutionsgarden hätten «wichtige militärischen Ziele der zionistischen Terrorarmee in den besetzten Gebieten» mit Drohnen und Raketen angegriffen, erfolgreich getroffen und zerstört. Über Schäden und Opfer gibt es von israelischer Seite zunächst keine Angaben.

London schickt zusätzliche Jets in Nahost-Region

01.55: Grossbritannien schickt als Reaktion auf die iranischen Angriffe gegen Israel weitere Kampfflugzeuge in die Region. Die Jets und Betankungsflugzeuge würden die bereits entsandten Kräfte verstärken, die in der Gegend gegen die Terrororganisation Islamischer Staat im Einsatz sind, teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in der Nacht zum Sonntag mit.

«Diese Jets werden bei Bedarf alle Luftangriffe innerhalb der Reichweite unserer bestehenden Missionen abfangen.» Grossbritannien betreibt eine Luftwaffenbasis auf Zypern.

Iran droht USA und Jordanien

01.45: Irans Revolutionsgarden haben die USA scharf gewarnt. «Jede Unterstützung und Beteiligung an der Beeinträchtigung der Interessen Irans» werde eine «entschiedene Reaktion der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran nach sich ziehen», hiess es in einer Erklärung der Revolutionswächter, die in der Nacht zu Sonntag im Staatsfernsehen verlesen wurde.

Iran Israel
Eine iranische Drohne wurde im Norden Israels aufgenommen. - Keystone

Der Iran warnte zuvor auch Jordanien vor einer Einmischung in den Konflikt. Das Land könnte ansonsten «das nächste Ziel» werden, sagt ein militärischer Vertreter der halboffiziellen iranischen Nachrichtenagentur Fars. Jordanische Kampfjets sollen Dutzende iranische Drohnen, die das Ziel Jerusalem gehabt hätten, abgeschossen haben. Das Land teilte zuvor mit, dass man Drohnen abschiessen werde, wen sie den Luftraum verletzen sollten.

Kind bei Angriff schwer verletzt

01.35: Bei dem Grossangriff des Irans ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein zehnjähriger Junge schwer verletzt worden. Es handele sich um einen Beduinen aus dem Umkreis der Stadt Arad in der Negev-Wüste, teilte der Rettungsdienst mit. Zunächst wurde berichtet, dass es bei den iranischen Angriffen keine Verletzten gegeben habe.

Israel, USA, Jordanien und Grossbritannien fangen Drohnen ab

01.27: Teams des Nachrichtensenders «CNN» berichten vor Ort von Raketen über Tel Aviv, die von der israelischen Luftabwehr abgefangen wurden. Ausserdem habe es Explosionen in den Gebieten von Beerscheba, dem Toten Meer und Hebron im Westjordanland sowie auf den Golanhöhen an der Grenze zu Syrien gegeben.

01.13: Laut der «Times of Israel» kann die israelische Luftabwehr zahlreiche iranische Drohnen und Raketen erfolgreich abfangen. Auch die USA, Grossbritannien sowie Jordanien haben demnach Geschosse abgefangen. In ganz Israel heult weiter der Sirenenalarm.

01.04: Nach dem iranischen Angriff hat es an verschiedenen Orten in Israel Raketenalarm gegeben. Nach Angaben der Armee heulten die Warnsirenen unter anderem im Süden Israels, am Toten Meer, im Grossraum Jerusalem sowie im Norden des Landes. Es war zunächst unklar, ob es Einschläge gegeben hat.

Ein Reuters-Reporter berichtete von Sirenen und Explosionen, die in Jerusalem zu hören seien. Israelischen Medien zufolge stammen die Detonationen von abgefangenen Angriffen. Der Fernsehsender CNN zeigt derweil Bilder aus Jerusalem, wie Drohnen und Raketen mit dem Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen werden.

Iran: «Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden»

00.52: Der Iran hat den Angriff auf Israel als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt und Israel vor einem erneuten Gegenschlag gewarnt.

«Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen.»

Das teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen am Samstag (Ortszeit) in New York auf der Plattform X mit. Die USA wiederum müssten sich aus dem Konflikt heraushalten, wurde in der Botschaft betont.

Hisbollah feuert Raketen auf besetzte Golanhöhen

00.41: Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben Raketen auf die von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert. Man habe am späten Samstagabend israelische Kasernen in dem Gebiet mit Raketen vom Typ Katjuscha ins Visier genommen, teilte die Milz mit.

00.38: Die Einwohner der besetzten Golanhöhen wurden in der Nacht zum Sonntag dazu aufgefordert, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Das israelische Fernsehen berichtete, auch die Einwohner von Eilat, Dimona und Nevatim in der Negev-Wüste hätten ähnliche Anweisungen erhalten.

Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf israelische Repräsentanten, man erwarte, dass die Golanhöhen und eine israelische Luftwaffenbasis in der Negev-Wüste Ziele der iranischen Angriffe werden könnten. Dutzende israelischer Kampfjets seien in der Luft, um Flugkörper aus dem Iran abzufangen

Iran hat auch ballistische Raketen gestartet

00.34: Bei ihrem massiven Vergeltungsangriff haben Irans Revolutionsgarden nach Angaben von Staatsmedien auch ballistische Raketen gestartet. Um welche Raketentypen es sich handelte, ging aus dem Bericht der Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag (Ortszeit) nicht hervor. Irans Revolutionsgarden verfügen über mehrere Typen von Mittelstreckenraketen, die Israel erreichen können.

Ballistische Raketen verfügen über Raketenantriebe und werden für schnelle Angriffe über grosse Entfernungen verwendet. Sie unterscheiden sich etwa von Marschflugkörpern, die in niedrigeren Höhen fliegen können und durchgängig gesteuert werden.

Irans Verteidigungsminister warnt vor Gegenangriffen

Drohne
Laut Berichten könnte es sich beim iranischen Angriff auf Israel um einen Schwarm sogenannter Kamikazedrohnen handeln. - Efrem Lukatsky/AP/dpa/Archiv

00.23: Ägypten hat sich «extrem besorgt» gezeigt mit Blick auf den Angriff gegen sein Nachbarland Israel und zu äusserster Zurückhaltung aufgerufen. Der vom Iran angekündigte Angriff sei Zeichen einer «gefährlichen Eskalation» zwischen den beiden Ländern, teilte das ägyptische Aussenministerium am Samstagabend mit.

Ägypten habe schon zuvor vor einer Ausweitung des Konflikts infolge von «Israels Krieg im Gazastreifen» gewarnt. Die Regierung in Kairo sei in ständigem Kontakt mit allen beteiligten Parteien, um die Eskalation zu stoppen. Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen.

00.20: Der iranische Verteidigungsminister hat nach dem Beginn der Vergeltungsschläge vor Gegenangriffen auf sein Land gewarnt. Jeder Staat, der den Iran angreife, werde eine «entschlossene Reaktion» erhalten, sagte General Mohammed-Resa Aschtiani laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag.

Israel-Gaza-Krieg
Israels Militärsprecher Daniel Hagari bezeichnet den Vergeltunggschlag von Iran als «schwerwiegende und gefährliche Eskalation». - sda - Keystone/AP/Ariel Schalit

«Beispielloses Ereignis»

00.04: Bei dem iranischen Angriff könnte es sich um einen Schwarm sogenannter Kamikazedrohnen vom Typ Shahed 136 handeln, die auch Russland im Kampf gegen die Ukraine einsetzt. Die in heimischer Produktion gefertigten Drohnen haben eine Reichweite von etwa 2500 Kilometern und können somit Ziele in Israel erreichen.

23.55: Der Irak und der Libanon haben wegen des iranischen Angriffs ihren Luftraum geschlossen. Das bestätigten der irakische Transportminister, Abdel Rasak Sadaui, sowie der libanesische Transportminister, Ali Hamiyeh, am Samstagabend. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass auch der jordanische Luftraum für den zivilen Luftverkehr geschlossen worden war.

23.45: Die Iran-Expertin Sima Shine spricht im israelischen Fernsehen von «einem beispiellosen Ereignis». «Der Iran hat sein Paradigma verändert.» Es ist auch das erste Mal seit 1991, dass Israel von einem UN-Mitgliedsstaat angegriffen wird. Damals hatte der Irak Dutzende Scud-Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert.

Israel geht von mehr als 100 Drohnen aus

23.33: Israels Militärsprecher Daniel Hagari hat die Angriffe aus dem Iran am Samstagabend als «schwerwiegende und gefährliche Eskalation» beschrieben. Nach Angaben des israelischen Fernsehens hat der Iran eine dritte Welle von Drohnen auf den Weg nach Israel geschickt.

Insgesamt gehe Israel von mehr als 100 Drohnen aus. Ausserdem hat der Iran Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Es ist der erste direkte Angriff des Irans auf seinen Erzfeind Israel. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versammelte wegen der Angriffe am Samstagabend im Hauptquartier in Tel Aviv das Kriegskabinett.

Netanjahu vor Angriff: «Wer uns schadet, dem schaden wir auch»

23.22: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wandte sich kurz vor dem Angriff an die Bürger seines Landes. «Der Staat Israel ist stark. Die IDF sind stark. Wir wissen es zu schätzen, dass die USA an der Seite Israels stehen, ebenso wie die Unterstützung Grossbritanniens, Frankreichs und vieler anderer Länder», sagte er.

«Wir haben ein klares Prinzip: Wer uns schadet, dem schaden wir auch», warnte er. «Gemeinsam werden wir standhalten und mit Gottes Hilfe alle unsere Feinde besiegen», fügte Netanjahu hinzu.

Verteidigungsminister Joav Galant hatte wiederholt betont, ein solcher Angriff werde nicht unbeantwortet bleiben. «Ein direkter iranischer Angriff wird eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern», hatte Galant zuletzt am Freitag gewarnt.

Iran feuert auch Raketen in Richtung Israel

23.13: Irans Revolutionsgarden haben laut dem Staatsfernsehen gegen Israel auch Raketen abgefeuert. Begleitet von einem massiven Drohnenangriff sei das die «Antwort auf die jüngsten Verbrechen des zionistischen Regimes», hiess es in einer live im Fernsehen verlesenen Erklärung der Revolutionsgarden.

22.51: Wegen des Drohnenangriffs aus dem Iran schliesst Israel in der Nacht zum Sonntag seinen Luftraum. Dies berichteten israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde. Der Luftraum solle von 00.30 Uhr Ortszeit (Samstag 23.30 MEZ) geschlossen werden.

Schutzanweisungen
Die israelische Armee hat neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung veröffentlicht. (Symbolbild) - dpa

Iran bestätigt Vergeltungsschlag gegen Israel

22.40: Irans Staatsmedien haben den Vergeltungsschlag gegen Israel bestätigt. «Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen», hiess es am Samstag in den Untertiteln des Staatsfernsehens kurz vor Mitternacht.

22.33: Nach israelischen Berichten hat Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei in den sozialen Medien seine Drohungen gegen den jüdischen Staat bekräftigt. «Das boshafte Regime wird bestraft werden», hiess es beim offiziellen Account des Religionsführers auf der Plattform X, ehemals Twitter am Samstagabend. Das Zitat stammt aus einer Rede vom vergangenen Mittwoch.

Israel: Militär in höchster Alarmbereitschaft

22.13: Der Drohnenangriff wurde von israels Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend bestätigt. Er sagte, es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten. Das Militär sei in höchster Alarmbereitschaft und überwache die Situation, hiess es in einer Mitteilung, die die Armee über Telegram versendete.

Das Luftabwehrsystem sei in höchster Alarmbereitschaft ebenso wie Kampfjets und Marineschiffe. Sprecher Hagari betonte, die Armee beobachte die Lage und alle Abwehrsysteme seien bereit. Zudem werde der GPS-Empfang in verschiedenen Landesteilen unterdrückt.

22.00: Der Iran soll Dutzende Drohnen in Richtung Israel gestartet haben. Das berichteten israelische Medien unter Berufung auf US-Quellen am Samstagabend. Es gab zunächst keine offizielle Bestätigung für diese Informationen. Das israelische Fernsehen berichtete, die Drohnen könnten mehrere Stunden unterwegs sein.

Izchak Herzog
Izchak Herzog, Präsident von Israel, bei der Münchner Sicherheitskonferenz am 17.02.2024 in Bayern, Deutschland. - keystone
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