Libanons Präsident warnt vor Unruhen zwischen Religionsgruppen

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Libanon,

Libanons Präsident Michael Aoun hat vor Unruhen zwischen den unterschiedlichen religiösen Gruppen in dem krisengeschüttelten Land gewarnt.

Michael Aoun
Michael Aoun, Präsident vom Libanon, leitet ein nationales Dialogtreffen im Präsidentenpalast von Baabda. Aoun hat vor Unruhen zwischen den unterschiedlichen religiösen Gruppen in dem krisengeschüttelten Land gewarnt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Präsident Libanons warnt vor Unruhen zwischen den Religionsgruppen im Land.
  • Das Land erlebt seit Wochen eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise.
  • In der Hauptstadt Beirut kam es zu Zusammenstössen zwischen Religionsanhänger.

Die Ereignisse der vergangenen Wochen auf der Strasse müssten eine Warnung vor den Gefahren sein, die «an die Tore des Aufruhrs geklopft haben», erklärte Aoun am Donnerstag anlässlich eines Treffens mit führenden Politikern im Beiruter Präsidentenpalast. «Wir haben die Atmosphäre des Bürgerkriegs in einer besorgniserregenden Weise berührt.»

Zuletzt war es in der Hauptstadt Beirut zu Zusammenstössen zwischen Anhängern der schiitischen Hisbollah und anderen Demonstranten gekommen. Die meisten Oppositionspolitiker blieben dem als «Gespräche über die nationale Einheit» bezeichneten Treffen im Präsidentenpalast am Donnerstag fern und erklärten, es sei zum jetzigen Zeitpunkt sinnlos.

Inflation stieg massiv an

Das Land erlebt seit Wochen eine der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrisen seiner Geschichte. Das libanesische Pfund befindet sich im freien Fall und erreichte am Donnerstag zum Dollar auf dem Schwarzmarkt ein neues Rekordtief. Gleichzeitig ist die Inflation massiv gestiegen, so dass viele Libanesen nicht mehr wissen, wie sie ihre Familien ernähren sollen. Die Regierung verhandelt derzeit mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein Rettungsprogramm.

Demonstranten, Libanon
Demonstranten verbrennen bei einem Protest gegen die politische Elite Gegenstände, um eine Strasse zu blockieren. (Symbolbild) - Keystone

Regierungschef Hassan Diab erklärte, dem Libanon gehe es nicht gut. «Wie kann es dem Land gutgehen, wenn es Bürger gibt, die hungern», sagte er. Der Libanon durchlaufe eine «schicksalhafte Phase».

Die Macht in dem Land am Mittelmeer ist nach einem jahrzehntealten Proporzsystem unter den Sunniten, Schiiten und Christen aufgeteilt. Eine besondere Rolle spielt die eng mit dem Iran verbundene Schiitenmiliz Hisbollah. Der Libanon hatte zwischen 1975 und 1990 einen blutigen Bürgerkrieg erlebt. Damals kämpften auch die unterschiedlichen religiösen Gruppen gegeneinander.

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