Bei den Kommunalwahlen im Nato-Land Montenegro hat das pro-westliche Lager um Präsident Milo Djukanovic am Sonntag Verluste erlitten.
Milo Djukanovic
Milo Djukanovic ist Präsident der Republik Montenegro. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Hauptstadt Podgorica erhielt die Präsidentenpartei DPS zwar die meisten Stimmen, dürfte aber die Macht an eine Koalition pro-serbischer Parteien verlieren, berichteten Medien am Montag.

Die DPS unterlag in fünf von acht Städten, in denen sie bislang den Bürgermeister stellte, meldete das öffentlich-rechtliche Fernsehen RTCG.

In Montenegro kämpfen Pro-Serben und Anhänger der Westbindung erbittert um die Macht. Am Sonntag hatten 14 von 25 Gemeinden inmitten einer schweren politischen Krise neue Gemeindevertretungen gewählt. Im August hatte das Parlament der mehrheitlich pro-serbischen Regierung von Ministerpräsident Dritan Abazovic das Vertrauen entzogen. Das Kabinett ist seitdem nur mehr noch geschäftsführend im Amt. Im Parlament fand sich jedoch bislang keine Mehrheit für die Ansetzung von vorgezogenen Neuwahlen.

Die pro-westliche DPS hatte bei den Parlamentswahlen 2020 erstmals seit mehr als 30 Jahren die Macht verloren. Ihre Gegner hatten ihr Korruption und Verstrickung in die organisierte Kriminalität vorgeworfen. Die danach gebildeten, mehrheitlich pro-serbischen Regierungen verbuchten jedoch nur mässige Erfolge. Bei den EU-Beitrittsverhandlungen erzielten sie keine Fortschritte. Das kleine Adrialand verhandelt seit 2012 über den Beitritt zur EU.

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