Kaum wiederzuerkennen: Brasilianer lässt sich 170 Tattoos weglasern
95 Prozent seines Körpers waren mit Tattoos bedeckt. 170 davon liess er sich entfernen – der einst meisttätowierte Mann Brasiliens ist kaum wiederzuerkennen.

Das Wichtigste in Kürze
- Leandro de Souza (36) hatte Tattoos auf 95 Prozent seines Körpers.
- Der meist tätowierte Mann Brasiliens lässt sich nun 170 Tattoos entfernen.
- De Souza fand zu Gott und beschloss, dass die Tattoos nicht mehr zu ihm passen.
Mit 13 liess er sich zum ersten Mal tätowieren – heute bereut er es zutiefst. Leandro de Souza lässt sich 170 Tattoos per Laser entfernen. Einst waren 95 Prozent seines Körpers mit Tinte bedeckt – heute ist der ehemals meisttätowierte Mann Brasiliens kaum wiederzuerkennen.
Die Laserbehandlung sei dreimal so schmerzhaft wie das Stechen selbst. Das verriet er der brasilianischen Zeitung «O Globo». Selbst unter Narkose sei der Schmerz kaum auszuhalten.
Die erste Sitzung fand Ende letzten Jahres statt. Insgesamt acht sind nötig – fünf hat der 36-Jährige bereits hinter sich. Das Ergebnis: beeindruckend, aber körperlich fordernd. Wo früher Farbe war, sind nun die Spuren des Lasers deutlich sichtbar.
Er begann früh – doch die Eskalation kam später. Zwar liess er sich bereits als Jugendlicher sein erstes Tattoo stechen, doch so richtig los ging es erst 2015: nach der Trennung von seiner Frau und auf der verzweifelten Suche nach einem Ausweg aus dem Schmerz.
«Überlegt es euch gut, bevor ihr euch ein Tattoo ins Gesicht stechen lasst»
Auf Instagram spricht er offen über seine dunkle Vergangenheit – sexueller Missbrauch, Drogen und Haft haben sein Leben geprägt.
Heute bereut er die Tattoos zutiefst: «Überlegt es euch gut, bevor ihr euch ein Tattoo ins Gesicht stechen lasst.» So warnt de Souza im Interview mit «CNN Brasil».
Die Körperkunst kostete ihn keinen Rappen – im Gegenteil. «Ich wurde vom Tätowierer, mit dem ich zusammenarbeitete, bezahlt», erzählt er. Doch trotz der Aufmerksamkeit fühlte er sich immer schlechter.
Vor allem die Tattoos im Gesicht wurden zum Problem. Sie machten es für ihn fast unmöglich, einen Job zu finden.
«Er fand zu Gott und zu sich selbst»
Als de Souza einer evangelikalen Gruppe beitrat, fand er nicht nur zu Gott, sondern auch zu sich selbst. Er traf eine radikale Entscheidung – und liess sich 170 Tattoos entfernen.

Trotz der schmerzhaften – aber für ihn kostenfreien – Laserbehandlungen ist de Souzas Neustart gelungen: Seit einem Monat hat er einen festen Job bei einem Optiker.