Jamaika verbietet Musik im Radio, die Gewalt und Drogen verherrlicht. So soll verhindert werden, dass illegale Aktivitäten bei Jugendlichen normalisiert werden.
Jamaika
Ein Junge spielt in Jamaika auf einer Trompete. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jamaika verbietet im Radio Drogen- und Gewalt-verherrlichende Musik.
  • Es gehe um «Anstand und Standards» sowie die Beeinflussung Jugendlicher.
  • Musiker kritisieren den Entscheid, die jüngere Generation höre nicht freiwillig Radio.

Jamaika hat die Verbreitung von Musik und Videos untersagt, die kriminelle Aktivitäten verherrlichen. Bei dem Beschluss der unabhängigen Kommission für Rundfunk und Fernsehen gehe es um «Anstand und Standards», sagte am Donnerstag (Ortszeit) der für Information zuständige Minister, Robert Morgan. Die Meinungsfreiheit werde dadurch nicht eingeschränkt. Musiker wie der Grammy-Preisträger Stephen «Di Genius» McGregor kritisierten das Verbot.

Die Aufsichtsbehörde untersagte unter anderem die Verbreitung von Songs, die Drogenkonsum oder illegalen Waffenbesitz feiern. Diese Inhalte könnten den falschen Eindruck erwecken, dass Kriminalität ein akzeptierter Bestandteil der jamaikanischen Kultur sei, hiess es in dem Beschluss. Sie könnten zudem illegale Aktivitäten unter beeinflussbaren Jugendlichen normalisieren. Jamaika hat seit Jahren eine der höchsten Mordraten der Welt.

«Niemand aus der jüngeren Generation hört im Jahr 2022 noch freiwillig Radio. Meiner Meinung nach soll die Massnahme nur zeigen: Schau, wir tun etwas», schrieb der in Jamaika geborene Di Genius auf Twitter. Solche Massnahmen seien unwirksam.

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