Israel: Wie viele Atomwaffen hat das Land?
Israel bleibt verschwiegen zu seiner Atomstreitmacht. Doch wie viele Atomwaffen besitzt das Land wirklich?

International gilt Israel als eine der wenigen Atommächte, die ihre nuklearen Bestände nicht offenlegen. Es bestehe breiter Konsens, dass Israel über Atomwaffen verfügt, berichtet der «Tagesspiegel».
Das Land zählt zu den sogenannten De-facto-Atommächten und ist kein Mitglied des Atomwaffensperrvertrags. Schätzungen zu Israels Bestand variieren stark.
Wie viele Atomwaffen besitzt Israel?
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI geht von mindestens 80 nuklearen Sprengköpfen aus, wie «ZDFheute» schreibt. Die Federation of American Scientists nennt für 2023 eine Zahl von 90 Atomwaffen.

In der Vergangenheit kursierten deutlich höhere Schätzungen, bis zu 300 Sprengköpfe.
Technische Möglichkeiten und Einsatzbereitschaft
Israelische Atomwaffen können auf verschiedenen Trägersystemen stationiert werden. Dazu zählen Freifallbomben für Kampfjets und ballistische Raketen wie die Jericho-3.
Diese erreicht eine Reichweite von bis zu 6'500 Kilometern. Die Einsatzbereitschaft der israelischen Atomstreitkräfte gilt als hoch.
Kernforschungszentrum Negev
Israels Atomprogramm gilt als offenes Geheimnis. Experten vermuten, dass das Zentrum allerdings in der Negev-Wüste liegt.
Dort ist insbesondere das Kernforschungszentrum Negev auffällig. Es befindet sich wenige Kilometer von der Stadt Dimona entfernt.

In Dimona spricht niemand offiziell über das Thema. Auf Google Maps ist das Zentrum deutlich sichtbar: Es wird dort als Kernforschungszentrum Negev bezeichnet.
Internationale Debatte und Geopolitik
Die nukleare Bewaffnung Israels bleibt ein zentrales Thema im Nahen Osten. Aktuell sieht sich Israel durch das iranische Atomprogramm herausgefordert, wie die «Frankfurter Rundschau» darlegt.
Israelische Angriffe auf iranische Atomanlagen sollen die Entwicklung einer iranischen Atombombe verhindern. Experten betonen, dass trotz aller Geheimhaltung Israels nukleare Schlagkraft international anerkannt ist.
Die genaue Zahl der Sprengköpfe bleibt jedoch geschätzt.