Im Israel-Krieg ist es zu einer Feuerpause und einem Austausch von Geiseln gegen Häftlinge gekommen. Zuvor vermeldete Israel Erfolge. Die Neuigkeiten im Ticker.
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Ein Konvoi des Roten Kreuzes mit israelischen Geiseln ist auf dem Weg vom Gazastreifen nach Ägypten am Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Rafah. Foto: Hatem Ali/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Hatem Ali

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Israel-Krieg hat am Freitag eine mindestens viertägige Waffenruhe begonnen.
  • Die Hamas hat Geiseln freigelassen, Israel palästinensische Häftlinge.
  • Zuvor stiess Israel weit in den Gazastreifen vor, das Vorgehen wurde auch kritisiert.
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Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Die Hamas hat laut Israel die Kontrolle über den Gazastreifen verloren.

Israel ist in das Schifa-Krankenhaus, das die Hamas als Quartier verwenden soll, eingedrungen und hat Waffen gefunden. Immer wieder vermeldet Tel Aviv die Tötung hochrangiger Hamas-Mitglieder.

Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen im Israel-Gaza-Krieg täglich?

Seit Freitagmorgen herrscht eine Waffenruhe. In dieser Zeit werden Geiseln gegen palästinensische Häftlinge getauscht und Hilfsgüter geliefert. In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Donnerstag können Sie im Ticker hier nachlesen.

Israel-Krieg: Netanjahu signalisiert Bereitschaft für Verlängerung von Geisel-Deal

22.15: Israels Regierungschef hat grundsätzlich Bereitschaft zu einer Verlängerung der Feuerpause mit der islamistischen Hamas signalisiert. Das Abkommen sehe die Möglichkeit vor, die Kampfpause im Gegenzug für die Freilassung 10 weiterer Geiseln pro Tag zu verlängern.

Das teilte Benjamin Netanjahu während dem Israel-Krieg am Sonntagabend nach einem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden mit. «Das wäre zu begrüssen.»

Gleichzeitig habe er Biden gesagt, dass die Kämpfe nach der Feuerpause wieder aufgenommen würden. Nach dem Ende des Abkommens werde Israel seine Kriegsziele «mit voller Kraft verwirklichen».

Freigelassene Geisel gemäss Medienberichten in Lebensgefahr

21.00: Eine am Sonntag von der islamistischen Hamas freigelassene Geisel schwebt Medienberichten zufolge in Lebensgefahr. Die 84-jährige Frau sei in einem lebensbedrohlichen Zustand in eine israelische Klinik gebracht worden. Dies berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf das Krankenhaus in Beerscheba.

Mitarbeiter des Roten Kreuzes hatten die Frau zuvor aus dem Gazastreifen zur Grenze nach Israel transportiert. Von dort wurde sie wegen ihres schlechten Zustands mit einem israelischen Hubschrauber direkt ins Krankenhaus geflogen.

Hamas strebt Verlängerung der Feuerpause an

20.45: Die islamistische Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung der mit Israel vereinbarten viertägigen Feuerpause an.

Ziel sei es, im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu bekommen. Dies teilte die Terrororganisation am Sonntagabend mit. Eine Reaktion aus Israel stand zunächst aus.

Biden hofft auf Verlängerung der Feuerpause

20.15: US-Präsident Joe Biden hofft auf eine Verlängerung der Feuerpause im Israel-Krieg. Ziel sei es, diese über ihre zunächst vereinbarte Befristung bis Dienstagmorgen (MEZ) hinaus zu verlängern.

«Damit wir weiterhin mehr Geiseln befreien und mehr humanitäre Hilfe für die Bedürftigen in Gaza leisten können.» Das sagte Biden bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz.

Biden werde sich für die vollständige Umsetzung des Geiselabkommens und eine Verlängerung der Feuerpause einsetzen, sagte er. Dafür werde er auch weiterhin mit Katar, Ägypten und Israel zusammenarbeiten, um alles dafür zu tun, alle Geiseln freizubekommen.

Israel entlässt 39 Palästinenser aus Gefängnissen

20.00: Die israelische Gefängnisbehörde hat erneut eine Gruppe von 39 Palästinensern freigelassen. Sie wurden im Laufe des Abends aus mehreren Gefängnissen entlassen, wie die israelische Gefängnisbehörde am Sonntagabend mitteilte. Palästinensischen Berichten zufolge handelte es sich um 39 männliche Jugendliche unter 19 Jahren.

Unter ihnen war den Angaben nach auch ein Häftling aus dem Gazastreifen. Er wurde der Gefängnisbehörde zufolge am Grenzübergang Kerem Schalom entlassen. Die restlichen Freigelassenen wurden in Ost-Jerusalem und dem Westjordanland erwartet. In Ramallah versammelte sich eine grosse Menschenmenge, um sie in Empfang zu nehmen.

Israelische Armee: Weitere Gruppe Hamas-Geiseln in Israel

18.30: Eine dritte Gruppe freigelassener Geiseln der islamistischen Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs den Gazastreifen verlassen. Vertreter des Roten Kreuzes übergaben 12 Geiseln den Sicherheitskräften am Grenzzaun zu Israel, wie die Armee am Sonntag mitteilte. Eine weitere Geisel sei direkt mit einem Hubschrauber in ein israelisches Krankenhaus gebracht worden.

«Parallel dazu waren vier weitere freigelassene Geiseln auf dem Weg zum Grenzübergang Rafah», hiess es weiter.

Unklar war zunächst, ob sie bereits die Grenze nach Ägypten überquert hatten. Der Armee zufolge sollten sie von dort weiter nach Israel gebracht werden.

Medienberichten zufolge könnte es sich bei den vier um drei Thailänder und einen russisch-israelischen Staatsbürger handeln. Sie waren nicht Teil des von Israel und der Hamas ausgehandelten Abkommens. Eine offizielle Bestätigung gab es bislang jedoch nicht.

US-Amerikanisches Mädchen unter Freigelassenen

Unter den von der Hamas freigelassenen Geiseln befindet sich nach Angaben von US-Präsident Joe Biden ein Mädchen mit US-Staatsbürgerschaft.

«Sie ist frei und sie ist jetzt in Israel», sagte Biden bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. «Was sie ertragen musste, ist unvorstellbar.»

Die Mutter der Vierjährigen sei bei dem Angriff der Hamas-Terroristen am 7. Oktober vor Augen des Mädchens getötet worden, sagte Biden. Der Vater sei ebenfalls erschossen worden, als er sich schützend über das Mädchen legte.

17.00: Im Rahmen der Feuerpause im Israel-Krieg hat die Hamas nach israelischen Armeeangaben eine weitere Gruppe von Geiseln dem IKRK übergeben. 14 Israelis sowie drei Ausländer seien den Mitarbeitern des Roten Kreuzes übermittelt worden, teilte die israelische Armee mit.

Der militärische Arm der Hamas schrieb bei Telegram, es seien 13 Israelis, drei Thailänder und ein russischer Staatsbürger freigelassen worden. Nach Angaben des israelischen Fernsehens handelte es sich bei den Israelis um neun Kinder und vier Frauen.

Im Gegenzug sollten noch am Sonntag für jede freigelassene Geiseln jeweils drei palästinensische Häftlinge aus der israelischen Haft entlassen werden.

Deutscher Bundespräsident zu Besuch in Israel

15.45: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen zweitägigen Besuch in Israel begonnen. Er traf am Sonntagnachmittag zusammen mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in Tel Aviv ein.

Dass die beiden höchsten Repräsentanten Deutschlands mitten im Gaza-Krieg in das Land reisen, soll ein besonderes Zeichen der Solidarität setzen.

Sie folgen einer Einladung des israelischen Präsident Izchak Herzog. Die beiden Staatsoberhäupter und ihre Frauen sind eng miteinander befreundet. Steinmeier wird auch von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet.

Sie werden anschliessend Oman und Katar besuchen. Noch für den Sonntag waren politische Gespräche Steinmeiers mit Herzog geplant.

15.21: Im Rahmen der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas sollen laut Ägypten am Sonntag weitere 13 israelische Geiseln freigelassen werden. Sowie 39 palästinensische Häftlinge.

Die ägyptischen Behörden hätten eine Liste mit Namen der 13 Israelis und der 39 Palästinenser erhalten. Das teilte der Leiter des Staatsinformationsdiensts (SIS), Diaa Raschwan, mit.

US-Regierung geht von Freilassung amerikanischer Geisel aus

15.10: Die US-Regierung geht davon aus, dass unter den heute wohl freigelassenen Geiseln erstmals eine amerikanische Staatsbürgerin sein könnte. «Wir haben Grund zu der Annahme, dass es heute eine Freilassung geben wird.» Das sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Sonntag im US-Fernsehen.

14.51: Ein X-Post des irischen Regierungschefs Leo Varadkar zur Freilassung der neunjährigen Hamas-Geisel Emily hat für Verstimmung gesorgt. Israel wolle wegen der «empörenden Äusserungen» den irischen Botschafter einbestellen. Dies teilte der israelische Aussenminister Eli Cohen am Sonntag mit.

14.40: Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen zweitägigen Besuch in Israel begonnen. Er traf am Sonntagnachmittag zusammen mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in Tel Aviv ein.

11.50: Die Hamas bestätigt der Tod mehrerer hochrangiger Kommandeure im Israel-Krieg. Unter den Toten sei auch Ahmed al-Ghandur.

Er war für den Norden des Gazastreifens zuständig und das ranghöchste bisher im Israel-Krieg getötete Mitglied der Terrororganisation. Mehr Einzelheiten sind nicht bekannt.

61 Lastwagen mit Hilfsgütern angekommen

11.40: Bei dem Transport von Hilfsgütern nach Gaza sind auch 61 Lastwagen in dem Norden des Küstenstreifens eingetroffen. Es ist die grösste Lieferung dieser Art seit Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel in den nördlichen Gazastreifen.

11.25: «Aus militärischer Sicht ist es ein äusserst unwillkommenes Ereignis.» So fasst Militärhistoriker Danny Orbach von der Hebräischen Universität in Jerusalem die Feuerpause im Israel-Krieg aus Sicht der Armee zusammen. «Die grösste Gefahr ist, dass sie ihr Momentum verliert.»

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Am zweiten Tag der viertägigen Feuerpause zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas stehen Palästinenser Schlange, um ihre Flüssiggasflaschen aufzufüllen. - Mohammed Talatene/dpa

11.15: Die israelische Armee hat im Krieg mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Beträge sollten nun in die israelische Staatskasse eingezahlt werden.

10.04: Bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben in der Nacht zum Sonntag sechs Palästinenser getötet worden.

08.17: Am dritten Tag der Feuerpause im Israel-Krieg sollen einem Medienbericht zufolge 13 weitere Geiseln der Hamas freikommen.

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Die Freilassung mehrerer im Gazastreifen festgehaltener israelischer Geiseln soll kurz bevorstehen. - keystone

Die hat Hamas Israel eine Liste von 13 Geiseln vorgelegt, die am Sonntag freigelassen werden sollen. Das berichtete die Nachrichtenseite «Ynet» am Sonntagmorgen unter Berufung auf israelische Beamte. Demnach sei zu erwarten, dass sich diesmal auch amerikanische Staatsbürger darunter befinden, hiess es.

Katar hofft auf Verlängerung des Waffenstillstands

06.53: Katar hofft, den Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Hamas über die vereinbarten vier Tage hinaus verlängern zu können. Das sagte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums dem US-Sender CNN, wie dieser in der Nacht zum Sonntag berichtete.

05.45: Laut Berichten sind die 39 freigelassenen Palästinenser bei der Rückkehr ins Westjordanland und Ost-Jerusalem mit Jubel begrüsst worden. In Videos sind skandierende Menschenmengen und grüne Fahnen der Hamas zu sehen.

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Ein im Israel-Krieg freigelassener palästinensischer Häftling wird im Westjordanland empfangen. - keystone

Die freigelassenen Häftlinge seien alle wegen terroristischer Straftaten verurteilt oder angeklagt worden. Dies erklärte in der Nacht zum Sonntag der israelische Armeesprecher Doron Spielman. Dass sich die Freigelassenen unter den Fahnen der Hamas feiern liessen, zeige, um was für Menschen es sich handele. «Es ist eine Schande, dass wir sie freilassen», sagte der Armeesprecher.

Israel-Krieg: Weitere Geiseln sollen heute freikommen

05.30: Israel hat eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die demnach an diesem Sonntag freikommen sollen. Sicherheitsbeamte würden die Liste überprüfen. Wie viele Geiseln am Sonntag freikommen könnten, wurde nicht mitgeteilt.

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