Israel soll Pager-Explosionen jahrelang geplant haben
Das Wichtigste in Kürze
- Bereits 2009 begann Israel mit der Manipulation der Pager der Hisbollah.
- Dafür wurden Scheinfirmen benutzt, am Ende steht ein ungarisches Consulting-Unternehmen.
- Weshalb Israel die Pager genau jetzt explodieren liess, ist unklar.
Bei den Explosionen der Pager und der Funkgeräte der Hisbollah-Mitglieder starben 37 Personen, 3000 wurden verletzt. Zudem wurde die Kommunikation der Terrororganisation stark gestört. Wie verschiedene Medien berichten, steht Israel hinter der Aktion, die Planung dafür hatte bereits 2009 begonnen. Dies schreibt ABC unter Berufung auf Geheimdienstquellen.
So baute der israelische Geheimdienst mehrere Scheinfirmen auf, in denen teils Geheimdienstler aktiv waren. Andere Angestellte sollen nicht gewusst haben, für wen genau sie arbeiteten. Am Ende stand die ungarische Firma «BAC Consulting». Diese soll die Pager an die Hisbollah verkauft haben.
Die Pager stammten von der taiwanesischen Firma «Gold Apollo». Diese aber verweist darauf, dass BAC die Geräte entworfen und gefertigt habe. Von ihr sei bloss die Lizenz gekommen.
«BAC Consulting» wurde 2022 im ungarischen Firmenregister eingetragen. Es handelt sich demnach um eine Beratungsfirma, die auch im Buchverlagsgeschäft und der Zuckerproduktion tätig ist. Die Website ist seit Dienstag nicht mehr aufrufbar.
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Auch die Inhaberin von BAC ist mysteriös: So finden sich in ihrem Lebenslauf mehrere Fehler und Unstimmigkeiten. Gegenüber «NBC» sagte sie, sie stelle keine Pager her, sie sei bloss eine Vermittlerin.
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sagte in einer Rede am Donnerstag, neue Pager seien von der Attacke betroffen gewesen. Diese habe man in den letzten sechs Monaten erhalten. Die Führung der Hisbollah habe ältere Pager verwendet, die nicht betroffen waren.
Viele fragen auch, weshalb Israel genau jetzt die so lange geplante Aktion durchführte. Laut dem US-Portal «Axios» waren die Pager-Explosionen als erster Schlag in einem grösseren Krieg geplant. Israel aber fürchtete, dass die Pager auffliegen könnten. Damit die jahrelange Vorbereitung nicht umsonst war, entschied sich die Regierung deshalb für die Explosion.