Israel schafft 22 neue Siedlungen im Westjordanland
Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat die Planung von 22 neuen Siedlungen im besetzten Westjordanland bestätigt.

Israel will 22 neue Siedlungen im besetzten Westjordanland schaffen. Dies bestätigte der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich auf der Plattform X. Die Entscheidung über die umstrittene Genehmigung der neuen Siedlungen sei bei einer Sitzung von Israels Sicherheitskabinett getroffen worden, berichteten mehrere örtliche Medien übereinstimmend.
«Dies ist ein grossartiger Tag für das Siedlungsprojekt und ein wichtiger Tag für Israel», schrieb Smotrich. Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Entscheidung als historisch. Ausserdem verankere der neue Beschluss «unser historisches Recht auf das Land Israel», liess Katz mitteilen.
Israel hatte 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert, wo heute mehr als 700'000 Siedler inmitten von rund drei Millionen Palästinensern leben. Die israelischen Siedlungen dort sind nach internationalem Recht illegal. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
Kritik an den geplanten Neusiedelungen
Nach Informationen der israelischen Friedensbewegung Peace Now werden infolge der Genehmigung zahlreiche, auch aus israelischer Sicht, illegale Aussenposten nun legalisiert und als Siedlungen anerkannt. Unter den 22 neuen Siedlungen seien nur neun tatsächlich neu, berichtete Peace Now.
Die Friedensbewegung kritisierte die Entscheidung der Regierung scharf. Diese werde das «Westjordanland dramatisch umgestalten und die Besatzung noch weiter verfestigen», hiess es in einer Mitteilung. «Die israelische Regierung gibt nicht länger vor, etwas anderes zu tun: Die Annexion der besetzten Gebiete und der Ausbau der Siedlungen sind ihr zentrales Ziel.»
Auch aus dem Ausland gibt es Kritik an dem Schritt. «Das Vereinigte Königreich verurteilt diese Massnahmen. Die Siedlungen sind völkerrechtswidrig, gefährden die Zweistaatenlösung weiter und schützen Israel nicht», schrieb Hamish Falconer, Staatssekretär beim britischen Aussenministerium.