Israel hat einen Palästinenser des Mordes an einem israelischen Siedler bezichtigt. Israels Armee hat daraufhin eine Hauszerstörung angeordnet.
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Palästinenser konfrontieren einen Konvoi von Soldaten aus Israel. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Armee hat das Haus eines mutmasslichen Attentäters zerstört.
  • Der Palästinenser soll einen israelischen Siedler ermordet haben.

Israels Armee hat am Samstag im nördlichen Westjordanland das Haus eines Palästinensers zerstört. Dieser wurde beschuldigt, einen israelischen Siedler ermordet zu haben.

Ein 25-jähriger Israeli war am 16. Dezember getötet worden, als das Auto, in dem er unterwegs war, beschossen wurde. Zwei weitere Personen erlitten Verletzungen. Die Armee nahm anschliessend vier palästinensische Tatverdächtige fest.

Bei dem Einsatz sei es zu Konfrontationen mit Einwohnern gekommen, die die Soldaten mit Steinen und Brandflaschen beworfen hätten. Die Soldaten hätten zurückgeschossen.

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Palästinenser sehen sich die Schäden nach der Hauszerstörung durch Israel an. - Keystone

Immer wieder greifen Palästinenser Israelis im von Israel besetzten Westjordanland an. Israelis hatten 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser wollen die Gebiete dagegen für einen eigenen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

Israel verstösst gegen Völkerrecht

Israel setzt Häuserzerstörungen als Abschreckungsmassnahme ein. Von Menschenrechtsorganisationen wird diese Kollektivstrafe als Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht eingestuft.

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Eine Spezialeinheit von israelischen Polizisten ist auf dem Weg zu einem Zwischenfall. - Keystone

Israelische Sicherheitskräfte suchten unterdessen am Samstag weiter nach zwei palästinensischen Tatverdächtigen bei einem Anschlag in der israelischen Ortschaft Elad. Dabei waren drei Israelis getötet und vier weitere verletzt worden.

Die israelische Nachrichtenseite «ynet» berichtete, einer der Ermordeten habe die beiden Palästinenser selbst in die Stadt gefahren. Bei der Ankunft hätten sie ihn dann noch im Auto mit einer Axt getötet. Die beiden Männer hätten in der Vergangenheit in der Stadt gearbeitet, allerdings ohne offizielle Einreisegenehmigung nach Israel.

Mit dem neuen Anschlag wurden bei einer Terrorwelle in Israel seit Ende März 17 Menschen getötet.

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