Irans Justiz lässt wieder einen Mörder öffentlich hinrichten
Die iranische Justiz hat innerhalb weniger Tage zum zweiten Mal einen wegen Mordes verurteilten Mann öffentlich hinrichten lassen.

Irans Justiz hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage einen wegen Mordes verurteilten Mann öffentlich hinrichten lassen.
Der Mann sei am Mittwochmorgen in der nordöstlichen Provinz Golestan «am Tatort und vor den Augen der Öffentlichkeit» exekutiert worden, berichtete die mit der Justiz verbundene Nachrichtenagentur Misan. Der Iran gehört zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit – dass diese öffentlich stattfinden, ist aber eigentlich selten.
Der Verurteilte hatte der Justiz zufolge im vergangenen Jahr ein Ehepaar und eine junge Frau mit einem Jagdgewehr getötet. Das Todesurteil wurde auf Grundlage der Auslegung des islamischen Rechts verhängt, dem zufolge die Familien der Opfer Vergeltung üben dürfen. Irans Oberster Gerichtshof bestätigte das Urteil in einem Berufungsverfahren.
Hinrichtung nach Raubüberfall in Fars
Bereits am Dienstag war eine Hinrichtung in der Provinz Fars öffentlich vollstreckt worden. Dort wurde ein Mann hingerichtet, der gemeinsam mit seiner Ehefrau bei einem Raubüberfall eine Frau und deren drei Kinder getötet haben soll. Auch die Ehefrau wurde zum Tode verurteilt, ihre Hinrichtung steht noch aus.
Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die rigorose Anwendung der Todesstrafe im Iran. Der Justiz werfen sie vor, Hinrichtungen auch zur Einschüchterung kritischer Stimmen zu nutzen. Im vergangenen Jahr wurden im Iran nach Angaben der Vereinten Nationen fast 1000 Menschen hingerichtet.