Der mit Kino-Hits wie «Slumdog Millionaire» und «Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger» international bekannt gewordene indische Schauspieler Irrfan Khan ist tot.
Irrfan Khan 2014 mit dem asiatischen Filmpreis
Irrfan Khan 2014 mit dem asiatischen Filmpreis - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Krebskranker Star aus «Slumdog Millionaire» und «Life of Pi» starb mit 53 Jahren.

Zwei Jahre nach seiner Krebsdiagnose starb der 53-Jährige, wie sein Sprecher am Mittwoch mitteilte. Indiens Regierungschef Narendra Modi sowie zahlreiche Schauspielkollegen würdigten Khan als herausragendes Talent, dessen Tod eine Lücke hinterlasse.

Der Filmstar, bei dem vor zwei Jahren ein neuroendokriner Tumor diagnostiziert worden war, war Anfang der Woche mit einer Darminfektion in Mumbai ins Krankenhaus eingeliefert worden. Khan habe «bis zum Ende gekämpft und jeden in seinem Umfeld inspiriert», erklärte der Sprecher. Khans Beerdigung fand unmittelbar nach seinem Tod in Mumbai statt - angesichts der Corona-Beschränkungen im kleinsten Familienkreis. Der Schauspieler hinterlässt zwei Kinder.

Indiens Regierungschef Narendra Modi schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, der Tod des preisgekrönten Schauspielers sei ein «Verlust für die Kino- und Theaterwelt». Auch viele Kollegen würdigten den Verstorbenen.

Bollywood-Altstar Amitabh Bachchan erklärte, Khans Tod hinterlasse ein «riesiges Vakuum», der Schauspieler habe «unglaubliches Talent» gehabt. Anil Kapoor, der mit Khan in «Slumdog Millionaire» mitgespielt hatte, erklärte, Khan sei «eine Inspiration für alle, ein bemerkenswerter Schauspieler, unübertroffenes Talent und ein grossartiges menschliches Wesen» gewesen.

Die auch in Hollywood erfolgreiche Schauspielerin Priyanka Chopra Jonas schrieb auf Twitter an Khan gerichtet: «Dein Talent hat so vielen von uns so viele Wege eröffnet.»

Khan hatte schon früh seine Schauspiel-Leidenschaft entdeckt und an der renommierten National School of Drama studiert. Danach spielte er in fast einhundert Filmen mit, zunächst in Bollywoodstreifen mit Sing- und Tanzeinlagen. Allerdings liessen ihn die Bollywood-Produzenten immer wieder wissen, dass er zu ungewöhnlich für eine Hauptrolle aussehe. Als Khan schon ans Aufhören dachte, verschaffte ihm seine Rolle in «The Warrior» des britischen Regisseurs Asif Kapadia viel Lob und neuen Auftrieb.

Es folgten Rollen in vielen Hollywood-Erfolgen wie «The Amazing Spider Man (2012)», «Jurassic World» (2015) oder «Inferno» mit Tom Hanks. Dieser beschrieb Khan 2016 bei den gemeinsamen Promo-Terminen für den gemeinsamen Film als «coolsten Typen im Raum».

Auch das mehrfach Oscar-gekrönte Drama «Slumdog Millionaire» aus dem Jahr 2008 und die Romanverfilmung «Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger» von 2012 zählen zu Khans Erfolgen. Von seiner klassischen Schauspielausbildung profitierte Khan, als er in «Maqbool - Der Pate von Mumbai» und «Haider», Hindi-Adaptionen der Shakespeeare-Dramen «Macbeth» und «Hamlet» mitspielte.

Nach der Krebs-Diagnose 2018 legte Khan zunächst eine Schaffenspause ein und liess sich in Grossbritannien behandeln. Sein letzter Film «Angrezi Medium» über einen alleinerziehenden Vater hatte kurz vor seinem Tod Premiere.

Im März beschrieb Khan in einem Interview mit dem «Mumbai Mirror» sein Leben nach der Krebs-Diagnose als «eine Achterbahnfahrt, eine denkwürdige». Er versuchte nach eigenen Angaben, den Rest seines Lebens dennoch zu geniessen. «Glückliche Momente wurden wichtiger wegen der innewohnenden Unsicherheit. Wir haben ein bisschen geweint und viel gelacht.»

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