Iata-Chef spricht sich nach Flugzeugabsturz für Cockpit-Kameras aus
Nach dem tödlichen Absturz eines Air India Flugzeugs spricht sich der Iata-Generaldirektor für den Einbau von Kameras in Cockpits aus.

Nach dem Absturz eines Flugzeugs von Air India mit 260 Toten hat sich der Generaldirektor des internationalen Luftfahrtverbands Iata, Willie Walsh, für den Einbau von Videokameras in Flugzeugcockpits ausgesprochen. Kameras könnten die Aufklärung von Unfällen erleichtern.
Es gebe «gute Gründe» für solche Systeme, sagte Walsh am Mittwoch in Singapur. Walsh reagierte auf einen vorläufigen Bericht der indischen Flugunfallbehörde, der am Samstag veröffentlicht worden war.
Demnach war beim Start der Boeing 787 in Ahmedabad im Juni die Treibstoffzufuhr zu beiden Triebwerken unmittelbar nach dem Abheben unterbrochen worden. Die Schalter für die Treibstoffzufuhr hatten sich laut Bericht kurz vor dem Aufprall auf «Stopp» gestellt.
Vorbehalte gegen Videoüberwachung
Durch den plötzlichen Ausfall beider Triebwerke stürzte das Flugzeug in ein Gebäude nahe dem Flughafen. 241 Menschen an Bord sowie 19 Personen am Boden kamen ums Leben. Ein Passagier überlebte das Unglück schwer verletzt – es war das weltweit tödlichste Flugzeugunglück seit 2014.
Walsh, selbst ehemaliger Linienpilot, zeigte Verständnis für Vorbehalte von Pilotinnen und Piloten gegenüber Videoüberwachung. Dennoch sei er persönlich überzeugt, dass Videoaufzeichnungen neben den bisherigen Tonaufnahmen die Arbeit von Unfallermittlern erheblich erleichtern könnten.
Ob die Iata technische Änderungen im Cockpit empfehlen werde, um unbeabsichtigte Schalterbetätigungen zu verhindern, liess Walsh offen. Zunächst müsse der Abschlussbericht der Ermittler abgewartet werden. Es sei wichtig, eine vollständige und gründliche Untersuchung zu ermöglichen.