In Teheran hat sich der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde mit der iranischen Atomenergieorganisation AEOI getroffen.
Rafael Mariano Grossi
Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Mariano Grossi, spricht während einer Pressekonferenz am Sitz der Organisation in Wien. - sda - Keystone/IAEA/Dean Calma
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde ist nach Teheran gereist.
  • Dort hat sich Rafael Mariano Grossi mit der iranischen Atomenergieorganisation getroffen.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist in Teheran mit dem Chef der iranischen Atomenergieorganisation AEOI Mohammed Eslami zusammengekommen. Iranische Medien veröffentlichten am Freitag Fotos der beiden.

Westlichen Diplomaten zufolge wollte Grossi bei seinem Iran-Besuch unter anderem über intensivere IAEA-Inspektionen in Nuklearanlagen verhandeln, nachdem Teheran die Anreicherung von Uran zuletzt immer mehr steigerte. Grossi bleibt für die Gespräche bis Samstag im Iran.

Normalisierung der Beziehungen

Nach Informationen aus Teheran geht es bei den Verhandlungen neben den Inspektionen auch um einen Streit über die bisher ungeklärte Herkunft von Spuren radioaktiven Materials an drei Orten im Iran. Teheran hatte die Sorgen der IAEA in der Vergangenheit als haltlos zurückgewiesen. Irans politische Führung fordert, dass die Differenzen beigelegt werden. Beobachtern zufolge geht es grundsätzlich um eine Normalisierung der Beziehungen.

Die USA und Israel hatten jüngst Sorgen geäussert, dass der Iran mit dem Uran Atomwaffen entwickeln und bauen könnte. Grossi hatte am Dienstag berichtet, dass IAEA-Inspektoren in einer Anlage in Fordo Spuren von Uran mit einem Reinheitsgrad von knapp 84 Prozent gefunden hätten. Für Atomwaffen wird ein Reinheitsgrad von rund 90 Prozent benötigt. Die IAEA will nun klären, ob der hohe Anreicherungsgrad bewusst erreicht wurde, oder ob es sich um einen unbeabsichtigten Ausreisser handelte, wie iranische Vertreter argumentieren.

atomprogramm iran
Der damalige Generaldirektor Yukiya Amano (l) und der Vize-Präsident der damalige Islmistischen Republik Iran Ali Akhbar Salehi (r) tauschen am 14.07.2015 in Wien die unterschriebenen Verträge, die das Iranische Atomprogramm regeln sollen. - dpa-infocom GmbH

Der Iran verpflichtete sich 2015, sein Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug wurden westliche Sanktionen aufgehoben. Der Pakt sollte verhindern, dass das Land Atomwaffen entwickelt.

Nachdem die USA 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausstiegen, machte Teheran die Beschränkungen rückgängig. Verhandlungen zur Rettung des Abkommens liegen auf Eis. Der Iran hatte immer wieder beteuert, sein Atomprogramm nur zivil zu nutzen.

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