Das höchste Gericht in Indien hält die Behörden davon ab, noch weitere Verkaufsbuden in einem muslimischen Viertel zu zerstören.
Ein Blick auf New Delhi.
Ein Blick auf New Delhi. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das indische Gericht hält die Behörden davon ab, noch weitere Läden zu zerstören.
  • Offenbar hätten diese in einem muslimischen Viertel illegale Verkaufsbuden beseitigt.

Indiens höchstes Gericht hat die Zerstörung von Verkaufsbuden in einem vorwiegend muslimischen Viertel in der Hauptstadt durch Behördenvertreter gestoppt. Die Behörde argumentierte, dass die Verkaufsbuden illegal auf der Strasse gestanden hätten. Ausserdem habe es sich bei ihrer Zerstörung mit Bulldozern um eine Routineübung gehandelt. Dies sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Kritiker wie Anwalt Dushyant Dave gehen hingegen davon aus, dass bei der Zerstörung gezielt gegen Muslime vorgegangen worden sei. In einem Viertel, wo es am Wochenende davor zu Ausschreitungen zwischen Vertretern Hindus und Muslimen gekommen war.

Hindus haben Schwerter gezückt

Zu den Ausschreitungen kam es, als radikale Hindus mit Schwertern durch das Viertel gezogen waren. Zudem hatten sie provokative Sprüche gerufen, wie der örtliche Fernsehsender NDTV berichtete. Daraufhin hätten Muslime Steine und Flaschen geworfen. Dabei seien neun Menschen verletzt und Dutzende festgenommen worden.

Ein örtlicher Parteichef der hindunationalistischen Regierungspartei von Premierminister Narendra Modi habe sich daraufhin an die Behörden gewandt. Diese sollten illegale Bauten der Verhafteten ausfindig machen, wie das indische Portal «The Print» berichtete.

In letzter Zeit kam es in mehreren indischen Bundesstaaten zu Zusammenstössen zwischen Hindus und Muslimen an hinduistischen Feiertagen. Kritiker von Premier Modi werfen ihm vor: Unter seiner Herrschaft sei es zu einer Zunahme von Gewalt zwischen den Religionsgruppen gekommen.

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