Geiselfamilien: Kampf um Leichen-Rückführung geht weiter
Bisher hat die Hamas nur 4 der 28 Leichen übergeben. Angehörige der freigelassenen israelischen Geiseln fordern, alles für die Rückführung zu tun.

Angehörige der von der Hamas freigelassenen Geiseln fordern, den Kampf bis zur Rückführung der letzten getöteten Geiseln aus dem Gazastreifen fortzusetzen.
Der Vater des am Montag freigelassenen Omri Miran sagte vor Journalisten in einem Tel Aviver Krankenhaus, man habe «die moralische Pflicht», die anderen Familien, deren tote Angehörige nicht zu einem würdevollen Begräbnis nach Israel überführt worden seien, weiter zu unterstützen.
Entgegen der Vereinbarung mit Israel hat die islamistische Terrororganisation Hamas bisher nur vier von 28 Leichen übergeben.
Auf Trumps Plan bestehen
Danny Miran forderte die israelische Regierung dazu auf, auf einer genauen Umsetzung des Plans von US-Präsident Donald Trump zu bestehen. Die erste Phase müsse erst erfüllt werden, bevor weitere Schritte unternommen werden.
«Erst nach der Rückführung der letzten Geisel werden wir Ruhe finden», sagte Miran. «Wir müssen eine geschlossene Mauer bilden und den Kampf fortsetzen.»

Jair Horn, der zu Jahresbeginn selbst aus der Geiselhaft freigekommen war, sprach unter Tränen über die Rückkehr seines Bruders am Montag. «Vor etwa acht Monaten kehrte ich nach 498 schrecklichen Tagen in der Gefangenschaft der Hamas nach Hause zurück – 498 Tage voller Angst, Schmerz und des täglichen Kampfes, meine Menschlichkeit zu bewahren», sagte er mit stockender Stimme.
«Aber die Wahrheit ist, dass ich erst heute wirklich frei bin. Erst jetzt, da mein geliebter kleiner Bruder Eitan endlich zu uns zurückgekehrt ist, ist mein Herz wieder ganz, und ich kann wieder atmen.»
Untersuchungskommission soll eingerichtet werden
Lishay Lavi Miran äusserte sich zutiefst dankbar über die Rückkehr ihres Mannes, Vater von zwei kleinen Töchtern. «Während ich glücklich bin, dass ich meinen Omri zurückbekommen habe, kann ich nicht aufhören, an meine Freunde zu denken, die ihre Liebsten in der Gefangenschaft verloren haben», sagte sie. «Ihr Albtraum ist nicht zu Ende, und die Freude wird niemals vollständig sein.»
Sie forderte auch die Einrichtung einer staatlichen Untersuchungskommission, um das militärische und politische Versagen am 7. Oktober 2023 aufzuklären. «Nur so werden wir ein Land schaffen, das unserer Kinder würdig ist», sagte sie.