Aus Protest gegen Tokios Plan mit dem Fukushima-Wasser hat China den japanischen Botschafter einbestellt.
Die Atomanlage von Fukushima
Die Atomanlage von Fukushima - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • China hat Japans Botschafter wegen der Pläne mit dem Wasser in Fukushima einbestellt.
  • Es sieht darin eine «mutmassliche Verletzung internationalen Rechts».
  • Japan will 1,25 Millionen aufbereitetes Wasser ins Meer leiten.

China hat aus Protest gegen Tokios Plan mit dem Wasser in Fukushima den japanischen Botschafter einbestellt. Tokio will mehr als eine Million Tonnen aufbereitetes Wasser aus Fukushima ins Meer leiten.

Peking sieht in der Entsorgung von mehr als einer Million Tonnen des Wassers eine «mutmassliche Verletzung internationalen Rechts». Dies teilte das chinesische Aussenministerium am Donnerstag mit. Japan solle mit der Freisetzung des Wassers warten, bis eine «Einigung mit Betroffenen und internationalen Organisationen» gefunden sei.

Fukushima Karte
Der Standort des AKW Fukushima. - Screenshot Google Maps

Die japanische Regierung hatte diese Woche beschlossen mehr als eine Million Tonnen aufbereitetes Wasser im Meer zu entsorgen. Das Wasser war unter anderem zur Kühlung der Atomanlage nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im Jahr 2011 verwendet worden. Der Plan sorgte bei Umweltschützern, Fischern und Nachbarländern für Proteste

Die Massnahme soll voraussichtlich in zwei Jahren beginnen und dürfte Jahrzehnte dauern. Aktuell werden rund 1,25 Millionen Tonnen Wasser auf dem Gelände der Atomanlage von Fukushima in mehr als tausend Tanks gelagert. Nach Angaben der Betreibergesellschaft Tepco sind die Lagerkapazitäten ab Herbst 2022 ausgeschöpft.

Tsunami löste 2011 Katastrophe aus

Das Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem Erdbeben im März 2011 von einer fast 15 Meter hohen Tsunami-Wasserwand getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Die Katastrophe verwandelte umliegende Orte in Geisterstädte. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

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