Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reiste mit einer grossen Delegation nach Russland. Dort trifft er Wladimir Putin zu Syrien-Gesprächen.
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Der russische Präsident Wladimir Putin (l.) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Recep Tayyip Erdogan trifft Wladimir Putin in Moskau zu Syrien-Gesprächen.
  • Die Türkei unterstützt die Rebellen, Russland ist Schutzmacht der syrischen Regierung.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist zu Syrien-Gesprächen mit Kremlchef Wladimir Putin in Moskau angekommen. Am Rand einer internationalen Luft- und Raumfahrtmesse in Moskau sprach Erdogan von einem «aufrichtigen und engen Dialog» mit Russland. Er glaube, dass die Beziehungen sich weiter vertiefen werden.

Erdogan reiste mit einer grossen Delegation an. Mit dabei sind Verteidigungsminister Hulusi Akar, Aussenminister Mevlüt Cavusoglu, Finanzminister Berat Albayrak und Geheimdienstchef Hakan Fidan.

Hauptthema Syrien

Hauptthema des Treffens ist die eskalierende Lage in der letzten Rebellenhochburg in Syrien in der Provinz Idlib. Die Türkei unterstützt dort die Rebellen, Russland ist Schutzmacht der syrischen Regierung. Beide Länder hatten sich in Idlib auf eine Deeskalationszone geeinigt und die Türkei hatte Beobachtungsposten eingerichtet.

Seit Ende April rücken aber Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad gegen die Aufständischen vor. Und jüngst haben sie auch einen türkischen Posten eingekesselt. Ausserdem wurde ein türkischer Konvoi aus der Luft angegriffen.

Erdogan hatte in einem Telefonat mit Putin am Freitag gewarnt: Die Angriffe seien zur Bedrohung für die nationale Sicherheit der Türkei geworden. Die Türkei fürchtet angesichts der syrischen Angriffe auch weitere grosse Flüchtlingsbewegungen in Richtung türkische Grenze.

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Recep Tayyip Erdogan (l.) und Wladimir Putin sprechen auf einem Podium während der Internationalen Luft- und Raumfahrtmesse (MAKS). - dpa

Türkei und USA wollen Sicherheitszone

Gleichzeitig versucht die Türkei, mit den USA entlang der syrisch-türkischen Grenze eine sogenannte Sicherheitszone zu etablieren. Die Türkei wünscht sich dort den Rückzug kurdischer Milizen, die sie als Terroristen ansieht, die USA aber als Alliierte betrachten.

Die Rebellen berichteten am Dienstagnachmittag, dass sie mit dem Rückzug begonnen haben. Bereits am Samstag seien Sandbarrikaden im Grenzort Ras al-Ain abgebaut und eine Gruppe der kurdischen Volksschutzeinheiten YPG mit schweren Waffen von dort abgezogen worden, teilte die kurdische Selbstverwaltung in Nord-Ost-Syrien am Dienstag mit. Gleiches gelte für den Grenzort Tell Abiad.

Sollte das Projekt scheitern, will die Türkei mit Bodentruppen in Nordsyrien einmarschieren, wie Erdogan erst am Montag wieder gedroht hatte.

Am 16. September soll in Ankara ein weiterer Syrien-Gipfel mit den Staatschefs der Türkei, Russlands und des Irans stattfinden.

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