384 Millionen Franken für Verkehrsentlastung von Suhr AG
Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag das bislang grösste Tiefbauprojekt der Kantonsgeschichte mit 107 zu 27 Stimmen genehmigt: Für 384,3 Millionen Franken sollen Tunnel, Brücken und Strassen gebaut werden, um die Region Suhr vom Verkehr zu entlasten.

Das letzte Wort wird aber das Aargauer Stimmvolk haben. Ein von der GLP angeregtes Behördenreferendum fand 37 unterstützende Stimmen. Für einen Urnengang sind 35 Stimmen erforderlich.
Dass im Raum Suhr Handlungsbedarf besteht, blieb an der Sitzung grundsätzlich unbestritten. In der Ratsdebatte war unter anderem von einer «40-jährigen Leidensgeschichte» und «grossem Leidensdruck» die Rede. Bereits im Projektbeschrieb hiess es dazu: In Suhr und Gränichen sei das Verkehrssystem überlastet, die Anbindung des Wynentals an die A1 ungenügend, die Erreichbarkeit der gesamten Region stark beeinträchtigt.
Mit der Gesamtplanung «Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr (Veras)» soll sich dies ändern. Suhr und die umliegenden Gemeinden sollen von den zu Spitzenzeiten herrschenden Staus entlastet werden.
Das Grossprojekt mit Tunnel, Brücken und Umfahrungsstrassen lasse nichts aus, das sehe man auch am Preisschild, kritisierte die GLP. Es handle sich um Symptombekämpfung, die Ursachen blieben.
Es sei nur eine Frage der Zeit, bis es auf den Strassen dann wieder stocke. Die GLP forderte ein abgespecktes Strassenprojekt, dafür mehr Ausgaben für den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr. Kritisch äusserten sich auch Teile von Grünen und SP.
Die klare Ratsmehrheit stellte sich hinter das Projekt. Es handle sich zwar um enorm viel Geld – aber es werde dafür auch sehr viel gebaut, hielt etwa die EVP fest. Dies bringe die erforderliche Entlastung. Die FDP bezeichnete das Projekt als dringend notwendig, die SVP forderte eine rasche Umsetzung.










