Erdbeben in Afghanistan: Mindestens 900 Tote
Ein starkes Erdbeben in Afghanistan fordert mindestens 900 Todesopfer. Die Schäden in abgelegenen Regionen erschweren Rettungsarbeiten erheblich.

Im Osten von Afghanistan hat ein schweres Erdbeben mindestens 900 Menschen das Leben gekostet. Das berichtet die Taliban-Regierung.
Die Zahl der Verletzten liegt bei über 1500 Personen. Besonders schlimm betroffen ist die Provinz Kunar mit etwa 610 Toten, wie das Innenministerium laut «N-TV» mitteilte.
Das Beben erreichte eine Stärke von 6,0 und traf eine schwer zugängliche Grenzregion nahe zu Pakistan. Die Erdstösse waren laut der «Tagesschau» auch in Kabul und der pakistanischen Hauptstadt Islamabad spürbar – mit mehreren Nachbeben.
Erdbeben in Afghanistan bringt viel Zerstörung
Viele Dörfer und Häuser, die meist aus Lehm gebaut sind, wurden durch die Erdstösse zerstört. Die schlechte Infrastruktur und schwieriges Gelände erschweren die Rettungseinsätze massiv.

Das erklärt ein Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums, der von weiteren steigenden Opferzahlen ausgeht, wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet.
Schwierige Lage und internationale Hilfsaufrufe
Die Taliban riefen zu internationaler Hilfe auf und setzten Hubschrauber ein, um Verletzte aus abgelegenen Orten zu transportieren. Hilfsorganisationen in Afghanistan beklagen unter anderem Nahrungsmittel-, Wasser- und Unterkunftsmangel, so die «Tagesschau».
Die humanitäre Situation in Afghanistan verschärft sich durch die Katastrophe zusätzlich. Überschwemmungen und zerstörte Verkehrswege behindern die schnelle Versorgung der Betroffenen.
Schon in der Vergangenheit forderten wiederholte Erdbeben in der Region zahlreiche Todesopfer, oft wegen instabiler Bauweisen und langjähriger Konflikte. Die neue Tragödie unterstreiche die Verletzlichkeit einer der ärmsten Regionen der Welt, kommentieren Fachleute laut dem «Spiegel».
Region von häufigen Erdbeben betroffen
Das Beben ereignete sich in nur acht bis zehn Kilometern Tiefe an einer tektonisch aktivem Grenzgebiet, wo mehrere Erdplatten aufeinandertreffen. Dies sorgt oft für potenziell verheerende Erdstösse in der Hindukusch-Region, berichtet «N-TV».
Zahlreiche verletzte Menschen wurden in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht. Ärzte kämpfen mit Überlastung und mangelnder Ausrüstung, was die Lage weiter verschärft.