Iran und Taliban stehen vor neuem Wasserkonflikt
Angesichts extremer Trockenheit zeichnet sich ein neuer Wasserkonflikt zwischen dem Iran und den Taliban in Afghanistan ab.

Vor dem Hintergrund extremer Trockenheit deutet sich ein neuer Wasserkonflikt zwischen dem Iran und den in Afghanistan herrschenden Taliban an.
In einem Artikel der iranischen staatlichen Zeitung «Jomhouri-e Eslami» wird vor einer Versorgungskrise in der Millionenmetropole Maschhad gewarnt, nachdem auf afghanischer Seite vor wenigen Tagen ein neuer Staudamm in Betrieb genommen wurde. Zugleich wird den Taliban mit dem Aufstauen des Hari-Flusses am Paschdan-Staudamm eine feindselige Haltung vorgeworfen.
Der Fall erinnere an die Krise im Südosten des Irans, wo vor zwei Jahren ein Dammprojekt am Helmand-Fluss und die damit verbundene Wasserknappheit sogar Gefechte mit Toten an der iranisch-afghanischen Grenze ausgelöst habe, heisst es weiter. Maschhad ist die zweitgrösste Stadt des Irans.
Folgen des Klimawandels treffen Iran und Afghanistan hart
Der mehr als 1000 Kilometer lange Hari entspringt auf afghanischer Seite, fliesst Richtung Westen durch den Iran und versickert in Turkmenistan. Auch auf iranischer Seite wird der Hari-Fluss nahe Maschhad gestaut.
Der Iran zählt zu den trockensten Ländern der Welt. In den vergangenen Jahren haben Fachleute einen deutlichen Rückgang der Niederschläge festgestellt, gleichzeitig nehmen Dürreperioden und andere extreme Wetterereignisse zu. Auch Afghanistan ist von den Folgen der Klimakrise betroffen.
Die Taliban-Regierung hatte vergangene Woche kurz vor dem Jahrestag ihrer vierjährigen Herrschaft den Paschdan-Staudamm nahe der westafghanischen Grossstadt Herat in Betrieb genommen. Seit ihrer erneuten Machtübernahme haben die Taliban zahlreiche Infrastrukturprojekte vorangetrieben.