Entwaffnung im Libanon: Regierung begrüsst Plan der Armee
Die libanesische Regierung begrüsst den Armeeplan zur staatlichen Kontrolle aller Waffen, während Hisbollah-nahe Minister die Sitzung aus Protest verlassen.

Die libanesische Regierung hat auf einen von der Armee erstellten Plan zur vollständigen staatlichen Kontrolle über alle Waffen im Land positiv reagiert. Das Kabinett habe «die Präsentation des Armeechefs über den Plan zur Kenntnis genommen und begrüsst», sagte Informationsminister Paul Morcos nach der Sitzung in der Hauptstadt Beirut. Mehrere der Hisbollah-Miliz nahestehende Minister hatten davor die Sitzung aus Protest verlassen.
Armeechef Rodolph Haikal habe die Details des Plans umfassend erläutert, sagte Morcos weiter. Der Inhalt sowie die Beratungen dazu würden zunächst vertraulich behandelt, hiess es. Die Armeeführung werde der Regierung monatlich über die Umsetzung des Plans Bericht erstatten.
Vollständige Entwaffnung aller Milizen
Die libanesische Armee werde diesen «entsprechend den verfügbaren Kapazitäten» umsetzen. Wann mit der Umsetzung begonnen werden soll, dazu gab es keine Angaben.
Das Kabinett von Ministerpräsident Nauaf Salam hatte Anfang August einen Plan der USA angenommen, der eine vollständige Entwaffnung aller Milizen im Land bis Jahresende vorsieht. Die Armee hat dazu einen entsprechenden Plan ausgearbeitet, der nun im Kabinett besprochen wurde.
Die Hisbollah ist die einzige Miliz im Libanon, die nach dem libanesischen Bürgerkrieg mithilfe des Irans ihre Waffen behalten hat.