Entsetzen in Pakistan nach Angriff auf militärkritischen Journalisten
Nach einer militärkritischen Meldung auf Twitter wurde Journalist Absar Alam bei einem Spaziergang in Islamabad angeschossen und verwundet.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Militärkritiker wurde in Pakistan auf offener Strasse angeschossen.
- Der Journalist äusserte sich zuvor auf Twitter kritisch über den Chef des Geheimdienstes.
In Pakistan hat ein Angriff auf einen Journalisten Entsetzen ausgelöst. Absar Alam, ist bekannt für seine unverblümte Kritik am mächtigen Militär des Landes. Er war am Dienstagabend (Ortszeit) bei einem Spaziergang in der Hauptstadt Islamabad von einem Unbekannten angeschossen und verwundet worden. Das bestätigte seine Familie am Mittwoch.
Erst vor wenigen Tagen hatte Alam auf Twitter eine militärkritische Meldung veröffentlicht. Der heutige Chef des Militärgeheimdienstes, General Faiz Hameed, habe im Jahr 2017 die Proteste der islamistischen Partei TLP unterstützt.
Alam war damals Leiter der Regulierungsbehörde für elektronische Medien. Er sagte, Hameed habe versucht, ihn einzuschüchtern, als er einen Fernsehkanal blockierte, der gewaltsame Proteste der TLP verherrlichte.
Journalist wird im Spital behandelt
Alam wird in einem Spital behandelt und soll sich in einem stabilen Zustand befinden. Die Polizei erklärte, der Vorfall werde untersucht. Es war unklar, ob ein Zusammenhang zur Kritik am Geheimdienst bestand. Allerdings wurden in der Vergangenheit immer wieder Journalisten wegen ihrer Kritik an den Sicherheitsinstitutionen angegriffen.
Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ), Journalistenverbände und Aktivisten verurteilten den Angriff auf Alam. Sie forderten die Regierung auf, die Straflosigkeit bei gewaltvollen Vorfällen mit Journalisten zu beenden.