Oberster Gerichtshof Brasiliens lehnt Aufhebung der Sperre von Elon Musks Kurznachrichtenplattform ab.
Alexandre de Moraes,
Alexandre de Moraes, Richter am Obersten Gerichtshof Brasiliens, hat die Aufhebung der Sperrung der Plattform X in Brasilien abgelehnt. - AP Photo/Eraldo Peres, File

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gerichtshof in Brasilien lehnt Aufhebung der Sperre von Elon Musks Plattform X ab
  • X muss Geldstrafen zahlen und Bedingungen erfüllen, um in Brasilien wieder aktiv zu sein.
  • Musk wirft Richter Angriff auf Meinungsfreiheit vor und steht selbst unter Ermittlung.
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Der Oberste Gerichtshof in Brasilien hat die sofortige Aufhebung der Sperre der Kurznachrichtenplattform X abgelehnt. Das Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk könne seine Aktivitäten in Brasilien nur dann wieder aufnehmen, wenn es mehrere Geldstrafen, darunter eine in Höhe von zehn Millionen Reais (1,65 Mio. Euro) zahle, teilte Bundesrichter Alexandre de Moraes mit. Diese Strafe sei auferlegt worden, da X die gerichtlich angeordnete Stilllegung für zwei Tage nicht respektiert habe.

Tech-Milliardär Elon Musk legte sich mit einem Richter des Obersten Gerichtshofs von Brasilien an. (Archivbild)
Tech-Milliardär Elon Musk legte sich mit einem Richter des Obersten Gerichtshofs von Brasilien an. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP Pool/KIRSTY WIGGLESWORTH

Einige Nutzer hatten in Brasilien trotz der landesweiten Sperre zwischenzeitlich Zugang zu der Plattform. Das Unternehmen hatte zuvor die Aufhebung der Sperre beantragt, nachdem die Anwälte des Onlinedienstes alle angeforderten Dokumente übergeben hätten.

X habe wie gefordert eine Rechtsvertreterin für Brasilien ernannt und die Profile von neun Nutzern gesperrt, gegen die das Oberste Bundesgericht (STF) ermittelt. Zudem wurde eine weitere Geldstrafe von 18,35 Millionen Reais (2,98 Mio. Euro) von den Bankkonten der Musk-Unternehmen X und Starlink eingezogen.

Musk muss noch Einverständnis geben

In der Entscheidung des Bundesrichters hiess es, dass beide Unternehmen noch ihr Einverständnis für die Überweisung geben müssten und alle eingelegten Rechtsmittel zurückziehen. Zudem müsse die ernannte Rechtsvertreterin des Unternehmens eine Geldstrafe von 300.000 Reais (knapp 50.000 Euro) bezahlen.

Brasilien
In Brasilien gab es angesichts des Rechtsstreits auch Proteste für Elon Musk. - keystone

X in Brasilien seit Ende August stillgelegt Bundesrichter Moraes hatte Ende August die Stilllegung von X in dem südamerikanischen Land angeordnet. Zuvor hatte die Nachrichtenplattform eine gerichtlich festgesetzte Frist zur Benennung eines rechtlichen Vertreters verstreichen lassen.

Zudem weigerte sich das Unternehmen, die Konten rechtsgerichteter Aktivisten zu sperren, die Verschwörungserzählungen und Falschinformationen verbreiteten.

Musk als Verteidiger der freien Rede

Musk, der im US-Wahlkampf seit einiger Zeit ein prominenter Unterstützer des republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump ist, gibt sich stets als Verteidiger der freien Rede.

Er warf Moraes einen Angriff auf die Meinungsfreiheit vor und bezeichnete ihn als «bösen Diktator». Wegen Behinderung der Justiz und Anstiftung zu Straftaten hatte der Bundesrichter im April bereits ein Ermittlungsverfahren gegen Musk selbst eingeleitet.

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