Drusische Milizen im Süden Syriens geben schwere Waffen ab
Syrische Drusen haben angeboten, ihre schweren Waffen abzugeben. Damaskus plant eine neue Militäreinheit aus Personen der religiösen Minderheit.

Nach heftigen Kämpfen zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit, regierungsnahen Milizen und staatlichen Sicherheitskräften in Syrien wollen die Drusen im Süden des Landes ihre schweren Waffen abgeben.
Im Gegenzug werde in der Provinz Suwaida eine neue Militäreinheit aus Drusen unter Aufsicht des Verteidigungsministeriums aufgebaut, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der religiösen Minderheit. Die Einheit solle die Sicherheit in der Region gewährleisten. Auch in Dscharamana nahe der Hauptstadt Damaskus sei ein Sicherheitsabkommen zwischen der Regierung und örtlichen Milizen geschlossen worden.
Israel warnt Syrien
Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die heute vor allem in Syrien, Israel, Jordanien und im Libanon angesiedelt ist. Die Religionsgemeinschaft ging im 11. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam hervor. In Israel dienen viele Drusen freiwillig in der Armee – der jüdische Staat sieht sie als Verbündete.
Zuletzt kam es in Syrien zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen sunnitischen Milizen und drusischen Bewaffneten. Dabei wurden seit Anfang der Woche nach Angaben der in Grossbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 100 Menschen getötet.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz warnte die syrische Führung vor neuen Angriffen auf die drusische Minderheit. «Wenn die Angriffe auf die Drusen in Syrien nicht aufhören, werden wir mit grosser Härte reagieren», drohte Katz.