In der Nacht haben Drohnen eine der wichtigsten Ölraffinerien der Welt angegriffen. Die Folgen der Attacke sind noch nicht abzusehen.
Drohnenangriffe in Saudi-Arabien
Das Satellitenbild zeigt schwarzen Rauch, der aus einer Raffinerie aufsteigt. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Spannungen am Golf haben sich wegen den Drohnenangriffen verschärft.
  • Das Flammenmeer verursacht einen drastischen Produktionseinbruch.

Die Drohnenangriffe auf die grösste Ölraffinerie in Saudi-Arabien haben die Ölproduktion in dem Königreich dramatisch einbrechen lassen und verschärfen die Spannungen am Golf.

Die Produktionsmenge sei infolge der «terroristischen Attacken» um 5,7 Millionen Barrel auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens pro Tag eingebrochen, berichtete die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA in der Nacht zum Sonntag.

Obwohl sich die Huthi-Rebellen im benachbarten Jemen zu den Angriffen bekannten, machten die USA den Iran dafür verantwortlich. Teheran bestritt jegliche Beteiligung. Der Komplex wird zu den weltweit wichtigsten Ölanlagen gezählt.

Drohnenangriffe
Rauchsäule über der Öl-Anlage in Abkaik. - AFP

Nach offiziellen Angaben erschütterten am frühen Samstagmorgen gegen 3.31 Uhr und 3.42 Uhr (Ortszeit) mehrere Explosionen Anlagen des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco in Churais und Abkaik.

Auf Videos in sozialen Netzwerken sind grosse Feuer über den Komplexen zu sehen, die den Nachthimmel erleuchten. Satellitenbilder von NASA und ESA zeigten im Laufe des Samstags mehrere riesige schwarze Rauchfahnen, die sich bis zu 150 Kilometer weit über Saudi-Arabien erstreckten.

Brände unter Kontrolle

Die Brände seien unter Kontrolle, teilte Saudi-Arabiens Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman bin Abdulasis kurz darauf mit. Durch die Angriffe sei die Produktion in Abkaik und Churais aber zeitweise ausgesetzt. Auch die Produktion von Flüssiggas sei betroffen. Der Produktionsausfall könne aber durch Lagerbestände ausgeglichen werden.

Drohnenangriffe auf
Das von der NASA Worldview zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt die aus Ölfeldern aufsteigenden Rauchwolken. - dpa

Experten sehen in der Drohnenattacke einen Angriff auf das Zentrum der saudischen Ölindustrie. «Selbst, wenn die Feuer schnell gelöscht sind und der Schaden in Abkaik nur gering ist, sind die Tore der Hölle ein bisschen weiter geöffnet», schrieb der US-amerikanische Analyst Robert McNally auf Twitter, der früher Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats war. Die in Washington ansässige Energieberatungsfirma «Rapidan Energy» bezeichnete die Raffinerie in Abkaik als die wichtigste Öleinrichtung der Welt.

Nach Angaben von Saudi Aramco ist der Komplex die grösste Raffinerie des Landes und die grösste Rohölstabilisierungsanlage der Welt. Abkaik spiele eine entscheidende Rolle in der täglichen Produktion des Unternehmens. Von hier werde verarbeitetes Öl weiter an die Ost- und Westküste des Landes sowie nach Bahrain geleitet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FeuerNasaSalmanEnergyTwitter