Die Drohnenangriffe auf die grösste Erdölraffinerie Saudi-Arabiens haben zu einem Einbruch der Produktionsmenge geführt.
Drohnenangriffe
Mehrere Angriffe haben in der Nacht auf vergangenen Samstag unter anderem die grösste Ölraffinerie in Saudi-Arabien getroffen und Brände ausgelöst. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag griffen Drohnen die grösste Erdölraffinerie Saudi-Arabiens an.
  • Die Erdölproduktion ist deshalb vorübergehend eingebrochen.

Die Erdölproduktion sei infolge der «terroristischen Attacken» um 5,7 Millionen Barrel auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens zurückgegangen. Dies berichtete die staatliche saudische Nachrichtenagentur unter Berufung auf Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman bin Abdulasis.

Dabei handele es sich aber um einen vorübergehenden Effekt, der zudem durch die Einspeisung vorhandener Erdölreserven teilweise kompensiert werde. Zudem sind die USA zur Freigabe von Erdölreserven bereit, sollte es tatsächlich zu Engpässen kommen.

Drohnenangriffe auf
Das von der NASA Worldview zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt die aus Ölfeldern aufsteigenden Rauchwolken. - dpa

US-Energieminister Rick Perry habe angewiesen, zusammen mit der Internationalen Energieagentur IEA Massnahmen auszuloten.

Weltweiten Märkte gut versorgt

Die IEA hatte zuvor erklärte, mit Saudi-Arabien in Kontakt bezüglich der Erdölversorgung zu stehen. Die weltweiten Erdöl-Märkte seien aber derzeit gut versorgt, es gebe ausreichend Lagerbestände. Der Anschlag schürte Sorgen vor einem Erdölpreis-Anstieg.

Die Drohnenangriffe hatten am Samstagmorgen Brände in zwei Raffinerie-Komplexen des staatlichen Erdölkonzerns Saudi Aramco in Bakiak und Churais ausgelöst. Die gewaltigen Flammen stiegen weithin sichtbar in den Nachthimmel und verursachten dichte Rauchschwaden.

Inzwischen seien die Brände aber unter Kontrolle, hiess es in dem Bericht. Verletzte unter den Arbeitern der Raffinerie habe es nach bisherigen Erkenntnissen des Energieministers nicht gegeben.

Zu den Drohnenangriffen hatten sich die Huthi-Rebellen aus dem benachbarten Jemen bekannt. Ein Militärsprecher der Huthis sagte, der Angriff sei der bisher grösste in Saudi-Arabien. Er sei eine «legitime Antwort» auf die anhaltende Militärkampagne der saudischen Streitkräfte im Jemen.

Mike Pompeo gibt Irak Schuld

US-Aussenminister Mike Pompeo machte hingegen den Iran direkt für die Attacken verantwortlich und schrieb auf Twitter: «Inmitten der Rufe nach Deeskalation hat der Iran jetzt einen Angriff auf die Welt-Energieversorgung verübt. Es gibt keinen Beweis, dass die Angriffe vom Jemen kamen.»

Saudi-Arabien führt im Jemen eine von den USA unterstützte Militärkoalition an, die gegen die Huthis kämpft. Diese werden wiederum vom Iran unterstützt und halten grosse Teile des Nordjemens inklusive der Hauptstadt Sanaa unter Kontrolle.

In den vergangenen Monaten hatten die Huthis bereits mehrere Angriffe mit Drohnen auf Ölpipelines und Flughäfen in Saudi-Arabien durchgeführt.

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