Russland will die Mörderin der Tochter von Alexander Dugin ermittelt haben: Es soll sich um eine Agentin der Ukraine handeln. Kiew streitet eine Beteiligung ab.
Darja Dugina
Ermittler suchen nach der Explosion vom Auto, in dem sich Darja Dugina befand, nach Hinweisen. - sda - Keystone/Investigative Committee of Russia/AP/Uncredited
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland ist überzeugt, dass die Ukraine für den Tod von Darja Dugina verantwortlich ist.
  • Der Inlandsgeheimdienst FSB will sogar nach einem Tag schon die Agentin ermittelt haben.
  • Russische Oppositionelle bezweifelten die Darstellung des Geheimdienstes.

In der Nacht zum Sonntag starb Darja Dugina (†29) bei der Explosion ihres Autos in einer Moskauer Vorstadtsiedlung. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB ist mittlerweile überzeugt: Der Mordanschlag auf die Tochter des bekannten rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin – auch als Putins «Gehirn» bekannt – ist von ukrainischen Geheimdiensten geplant worden.

Darja Dugina
Alexander Dugin (links) gilt als «Gehirn» von Putin – am Sonntag kam seine Tochter Darja Dugina (rechts) nach der Explosion einer Autobombe ums Leben. - Twitter

Der FSB will die Mörderin von Darja Dugina demnach auch bereits ermittelt haben: Es soll sich um eine ukrainische Agentin mit dem Namen Natalia Vovk (geboren 1979) handeln. Vovk soll den Angaben zufolge bereits am 23. Juli mit ihrer Tochter Sophia Shaaban (12) in Russland eingereist sein.

Zu den Behauptungen hat der FSB ein Video publiziert, das aus mehreren aneinander geschnittenen Clips zusammengestellt wurde. Die rund zweiminütige Aufnahme soll angeblich zeigen, wie die Agentin in Russland ankommt. Zu sehen ist auch, wie Vovk angeblich das Haus ihres mutmasslichen Opfers betritt.

Darja Dugina
Diese angebliche ukrainische Agentin hat laut Russland den Anschlag auf Darja Dugina (†29) verübt. - Twitter / @officejjsmart

«Ein Mini Cooper wurde benutzt, um das Mädchen (Dugina) auszuspionieren. Die Nummern wurden dreimal geändert», berichtete «SHOT media». In dem Bericht heisst es ebenfalls, dass Vovk und ihre Tochter direkt nach der Tat wieder nach Estland ausgereist seien. Das baltische EU- und Nato-Land wies diese Behauptung in der Nacht auf Dienstag jedoch zurück.

Ukraine streitet jegliche Beteiligung ab

Das russische Untersuchungskomitee soll die FSB-Version der Ereignisse untersuchen, doch russische Oppositionelle bezweifelten die Darstellung des Geheimdienstes bereits.

Die Ukraine hatte eine Beteiligung am Tod der 29 Jahre alten Dugina bereits am Wochenende zurückgewiesen und wirft dem Kreml eine Operation unter «falscher Flagge» vor, um Kiew die Schuld zuzuschieben.

Darja Dugina
Russland behauptet, dass Natalia Vovk bereits Ende Juli in Russland angekommen war und anschliessend Darja Dugina ausspionierte. - Twitter

Am Montag bekräftigte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak: «Die russische Propaganda schafft eine fiktive Welt: Als Schuldige für das in die Luft gesprengte Auto der Propagandistin Dugina wurden eine Ukrainerin und ihr zwölfjähriges Kind ‹festgelegt›.»

Auch das ukrainische Nationalgarderegiment Asow wies Behauptungen zurück, wonach die vom FSB präsentierte Tatverdächtige in irgendeiner Beziehung zu der Einheit stehe.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ExplosionKremlMiniNATOTodEUAnschlag