Coronavirus: Vietnam befürchtet grösseren Ausbruch

Vietnam befürchtet erstmals seit Monaten einen grösseren Corona-Ausbruch im Land. Am Donnerstag seien 84 Neuinfektionen bestätigt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Es handele sich um die ersten lokalen Übertragungen des Virus nach 55 Tagen.

Nachdem am Morgen zunächst zwei Fälle verzeichnet worden waren, wuchs die Zahl kurz darauf im Rahmen der Kontaktverfolgung weiter.

Das Land müsse sich darauf einstellen, möglicherweise bald 30'000 Infektionsfälle zu haben. So zitierte das vietnamesische Fernsehen den Chef der Corona-Takforce, Vu Duc Dam. Das würde mit Blick auf den bisherigen Pandemie-Verlauf einen dramatischen Anstieg darstellen.

Bislang ist Vietnam dank strikter Massnahmen extrem glimpflich durch die Krise gekommen. Es wurden nur rund 1600 Fälle gemeldet, 35 Menschen sind in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Als Sofortmassnahme solle die Standard-Quarantänezeit von 14 auf 21 Tage verlängert werden, zitierte die Zeitung «VnExpress» die Behörden.

70 Neuinfektionen stehen den Angaben zufolge in Verbindung mit einer Fabrik in der Nähe von Hanoi. Eine der positiv getesteten Personen sei zuvor in der Region herumgereist und habe sich mit rund 200 Menschen getroffen. Diese sollen nun alle kontaktiert und getestet werden.

Viele fürchten um einen der wichtigsten Feiertage in dem südostasiatischen Land: In zwei Wochen feiert Vietnam das Neujahrsfest nach dem Mondkalender. Dabei reisen die Menschen quer durch das Land und treffen sich zu Familienfeiern .