Erstmals seit langem sinken in China sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise. Das könnte auf lange Sicht gefährlich sein.
Der Yangshan-Containerhafen in Shanghai.
Der Yangshan-Containerhafen in Shanghai. - Uncredited/CHINATOPIX/AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Chinas Erzeuger- und Verbraucherpreise sinken erstmals seit langem.
  • Das ist gefährlich: Lang anhaltende Deflation belastet Unternehmen und Arbeitsmarkt.
  • Schwache Konsumnachfrage und Probleme am Immobilienmarkt machen China zu schaffen.

Schwache Konsumnachfrage, Probleme am Immobilienmarkt: Bereits im Juni hatten die Preise nur noch stagniert, nachdem sie im Mai noch leicht um 0,2 Prozent gestiegen waren. Die Erzeugerpreise lagen den zehnten Monat in Folge im Minus und sanken im Juli um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Erzeugerpreise sind die Preise, die die Hersteller für ihre Produkte verlangen. Es ist das erste Mal seit November 2020, dass in China sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise gesunken sind.

Deflation ist das Gegenteil von Inflation und bezeichnet einen Rückgang des allgemeinen Preisniveaus. Die meisten Ökonomen halten eine lang anhaltende Deflation für gefährlicher für die Entwicklung einer Volkswirtschaft als leicht steigende Preise. Zwar profitieren die Verbraucher auf den ersten Blick, weil sie weniger für Waren und Dienstleistungen bezahlen müssen. Eine Deflation drückt aber in der Regel auch auf die Gewinne der Unternehmen und birgt damit zum Beispiel die Gefahr von Lohnkürzungen oder Entlassungen.

Experten führen den Preisverfall in China unter anderem auf die anhaltend schwache Konsumnachfrage und Probleme am Immobilienmarkt zurück. Nach dem Ende der Corona-Pandemie erholt sich die chinesische Wirtschaft langsamer als von den meisten Ökonomen erwartet.

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