Bericht: Al-Sinwar lehnt Waffenruhe mit Entwaffnung der Hamas ab
Hamas-Boss Al-Sinwar lehnt die Entwaffnung seiner Gruppe ab. Ein Abkommen, das dies verlange, werde nicht unterzeichnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Jihia al-Sinwar spricht sich gegen eine Entwaffnung der Hamas aus.
- Er hat seine Verhandler angewiesen, ein Abkommen, das dies vorsieht, nicht zu akzeptieren.
- Dem Plan von Biden begegnet die Hamas mit Zurückhaltung.
Der Führer der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, lehnt einem US-Medienbericht zufolge ein Waffenruhe-Abkommen mit Israel ab, das eine Entwaffnung seiner Terrormiliz vorsehen würde. «Die Hamas wird nicht ihre Waffen abgeben, noch wird sie ein Abkommen unterzeichnen, das dies verlangt.» Dies soll Al-Sinwar, der sich an einem unbekannten Ort im Gazastreifen aufhält, gesagt und den Verhandlern seiner Organisation aufgetragen haben. Dies berichtete das «Wall Street Journal» am Donnerstagabend unter Berufung auf arabische Vermittler, die in Kontakt mit den Hamas-Verhandlern stehen.

Seit Monaten laufen Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und die Hamas zur Freilassung israelischer Geiseln aus ihrer Gewalt zu bewegen. Dabei vermitteln Diplomaten und Geheimdienstbeamte aus Ägypten, Katar und den USA.
Auf dem Tisch liegt derzeit ein Plan von US-Präsident Joe Biden. Dieser sieht zunächst eine vollständige und uneingeschränkte Waffenruhe von sechs Wochen vor. In diesem Zeitraum würde eine bestimmte Gruppe von Geiseln freigelassen. Im Gegenzug würden Palästinenser freikommen, die in Israel inhaftiert sind.
Hamas begegnet Bidens Plan mit Zurückhaltung
In der nächsten Phase würden die Kämpfe dann dauerhaft eingestellt und die verbliebenen Geiseln freigelassen. In einer letzten Phase soll dem Entwurf zufolge der Wiederaufbau des Gazastreifens beginnen.
Die Hamas begegnet dem Plan mit Zurückhaltung. Sie sieht darin ihre Forderung nach einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand und dem kompletten Abzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen nicht gebührend berücksichtigt. Es gebe Befürchtungen, dass Israel unter diesen Vorzeichen «wie üblich manövrieren» würde. Dies sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.