Musk stellte bei Trump brisante Saudi-Frage
Elon Musk fragte einen Gast beim Bankett für bin Salman, ob er den Kronprinzen für einen Terroristen halte. Zuvor verteidigte Donald Trump seinen Gast.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump verteidigte bin Salman beim Empfang im Weissen Haus im Fall Khashoggi.
- Später fragte Musk einen anderen Gast, ob er den Kronprinzen für einen Terroristen halte.
- Neben Musk waren auch Grössen aus der Wirtschaft sowie Ronaldo und Infantino eingeladen.
Erstmals seit sieben Jahren und der Ermordung von Jamal Khashoggi reiste der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman in Washington. Donald Trump empfing den De-Facto-Herrscher feierlich, nach Unterhaltungen im Oval Office gab es ein Bankett mit viel Prominenz. Der ermordete Journalist war bei beiden Anlässen ein Thema.
So filmten die Kameras eine Unterhaltung Tesla-Chef und Ex-Trump-Berater Elon Musk mit Pfizer-Chef Albert Bourla. Eine Lippenleserin analysierte die kurze Szene für die «DailyMail». Demnach fragte Musk in Bezug auf bin Salman: «Was ist deine Meinung, ist er ein Terrorist?»
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Jamal Khashoggi kritisierte das saudische Regime regelmässig und lebte in der Folge in den USA im Exil. Für die «Washington Post» schrieb er Kolumnen, in denen er auf Missstände in Saudi-Arabien aufmerksam machte.
Im Herbst 2018 betrat er auf Einladung das saudische Generalkonsulat in Istanbul – und verliess es nicht mehr. Zwei Wochen später räumte die Regierung in Riad die Tötung des Journalisten ein.
US-Geheimdienste vermuten direkte Verwicklung von bin Salman
Untersuchungen der UN, der Türkei und von US-Geheimdiensten deuten klar darauf hin, dass bin Salman den Mord persönlich angeordnet hatte. In der Folge kühlte die Beziehung zwischen Saudi-Arabien und den USA stark ab. Joe Biden gab sich bei einem Besuch im Jahr 2022 in Riad Mühe, nicht zu freundlich zu wirken.
Einen ganz anderen Weg geht nun Donald Trump: Beim Empfang in Washington flogen US-Kampfjets über das Weisse Haus. Diese Ehre ist eigentlich den engsten Verbündeten der USA vorbehalten. Vor den Medien sagte er dann, es sei eine Ehre, ein Freund von bin Salman zu sein.
Im Oval Office wurde der US-Präsident auch auf den Fall Khashoggi angesprochen. Trump sagte, der Journalist sei «äusserst umstritten» gewesen. Viele Menschen hätten ihn nicht gemocht, aber ob man ihn möge oder nicht, «Dinge passieren». Er verteidigte seinen Gast und behauptete, bin Salman habe nichts vom Mord gewusst.
Damit widersprach er den Erkenntnissen seiner Geheimdienste. Und auch einige der Bankett-Gäste schienen anderer Meinung zu sein, wie die Aussage von Musk andeutet.
Neben Musk waren auch First Lady Melania, Donald Trump Jr., Aussenminister Marco Rubio und Abgeordneten-Haus-Sprecher Mike Johnson anwesend. Aus der Wirtschaft waren unter anderem Jensen Huang (Nvidia), Tim Cook (Apple), Charles Schwab und Mary Barra (General Motors) dabei. Aus der Sportwelt waren Cristiano Ronaldo, der in Saudi-Arabien spielt, und Fifa-Boss Gianni Infantino eingeladen.

















