Aussenministerinnen und -minister aus mehr als 20 Staaten rufen die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan auf, alle Entscheidungen und Praktiken rückgängig zu machen, die Frauen und Mädchen in der Ausübung ihrer Menschenrechte und Grundfreiheiten einschränken. In Afghanistan sei die Achtung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen in den vergangenen anderthalb Jahren weltweit mit am stärksten zurückgegangen, heisst es in der am Mittwoch veröffentlichen Stellungnahme, die auch von Deutschland unterstützt wird. Afghanischen Frauen und Mädchen werde der Zugang zu Bildung, zu öffentlichen und politischen Räumen und zu Arbeitsmöglichkeiten verwehrt.
Taliban-Kämpfer in Kabul: Die Islamisten weisen die Vorwürfe als «Propaganda» und «unwahr» zurück.
Taliban-Kämpfer in Kabul: Die Islamisten weisen die Vorwürfe als «Propaganda» und «unwahr» zurück. - Ebrahim Noroozi/AP/dpa

Zu weiteren Unterzeichnern zählen unter anderem Australien, Frankreich, Italien, Japan, Saudi-Arabien, Katar, Spanien, Grossbritannien, die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate. Länder wie Saudi-Arabien und Katar stehen selbst wegen Menschenrechtsverletzungen international in der Kritik.

Seit der Machtergreifung der militant-islamischen Taliban im August 2021 sind die Freiheiten der Frauen in Afghanistan stark eingeschränkt worden. So dürfen sie keine höheren Schulen und seit Ende vergangenen Jahres keine Universitäten mehr besuchen. Auch ist ihnen mittlerweile der Besuch von öffentlichen Parks und Fitnessstudios untersagt. Ende des Jahres sprachen die Taliban ein Berufsverbot für afghanische Frauen bei Nichtregierungsorganisationen aus, mit Ausnahmen weniger Bereiche.

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