Vereinte Nationen erwägen Lebensmittel-Luftbrücke für den hungernden Gazastreifen.
Freiwillige Gaza Lastwagen Rafah
Freiwillige am Grenzübergang Rafah mit Hilfslieferungen für Gaza. (Archivbild) - keystone

Die Vereinten Nationen erwägen nun auch, den Gazastreifen mit Lebensmitteln aus der Luft zu versorgen. Das sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA, Jens Laerke, am Dienstag in Genf. Bei solchen Einsätzen könne nur eine begrenzte Menge transportiert werden. Das sei nicht der effizienteste Weg, um Nahrungsmittel zu den hungernden Menschen zu bringen.

Deshalb bestünden die Vereinten Nationen weiter darauf, dass die Versorgung mit Lastwagen über die Landzugänge ausgeweitet wird. Allerdings würden bei Weitem nicht genügend Lastwagen abgefertigt. Die Vereinten Nationen beschweren sich seit Wochen, dass Israel nicht genügend Lastwagen Einfuhrgenehmigungen in den Gazastreifen erteilt.

Schockierende Zustände im Norden

An den ersten drei Märztagen seien es zwischen 100 und 130 pro Tag gewesen, sagte Laerke. Vor dem aktuellen Konflikt seien täglich mehr als 500 Lastwagen mit Material in den Gazastreifen gefahren. Die Vereinten Nationnen verlangten mehr Zugänge zum Gazastreifen, auch aus dem Norden, um die Menschen dort zu erreichen. Wegen der schwer Zerstörung und Sicherheitslage sei jede Fahrt aus dem Süden kompliziert und gefährlich.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach den seit Wochen ersten Fahrten in den Norden des Gazastreifens über das Wochenende von schockierenden Zuständen berichtet. Ärzte sagten der WHO, dass dort in einem Krankenhaus zehn Kinder gestorben seien, die schwer unterernährt waren. Sowohl die USA als auch Nachbarländer haben über dem Gazastreifen bereits Lebensmittel aus der Luft abgeworfen. US-Vizepräsidentin Kamala Harris hatte die israelische Regierung am Sonntag zudem aufgefordert, mehr Hilfe in den Gazastreifen zu lassen, weitere Grenzübergänge zu öffnen und keine «unnötigen Beschränkungen für die Bereitstellung der Hilfe» zu erlassen.

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