Äthiopien: Tigray-Rebellen sollen Hilfsgüter geplündert haben
Das Wichtigste in Kürze
- Tigray-Rebellen sollen Hilfsgüter aus Lagerhäusern geplündert haben.
- Diesen Vorwurf erhob Sean Jones, der Leiter der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit.
- Im Norden Äthiopiens sind 400'000 Menschen sind vom Hungertod bedroht.
Rebellen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) sollen im umkämpften Norden Äthiopiens Lagerhäuser mit Hilfsgütern geplündert haben.
Diesen Vorwurf erhob Sean Jones, der Leiter der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (USAID) in Äthiopien im Staatsfernsehen am späten Dienstagabend. Die TPLF sei opportunistisch und habe in der Region Amhara jedes Lager geplündert, sagte Jones.
5,4 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen
Der Konflikt zwischen der TPLF und der Zentralregierung hat sich in den vergangenen Wochen auf ausgeweitet. Dies auf die Nachbarregionen Afar und Amhara. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind mehr als 5,2 Millionen Menschen im Norden des Landes auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als 400'000 sind vom Hungertod bedroht.
Seit Monaten haben Hilfsorganisationen wegen der Sicherheitslage und bürokratischer Hürden keinen vollen Zugang zu den Notleidenden. Beiden Konfliktparteien wird vorgeworfen, humanitäre Hilfe zu untergraben.
Die Zentralregierung in Addis Abeba hatte im November eine Militäroffensive gegen die TPLF begonnen. Diese war bis dahin dort an der Macht. Hintergrund waren jahrelange Spannungen zwischen der TPLF und der Zentralregierung.
Nach einem sechswöchigen Waffenstillstand, hatte Premierminister Abiy Ahmed die Armee und alliierte Milizen am 10. August aufgefordert, erneut gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) vorzugehen.