In Äthiopien wird der Konflikt zwischen der Regierung und den Tigray-Rebellen seit zwei Jahren mit brutaler Härte geführt – zum Leiden der Zivilbevölkerung.
Volker Türk
De UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der äthiopischen Region Tigray wütet seit fast zwei Jahren ein Krieg.
  • Dadurch ist mehr als die Hälfte der Zivilbevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen.
  • Ein Ende ist nicht in Sicht.

Der Krieg in Äthiopien ist eine humanitäre Katastrophe. Die Zivilbevölkerung leidet am stärksten darunter. In der betroffenen Region Tigray ist die Mehrheit der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hatte am Dienstag vor einer weiteren Eskalation gewarnt.

Der Konflikt überschattet das afrikanische Land schon fast seit zwei Jahren. Die Volksbefreiungsfront der Region Tigray im Norden des Landes (TPLE) verlangt mehr Autonomie für ihre ethnische Gruppe. Das äthiopische und das eritreische Militär gehen hart gegen die TPLE vor.

Äthiopien will Kontrolle über Flughäfen

Absichtliche Angriffe auf Zivilisten oder zivile Objekte seien nach internationalem Recht Kriegsverbrechen. Die Zentralregierung in Addis Abeba hatte trotz der Ankündigung von Friedensgesprächen am Montag weitere Angriffe verteidigt. Damit wollten sie den Flughafen in der Region unter ihre Kontrolle zu bringen.

«Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung ist erschütternd», heisst es in einer Erklärung des neuen UN-Kommissars. Die Ermittlung der genauen Zahl an Betroffenen sei schwierig, weil die Kommunikation in der Region oft unterbrochen sei. «Ich bin zutiefst beunruhigt über die erhebliche Gefahr einer Eskalation angesichts der anhaltenden Massenmobilisierung von Soldaten durch verschiedene Konfliktparteien.» Türk appellierte an alle Seiten, die Kämpfe zu beenden und an einem dauerhaften Frieden zu arbeiten.

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