In Äthiopien herrscht seit zwei Jahren ein Konflikt. Nun soll das Militär die strategisch wichtige Stadt Shire in der Region Tigray eingenommen haben.
Tigray
In Tigray wird gegen den Premierminister von Äthiopien protestiert. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Zusammen mit Eritrea ist es dem äthiopischen Militär gelungen, Shire einzunehmen.
  • Diese Stadt im Norden der Region Tigray ist strategisch ein wichtiger Punkt.
  • Seit bald zwei Jahren führt die Zentralregierung schwere Gefechte mit Tigray.

Das äthiopische Militär hat gemeinsam mit seinem Verbündeten Eritrea die strategisch wichtige Stadt Shire im Norden der Region Tigray eingenommen. Sowohl die Militärführung der Tigray-Rebellen als auch ein humanitärer Hilfsarbeiter der Vereinten Nationen bestätigten dies der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Seit November 2020 liefert sich die Zentralregierung schwere Gefechte mit der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Diese haben mehr Autonomie für ihre ethnische Gruppe verlangt.

Der Konflikt wird mit brutaler Härte geführt. Menschenrechtsorganisationen beklagen, dass es auf beiden Seiten zu schwerwiegenden Kriegsverbrechen und ethnischen Säuberungen gekommen sei. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge sind von den gut sieben Millionen Menschen in Tigray etwa 5,2 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Keine Regierung hat die Eroberung bestätigt

Weder die Regierung in Addis Abeba noch eritreische Behörden bestätigten die Eroberung der Stadt bislang. Allerdings hatte die äthiopische Zentralregierung gestern angekündigt, weitere Angriffe in der Region führen zu wollen. Shire ist eine Universitätsstadt und hat einen Flughafen.

Von dort aus sind weitere Städte in der Region wie Axum und Adwa schnell erreichbar. Die äthiopische Regierung will die Flughäfen der Region erobern, um die Lieferung von humanitärer Hilfe organisieren zu können.

Eigentlich hatten sich beide Seiten auf Friedensgespräche unter der Führung der Afrikanischen Union geeinigt. Diese sollten am 8. Oktober in Südafrika stattfinden, wurden allerdings auf unbestimmte Zeit verschoben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FlughafenRegierung