Alberto Fernández, der neue Präsident Argentiniens, will in seinem Land die Legalisierung von Abtreibungen vorantreiben.
Argentinian President Alberto Fernandez opens ordinary sessions of the Congress
Der argentinische Präsident Alberto Fernandez und Vize-Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner. - epa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Argentiniens Präsident will Abtreibungen demnächst legalisieren.
  • Einen entsprechenden Gesetzesentwurf will er in den nächsten zehn Tagen vorlegen.

Argentiniens neuer Präsident Alberto Fernández will die Legalisierung von Abtreibungen vorantreiben. Er werde in den nächsten zehn Tagen einen Gesetzesentwurf vorlegen, erklärte Fernández am Sonntag im Parlament. «Im 21. Jahrhundert muss jede Gesellschaft die individuelle Entscheidung ihrer Mitglieder respektieren, frei über ihre Körper zu verfügen.»

Das Thema Abtreibung ist in den vergangenen Jahren in Argentinien heiss diskutiert worden. Der Abbruch von Schwangerschaften wird in dem südamerikanischen Land in besonderen Fällen gestattet, etwa nach Vergewaltigungen. In besonders konservativen Provinzen wurde dies vergewaltigten Minderjährigen jedoch bisweilen verwehrt. 2018 wies das Parlament ein Gesetz für ein liberales Abtreibungsrecht knapp ab.

Justizreform angekündigt

Fernández kündigte in seiner Rede auch eine Justizreform an. Zur Schuldenkrise des Landes sagte er, seine Regierung habe einen Weg zu einer geordneten Lösung eingeschlagen. «Das Wichtigste ist aber, dass die Vereinbarung, zu der wir mit unseren Gläubigern kommen, nachhaltig ist.» Er bedankte sich für die Unterstützung des Argentiniers Papst Franziskus sowie der Regierungen von Israel, Spanien, Frankreich, Italien und auch Deutschland.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte Argentinien 2018 mit dem grössten Kredit seiner Geschichte vor einer drohenden Zahlungskrise gerettet. Der IWF hält die Verbindlichkeiten des südamerikanischen Landes für nicht mehr tragbar und empfiehlt daher einen Schuldenschnitt. Der gemässigte Linke Fernández hatte sein Amt im Dezember von dem rechts-konservativen Mauricio Macri übernommen. Unter diesem hatte sich die Inflation verdoppelt und die Schulden waren auf ein Rekordhoch gestiegen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GesetzParlamentPapstRegierungInflation