Mindestens zwölf Regierungskämpfer wurden von mit der Türkei verbündeten Milizen getötet. Es war laut Aktivisten die Reaktion auf einen russischen Luftangriff.
Tote nach russischen Luftangriffen in Idlib
Syrer bereiten Leichname von Kämpfern der von der Türkei unterstützten islamistischen Miliz Failak al-Scham für die Bestattung vor, nachdem diese bei russischen Luftangriffen im Nordwesten Syriens getötet wurden. 26.10.2020, Syrien, Kafr Takharim - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag kamen bei russischen Luftangriffen mindestens 78 Rebellen ums Leben.
  • Als Reaktion töteten die mit der Türkei verbündeten Milizen zwölf Regierungskämpfer.

Rebellen haben im Nordwesten Syriens nach Angaben von Aktivisten bei Bombardements mindestens zwölf Regierungskämpfer getötet. Es war die Reaktion auf einen russischen Luftangriff. Die mit der Türkei verbündeten Milizen hätten rund 900 Raketen und Granaten auf Stellungen der Armee und ihrer Verbündeten abgefeuert. Dies schätzten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag.

Bei den russischen Luftangriffen in der Region waren am Montag mindestens 78 Rebellen ums Leben kommen. Rund 100 weitere wurden verletzt. Russische Jets griffen die islamistische Miliz Failak al-Scham an, die von der Türkei unterstützt wird. Der Sprecher des Rebellenbündnisses Nationale Befreiungsfront (NLF) kündigte danach Vergeltungsschläge an.

Russland unterstützt im syrischen Bürgerkrieg den Präsidenten Baschar al-Assad, die Türkei dagegen Rebellen. Die Region um Idlib ist nach mehr als neun Jahren Bürgerkrieg die letzte grosse Rebellenhochburg. Seit Anfang 2019 wurden mindestens 1,4 Millionen Menschen durch die Kämpfe in dem Gebiet vertrieben.

Kremlchef Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatten sich im Frühjahr auf eine Waffenruhe für Idlib verständigt. Dadurch ging die Gewalt zurück. Russland und die Türkei stehen sich auch in der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus gegenüber. Während Moskau Armenien unterstützt, wurde der Türkei vorgeworfen, syrische Rebellen nach Aserbaidschan gebracht zu haben.

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