Äthiopien, Kenia und Somalia leiden derzeit unter der wohl schlimmsten Heuschreckenplage aller Zeiten. Wäre eine solche Katastrophe auch in der Schweiz denkbar?
Heuschreckenplage Afrika
Ein lokaler Bauer versucht, die Heuschrecken zu verjagen, die sich auf seinem Grundstück in Kenia befinden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Afrika wüten die Heuschrecken. Seit Monaten vermehren sie sich und fressen das Korn.
  • Die Region ist bereits von Dürren und Überschwemmungen geplagt.
  • Wäre eine solche Plage auch in der Schweiz möglich? Ein Experte gibt eine Einschätzung ab.

In Ostafrika bahnt sich eine Katastrophe an: Die Länder Somalia, Kenia und Äthiopien leiden derzeit unter einer Heuschreckenplage biblischen Ausmasses. Schwärme der Insekten fallen seit Monaten über Landstriche her – und das, obwohl die Region schon arm und von Dürren sowie Überschwemmungen geplagt ist.

Heuschrecken Kenia
Ein Schwarm Heuschrecken über Kenia. - Keystone

Ein Schwarm in Kenia mit Millionen von Kurzfühlerschrecken sei etwa 2400 Quadratkilometer gross. Ein einziger Quadratkilometer der Insekten könne an einem Tag so viel vertilgen wie 35'000 Menschen. Ein Schwarm kann demnach bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen – das ist fast einmal quer durch die Schweiz hindurch.

Eine solche Heuschreckenplage sei in der Schweiz aber nicht möglich, sagt Hannes Baur, Entomologe am Naturhistorischen Museum in Bern. «In absehbarer Zeit ist eine Heuschreckenplage in diesem Ausmass wohl ausgeschlossen.»

Afrika Heuschreckenplage
Hunderte Millionen von Heuschrecken belästigen Afrika zurzeit. - Keystone

Schuld an der Plage ist laut Experten das Klima, besser gesagt das Wetter-Phänomen Indisches-Ozean-Dipol. Das Phänomen sorgt für schwankende Wassertemperaturen und massiven Regen. Und dann blühen die Heuschrecken erst richtig auf: Von der Vegetation können sich die Insekten optimal ernähren. Die feuchte Erde ist ideal für die Reproduktion und die Winde unterstützen ihre Verbreitung.

Hier wüten die Heuschrecken in Afrika.

Nun ist Handeln angesagt. Die Ernährungs- und landwirtschaftsorganisation der UN ist von der Plage alarmiert. Denn: Im März kommt erneut Regen, das könnte die Schwärme bis zu 500-mal grösser werden lassen. Das einzige Hilfsmittel: Insektengift. Und das kostet rund 70 Millionen Dollar. Die UN hofft nun auf Unterstützung.

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