Abholzung im Amazonas-Regenwald geht zum vierten Mal in Folge zurück

Keystone-SDA
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Brasilien,

Das vierte Jahr in Folge meldet Brasilien einen Rückgang der Abholzung im Amazonas. Sie ist so wenig hoch wie zuletzt 2014.

amazonas abholzung
Die Zerstörung im Amazonas-Regenwald geht zurück. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Entwaldung des brasilianischen Regenwaldes geht weiter zurück.
  • In diesem Jahr ist die zerstörte Fläche so gering wie seit 2014 nicht mehr.
  • Der Regenwald wird vor allem zerstört, um der Landwirtschaft Platz zu machen.

Im brasilianischen Amazonas-Regenwald ist die Abholzung nach Angaben der Regierung das vierte Jahr in Folge zurückgegangen. Zwischen August 2024 und Juli 2025 sei eine Fläche von 5796 Quadratkilometern zerstört worden. Dies teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Dies sei elf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und die niedrigste Zahl seit 2014.

Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über neun Länder, grösstenteils liegt er in Brasilien. Er ist einer der wenigen verbliebenen grossen Urwälder der Welt. Und beherbergt mehr Pflanzen- und Tierarten als jeder andere Ort der Erde.

Zudem ist er mit seinen Milliarden von Bäumen ein für das Weltklima besonders wichtiger CO2-Speicher.

Amazonas
Im brasilianischen Amazonas-Regenwald ist die Abholzung nach Angaben der Regierung das vierte Jahr in Folge zurückgegangen. (Archivibld) - dpa

«Wenn wir ein gutes Ergebnis erzielen, müssen wir uns der nächsten Herausforderung stellen. Wir können uns nicht darauf ausruhen. Unser Ziel ist es, die Abholzung bis 2030 auf null zu reduzieren», sagte die brasilianische Umweltministerin Marina Silva vor Journalisten.

Präsident Luiz Inácio Lula da Silva will Brasilien zu einem der führenden Länder im Kampf gegen die globale Erwärmung machen.

Kampf gegen Klimawandel: UN-Konferenz im Amazonas

Der Schutz der Wälder soll bei der UN-Klimakonferenz COP30 ein zentrales Thema sein. Sie findet vom 10. bis zum 21. November in Bélem mitten im Amazonas statt.

Brasilien ist der sechstgrösste Emittent der Welt von klimaschädlichen Treibhausgasen. Anders als bei den meisten Nationen sind jedoch nicht die fossilen Brennstoffe für die hohen CO2-Emissionen verantwortlich: sondern die Abholzung der Wälder.

Experten zufolge ist die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes und des Cerrado-Savannengebiets im Zentrum des Landes vor allem auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Dabei handelt es sich um den zweitgrössten Verursacher von Treibhausgasemissionen in Brasilien.

Sowohl der Amazonas als auch der Cerrado haben in den vergangenen Jahren unter einer schweren Dürre gelitten. Diese wird auf den Klimawandel zurückgeführt.

Feuer und Dürre stellen Brasilien vor Herausforderungen

Diese Dürre führte dazu, dass Feuer zum Roden von Weideland ausser Kontrolle gerieten. Durch Brände wurden 2024 fast 18 Millionen Hektar des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes zerstört.

«Hätte es nicht die extrem harten Wetterbedingungen gegeben, mit Bränden weit über der historischen Norm, hätten wir in diesem Jahr wahrscheinlich die niedrigste Abholzungsrate der Geschichte gehabt.» Das sagte João Paulo Capobianco vom Umweltministerium.

Warst du schon mal im Amazonas?

Unter Lulas ultrarechtem Amtsvorgänger Jair Bolsonaro hatte die Abholzung des Amazonas stark zugenommen. Lula setzt auf den Wiederaufbau von Umweltbehörden. Gleichzeitig steht er jedoch in der Kritik, weil er die Ölförderung ausbauen will.

Der brasilianische Ölkonzern Petrobras erhielt in diesem Monat die Erlaubnis, neue Ölfelder nahe des Amazonasbeckens zu erschliessen. Lula argumentiert, die Einnahmen aus der Ölförderung würden zur Finanzierung der Klimawende in Brasilien beitragen.

Kommentare

User #6367 (nicht angemeldet)

Sorry, ich lese den Titel und kneiff mir die Augen zu. Bitte mindestens zwei Quellen vergleichen 🧐

User #1286 (nicht angemeldet)

Jedes Jahr waren es 10 Bäume weniger. Ein Achtungserfolg!

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