Einer der obersten Richter der USA geht in den Ruhestand. Das Weisse Haus hat den Rückzug von Stephen Breyer nun offiziell bestätigt.
ARCHIV - Stephen Breyer, Richter am Obersten US-Gericht, während eines Forums im French Cultural Center. Foto: Steven Senne/AP/dpa
ARCHIV - Stephen Breyer, Richter am Obersten US-Gericht, während eines Forums im French Cultural Center. Foto: Steven Senne/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Steven Senne
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Supreme-Court-Richter Stephen Breyer geht in den Ruhestand.
  • Das hat das Weisse Haus am Donnerstag bestätigt.
  • Damit erhält Biden erstmals die Chance, einen Richter zu nominieren.

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat den Rückzug des Richters Stephen Breyer von seinem Posten am Obersten US-Gericht bestätigt. Das Weisse Haus teilte am Donnerstag mit, Biden werde sich um 12.30 Uhr in Anwesenheit von Breyer zu dessen Ruhestand äussern.

Mehrere US-Medien hatten bereits am Mittwoch gemeldet, dass der 83-jährige Richter seinen Posten räumen werde. So macht er Platz für die Neubesetzung eines Sitzes am politisch umkämpften Supreme Court.

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Der Supreme Court in Washington - AFP/Archiv

Biden bekommt damit zum ersten Mal in seiner Amtszeit die Möglichkeit, einen der neun hocheinflussreichen Sitze an dem Gericht nachzubesetzen. Biden hatte im Wahlkampf versprochen, als Präsident erstmals in der US-Geschichte eine schwarze Frau als am Supreme Court-Richterin zu nominieren. Die Personalie würde an der konservativen Mehrheit an dem Gericht nichts ändern, wäre politisch aber dennoch von grosser Bedeutung.

Republikaner nominierten unter Trump drei Richter

Ex-Präsident Donald Trump und seine Republikaner im Senat konnten während Trumps Amtszeit drei Richter am Supreme Court platzieren. Deshalb gelten momentan sechs der neun Richter als konservativ.

Breyer – der aktuell älteste der neun Richter – wird dem liberalen Lager zugerechnet. Er schätzt den Kompromiss, gilt als moderater Vermittler, tendiert aber eher nach links. Er war einst vom demokratischen Präsidenten Bill Clinton nominiert worden.

Das Oberste US-Gericht stellt mit seinen Entscheidungen zu Themen wie Abtreibung, Einwanderung oder gleichgeschlechtlichen Ehen immer wieder wichtige gesellschaftliche Weichen. Die neun Richter werden auf Lebenszeit ernannt. Ihre Auswahl ist daher ein hart umkämpfter politischer Prozess.

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