Mehrere Menschen verschwinden 2018 in Mexiko spurlos. Jetzt werden in diesem Zusammenhang 30 Soldaten angeklagt.
Mexiko
30 Soldaten in Mexiko werden angeklagt (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor drei Jahren Verschwinden mehrere Menschen in Mexiko spurlos.
  • Im Zuge der Ermittlungen werden jetzt 30 Soldaten angeklagt.

In Mexiko sind 30 Marinesoldaten angeklagt worden, weil sie für das Verschwinden zahlreicher Menschen mitverantwortlich sein sollen. Ein Bundesrichter eröffnete am Donnerstag ein Verfahren gegen sie, wie Mexikos Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.

Den Soldaten wird vorgeworfen, daran beteiligt gewesen zu sein, dass zwischen Februar und Mai 2018 in der Stadt Nuevo Laredo an der Grenze mit den USA eine Reihe von Menschen verschwanden.

Die UN zählte 23 Opfer, darunter drei 14-Jährige. Lokale Organisationen meldeten mehr als 50 Fälle. Nach Angaben des mexikanischen Staatspräsidenten Andrés Manuel López Obrador vom Donnerstag wurden alle Angeklagten bis auf einen, der bereits aus anderen Gründen in Gewahrsam gewesen sei, in den vergangenen Tagen festgenommen.

Opfer in der Nacht entführt?

Laut der Staatsanwaltschaft hatte es gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben, bevor die Menschen verschwanden. Den Vereinten Nationen zufolge entführten Uniformierte ihre Opfer nachts oder im Morgengrauen, wenn diese zu Fuss oder per Auto unterwegs waren. Die näheren Umstände blieben zunächst unklar.

Nuevo Laredo liegt in einem Gebiet um die Grenze im Norden Mexikos, in dem Drogenkartelle und andere kriminelle Banden besonders stark vertreten sind und Revierkämpfe führen. Solche Gruppen haben oft Verbindungen zu Sicherheitskräften.

Mexiko erlebt nach aktuellen Statistiken derzeit im Schnitt knapp 100 Morde pro Tag. Zudem gelten knapp 87'000 Menschen in Mexiko als verschwunden. Immer wieder werden Massengräber entdeckt.

Nur etwa drei Prozent der in Mexiko gemeldeten Straftaten werden laut Zahlen des Thinktanks IEP aufgeklärt. Hinzu kommen viele, die gar nicht erst angezeigt werden.

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