Braucht es für Reisen in die USA künftig eine Corona-Impfung? Berichten von US-Medien zufolge gibt es Pläne der US-Regierung in diese Richtung.
Medienberichten zufolge will die US-Regierung künftig bei Einreise in die USA einen Impfnachweis verlangen. Foto: Paul Sancya/AP/dpa
Medienberichten zufolge will die US-Regierung künftig bei Einreise in die USA einen Impfnachweis verlangen. Foto: Paul Sancya/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In die USA könnte man in Zukunft nur noch einreisen, wenn man gegen Corona geimpft ist.
  • Entsprechende Pläne machten US-Medien publik.
  • Es gibt aber noch viele offene Fragen, der Zeitplan ist ebenfalls noch nicht klar.

Seit vergangenem Jahr gilt in den USA wegen der Pandemie ein strenges Einreiseverbot für Europäer. Mit der Einführung einer Nachweispflicht für Impfungen könnte sich das ändern. Details sind noch unklar.

Die US-Regierung will Medienberichten zufolge künftig von fast allen einreisenden Ausländern den Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung verlangen.

Mit der Einführung dieses Systems sollten dann auch die aktuellen Einreisebeschränkungen für Menschen aus Europa und anderen Staaten aufgehoben werden, wie unter anderem die «New York Times» unter Berufung auf Kreise des Weissen Hauses berichtete. Für die Einführung der Nachweispflicht gibt es demnach noch keinen konkreten Zeitplan.

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Trotz Impfung steigen die Infektionszahlen mit dem Coronavirus in Europa zurzeit an. - dpa

Auch die praktische Umsetzung des Plans soll noch relativ unklar sein, inklusive der Frage, welche Impfnachweise anerkannt werden sollen. Auch soll den Berichten zufolge noch nicht entschieden sein, ob die US-Behörden nur Impfungen mit Präparaten akzeptieren würden, die auch in den USA zugelassen sind.

Eine Alternative wäre es, die Zulassung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Massstab zu machen. In den USA sind bislang nur die Impfstoffe der Hersteller Moderna, Pfizer/Biontech und Johnson & Johnson zugelassen.

Strenges Einreiseverbot für Europäer

Seit vergangenem Jahr gilt wegen der Pandemie ein weitreichendes US-Einreiseverbot für Personen aus Europa. Ausgenommen sind lediglich US-Bürger und einige andere Personengruppen wie zum Beispiel enge Verwandte von Amerikanern, Diplomaten und Mitarbeiter internationaler Organisationen.

Auch Einreisen aus China, Südafrika und Brasilien sind auf Ausnahmen begrenzt. Alle Fluggäste müssen bei der Einreise in die USA einen negativen Corona-Test vorweisen können.

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US-Präsident Joe Biden. - Keystone

Die Europäische Union hatte die Vereinigten Staaten bereits im Juni auf die Liste jener Drittstaaten gesetzt, für die im Normalfall keine strengen Einreisebeschränkungen mehr gelten sollen. Die EU fordert von Washington daher ebenfalls eine zügige Aufhebung der Beschränkungen.

«Wir pochen darauf, dass für Einreisende in beiden Richtungen vergleichbare Regeln gelten», sagte etwa EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen jüngst dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die epidemiologische Lage in den USA und in der EU sei heute sehr ähnlich. «Wir müssen das Problem so schnell wie möglich lösen und sind mit unseren amerikanischen Freunden im Kontakt», betonte von der Leyen. «Das darf sich nicht noch wochenlang ziehen.»

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